Die Freude darüber, endlich wieder wie früher Fasnet feiern zu können, stand allen Menschen ins Gesicht geschrieben, die am Samstag in Richtung Rebberghalle unterwegs waren. Das Narrentreffen der Moofanger startete mit einem kleinen Narrenbaumumzug, den einige Schaulustige begleiteten. Dann waren die Zimmerer der Halb-Olfer aus Orsingen gefragt. Sie stellten nach Kommandos von Roman Roth den Narrenbaum.
Die Narrenpolizisten und Vorsitzenden der eingeladenen Zünfte trafen am Nachmittag im Josefsheim zum Zunftmeisterempfang ein. Auch Narrenvogt Roland Rehm, Carola Schäpke, Vorsitzende des Fasnachtsmuseums, mehrere Landvögte – darunter natürlich Christian Herz – und Vertreter des Präsidiums der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee waren da. Pfarrer Jan Lipinski und Ehrenbürger Bernhard Volk nahmen ebenfalls teil.
Präsident Marius Leithe ging auf die Anfänge der Jockel und Blätz und deren Gründer ein, ohne die das Jubiläum nicht hätte stattfinden können. Schließlich feiere man 51 Jahre Mondjockel, 50 Jahre Mondblätz sowie zehn Jahre Narrenbolizist Marco Riegger. Er bat um Spenden für das Fasnachtsmuseum, damit das immaterielle Kulturerbe auch für zukünftige Generationen greifbar gemacht werden könne. Der Betrag werde am Ende von den Gastgebern aufgerundet.

Carola Schäpke sprach in ihrer gereimten Büttenrede über die Historie der Fasnachtsfiguren, rief viele Namen und Begebenheiten in Erinnerung und sorgte für viel Gelächter.
Stefan Keil erklärt Narrentreffen für beendet
Ungläubige Gesichter sah man dagegen bei der Rede von Bürgermeister Stefan Keil. Er erklärte, das Narrentreffen müsse aus formalen Gründen sofort beendet werden. Der Anlass sei schlicht herbeigerechnet. Man habe dabei das Narrenblatt in seiner 75. Ausgabe vergessen. Er schlug vor, die Zahl auf 200 zu ändern. Irgendwo werde man wohl die fehlenden 14 Jahre finden – vielleicht bei einem Paar, das sich vor 14 Jahren gefunden habe, oder den Narreneltern, die sieben Jahre zu zweit im Amt seien.
Schelmisch schloss er, man könne auch alles so lassen und endlich wieder gemeinsam feiern.

Christian Herz überreichte Hochprozentiges entsprechend der Schnapszahl als Grundlage fürs nächste Helferfest. Er sehe die Chance, kleine Umzüge und Treffen wie hier zu forcieren. Sein Lehrbub Jendo Mirthes, Vizepräsident und Kanzelar der Narrenvereinigung, nehme gerne Anträge für Narrentreffen entgegen.
Alle seien froh und dankbar für diese Veranstaltung, so Herz. Er verlieh Narrenbolizist Marco Riegger den Silbernen Verdienstorden, bevor dieser selbst mit dem Präsidenten Geschenke an die anwesenden Vorsitzenden und Narrenpolizisten verteilte.

Vor dem Umzug wärmten sich die angereisten Narren in der Sportbar des RMSV auf oder trafen sich an den Bewirtungsständen. Anschließend strömten viele Teilnehmer und Zuschauer in die Halle und Zelte. Marius Leithe zog am Ende des Treffens eine positive Bilanz. Um 2 Uhr sei Ausschank-Ende gewesen, alles habe ohne größere Zwischenfälle geklappt. Und am Tag danach schafften alle mit, um den Ort wieder aufzuräumen, berichtete er.