Schon bald erklingt es im Narrennest „Narri-Narro“ und „Schloß-Hex“, wie Felicitas Menz ankündigt. Sie ist seit 2017 eine der Wiechser Schlosshexen und weiß als aktive Brauchtumspflegerin, dass Fasnet nicht nur Party bedeutet. Wo gefeiert wird, wird auch gearbeitet. Während der Narrentage vom 14. bis 16. Februar ist Felicitas Menz beispielswiese im Festzelt in der Bar im Einsatz.

Bereits lange vor den Narrentagen war die Fasnachterin beim Nähen und Basteln von Dekoration aktiv und ist auch, sobald das Zelt steht, mit dabei, dieses einzurichten und das Dorf für die Narrentage zu schmücken. Denn Mitte Februar werden 4000 Hästräger und 2000 Besucher in Steißlingens Ortsteil erwartet. Anlass ist der 66. Geburtstag der Schlosshexen. Bei so einem großen Event sei jede helfende Hand willkommen, weiß Menz.

Viel Herzblut für unvergessliches Erlebnis

„Die Besucher erwartet ein Narrentreffen, das es in dieser Form nur noch selten gibt. Hier steckt unglaublich viel Herzblut und Leidenschaft für die Fasnet drin. Wir haben uns alle unglaublich viel Mühe gegeben, um ein unvergessliches Erlebnis zu schaffen. Die Besucher können sich auf drei Tage voller Spaß, Musik und guter Laune freuen“ blickt sie in die nahe Zukunft.

Schon vor Weihnachten wurden die Hexenbesen gebunden – ganz egal ob sie nun der Dekoration oder als Transportmittel dienen.
Schon vor Weihnachten wurden die Hexenbesen gebunden – ganz egal ob sie nun der Dekoration oder als Transportmittel dienen. | Bild: Nathalie Schlosser

Dabei ist sie eine Hex‘ mit Herzblut: „Von Anfang an hat mich begeistert, dass der Verein nicht nur Wert auf ausgelassene Partys legt, sondern auch die Pflege des Brauchtums hochhält“, erklärt sie. Außerdem sei die Gemeinschaft unter den Mitgliedern unglaublich stark. Sie fügt schmunzelnd an: „Und mal ehrlich, die Schlosshexen sind doch die schönsten Hexen weit und breit, oder?“

Das könnte Sie auch interessieren

Wie die typische Schlosshexe aussieht

Jede der Holzmasken ist ein Unikat, handgeschnitzt von Florian Schlosser. Lediglich die Nase ist bei allen Masken in die gleiche Richtung gekrümmt. Markant ist auch das Hexenkleid in dunklem Anthrazit mit einer schwarz-weiß karierten Schürze und bunten Flicken auf dem Rock. Dazu gehören noch rot-weißen Ringelsocken, Strohschuhe und der Hexenbesen aus Reisig.

Das könnte Sie auch interessieren

Seit 1988 zeigen die Wiechser Schlosshexen bei ihrem Hexentanz, wie ihr hochprozentiges Destillat, das „Hexenwasser“, gebraut wird. Die Rollen im Tanz werden flexibel besetzt, die Leitung ist derzeit fest an Yannick Leibbach vergeben. „Der Hexentanz ist zu einem festen Bestandteil unseres Brauchtums im Verein geworden“, weiß auch Felicitas Menz.

Ebenso wie der Hexenwagen, mit dem die Wiechser Schlosshexen an der Fasnet unterwegs sind. Der fahrbare Käfig wird vorzugsweise mit namhaften Narren oder eben auch jungen Mädchen gefüllt. Dabei soll der Hexenwagen an das Wiechser Schloss erinnern.