Oft verirren sich Katzen und manchmal auch Hunde auf die Anlage des Tennisclubs Stockach am Osterholz. Nun kam es kürzlich zu einer Premiere: Zum ersten Mal wurde ein Biber zwar nicht direkt gesichtet, aber durch seine Taten eindeutig als solcher entlarvt. Als Klaus Birkler und Hans-Jörg Schmid, die für die Grünanlage des Vereins verantwortlich sind, kürzlich auf die Anlage kamen, staunten sie nicht schlecht beim Anblick des Schadens, den ein Biber verursacht haben dürfte. „Man muss kein Fachmann sein, um an den Bissspuren zu erkennen, dass es sich bei dem Übeltäter eindeutig um diesen Nager handelt“, stellt Schmid fest.
Üblicherweise leben Biber in langsam fließenden und stehenden Gewässern mit Gehölzen nahe dem Ufer. So hatten zum Beispiel jahrelang ein oder mehrere Biber am Stockacher Eisweiher ihr Revier und fällten dort Bäume. Es könnte sich beim Tennisplatz-Biber um jenen Biber handeln, der nun bachabwärts der Winterspürer Aach ein neues Revier zwischen Dillplatz und Tennisanlage gefunden hat. Der Biber gestaltet die Landschaft nach seinen Ansprüchen: Er fällt Bäume, baut Burgen und Dämme und staut Bäche auf.

Auf der Tennisanlage hat er mit seinen Hauern einen Baum nahe dem fünften Platz gefällt und damit einen Schaden am hohen Zaun angerichtet: der Baum fiel nicht in Richtung Bach, sondern auf den naheliegenden Tennisplatz. Der Biber hat damit seine Wikipedia-Definition bestätigt: „Biber sind eine Familie in der Ordnung der Nagetiere. Sie sind die zweitgrößten lebenden Nagetiere der Erde.“ Sein auffälligstes Merkmal seien seine vier langen Nagezähne, was er bei der Tennisanlage eindrücklich bewiesen hat.
Auf die Höhe des Schadens angesprochen, reagieren die beiden TC-Vorstandsmitglieder eher gelassen. „Wir haben durch Hochwasser und Sturm größere Schäden auf unserer Anlage erlebt“, sagen Schmid und Birkler und machen den Eindruck, als sei der neue Bewohner des Tennisplatzes eher eine kleine Attraktion, auch wenn er bis dato noch nicht gesichtet wurde.