Gute Nachrichten für Besitzer von Traktoren und Landmaschinen: Die ZG Raiffeisen Technik hat ein neues Quartier in Stockach gefunden. Zum Jahreswechsel wolle das Unternehmen in die Alemannenstraße umziehen, sagen Markus Blender, Regionalleiter Bodensee, und Martin Bauknecht, Geschäftsführer des Geschäftsbereichs. Damit geht eine Zeit der Ungewissheit auch für die acht Mitarbeiter der Abteilung Technik zu Ende. Denn in groß angelegten Umzugsplänen am ZG-Kreisel (siehe Kasten) hatte die Technik zuletzt keinen Platz, die Zukunft dieses Bereichs war damals offen.

Nun ist klar: Die ZG Technik zieht in die derzeitige Lagerhalle der Haustechnikfirma Lempp. Deren Chef Helmut Lempp begründet dies damit, dass die Lagerhaltung nicht mehr so umfangreich sein müsse wie früher. Sechs Mal am Tag werde man von den Großhändlern angefahren, 24 Stunden am Tag können Handwerksbetriebe dort bestellen – da habe er nur noch die Teile auf Lager, die häufig gebraucht werden. Und dieses kleinere Lage könne auch in anderen Räumlichkeiten auf dem dann geschrumpften Firmengelände unterkommen. Für sein eigenes Unternehmen sieht Lempp die Vermietung seiner Lagerhalle als einen Teil der Standortsicherung. Denn davon, den 1933 gegründeten Betrieb aufzugeben, will er nichts wissen.

Und so will die ZG Raiffeisen Technik ab dem Jahreswechsel Rasenmäher und Gartengeräte, aber vor allem kleine Traktoren und Kommunaltechnik in der Halle anbieten und reparieren. "Das bisherige Angebot bleibt erhalten", sagt Geschäftsführer Bauknecht. Alle acht Mitarbeiter werden nach dem Umzug weiterarbeiten. Nachdem die Umzugspläne des ZG-Marktes am bisherigen Standort klar geworden seien, habe man verschiedene Überlegungen angestellt, wie es mit der Technik-Abteilung weitergehen könnte, sagt er. Eine mögliche Reduzierung von Standorten in der Region Bodensee habe man aber ausgeschlossen. Denn die ZG Raiffeisen Technik in Stockach sei auf Maschinen und Geräte für Sonderkulturen – also Obst- und Weinbau – spezialisiert. "Mit diesen kleinen Maschinen wollen die Kunden keine langen Wege zurücklegen", so Bauknecht. Die Präsenz der ZG an ihrem Traditionsstandort Stockach hat natürlich auch mit Wettbewerb zu tun, das lässt Bauknecht durchblicken. Organisatorisch gehört Stockach mit Mühlhausen-Ehingen und Salem-Neufrach zur Region Bodensee, die von Pfullendorf aus geleitet wird.

Gerade die Präsenz vor Ort sei im Geschäft mit Agrar- und Kommunaltechnik wichtig, sagt Regionalleiter Blender. Denn dieses sei sehr beratungsintensiv. "Im Internet wird noch nichts repariert", lautet die Devise von Geschäftsführer Bauknecht dazu. Und das neue Quartier bringe auch einige Vorteile mit sich, sagt Markus Blender. Dadurch, dass die neue Halle von der Alemannenstraße her angefahren wird, werde die Zufahrt für Kunden mit Traktoren oder Gespannen deutlich angenehmer als an der stark befahrenen Meßkircher Straße – auch wenn man, so Bauknecht, natürlich nicht mehr so leicht gesehen werde.

Und ein bisschen größer wird das neue Haus auch. Am Ende soll es in der neuen Halle 695 Quadratmeter überdachter Fläche haben, bisher seien es 500 Quadratmeter, so Blender. Nur die bisherige Unterstellhalle könne nicht mit umziehen, ergänzt Geschäftsführer Bauknecht. Was die Investition der ZG für den Umbau der bisherigen Lagerhalle angeht, so hält er etwa 250 000 Euro für einen realistischen Wert. Bei der Firma Lempp fallen etwa 50 000 Euro für den Umzug an, schätzt Helmut Lempp.
 

Der Umzug

Laut Plänen, die im Dezember im Gemeinderat vorgestellt wurden, zieht der derzeitige ZG Markt über die Meßkircher Straße in ein neues größeres Gebäude. Das frei werdende Gelände könnte ein neues Feuerwehrhaus aufnehmen. Laut einer Pressemitteilung des Unternehmens geht der Vorstandsvorsitzende der ZG Raiffeisen, Ewald Glaser, derzeit davon aus, dass die Agrar-Tätigkeiten wie die Getreideerfassung am Ort bleiben. Anstelle der bisherigen Abteilung Technik am Kreisverkehr soll laut diesen Plänen eine weitere Aldi-Filiale entstehen. (eph)