Constanze Wyneken

Franz Frei aus Zizenhausen ist regelmäßiger Lebensretter: Bereits 125 Mal hat er Blut gespendet. Dafür gab es nun die Ehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz und der eingravierten Spendenzahl 125. Er ist der zweite Stockacher seit dem vergangenen Jahr, der auf eine so hohe Zahl zurückblicken kann: Damals erhielt Herbert Muffler für 150 Mal Blutspenden eine Ehrung.

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Franz Frei erzählt, er habe mit dem Blutspenden im Jahr 1983 begonnen, als er 30 Jahre alt war. Sein Cousin habe ihn damals davon überzeugt und von da an sei er bis 2006 drei Mal jährlich gegangen. Dann wurden die Regeln geändert und Männer durften bis zu sechs Mal jährlich spenden gehen, was Frei daraufhin auch tat. Er spende Blut, weil dieses dringend gebraucht werde, sagt Frei.

Außerdem tue es ihm gut. Es sei ein deutlicher körperlicher Effekt spür- und auch messbar: Durch die Bluterneuerung nach dem Spenden sei man wacher und lebendiger, außerdem würde sein sonst leicht erhöhter Blutdruck auf normale Werte sinken – ein positiver Effekt, der vier bis fünf Wochen anhalte. Um den Eisenmangel direkt nach dem Spenden zu überbrücken, nehme Frei für etwa zehn Tage ein Eisenpräparat ein, danach sei dann alles wieder gut.

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Durch ohne strenge Hygienevorschriften keine Angst vor Covid-19

Franz Frei sei auch während der Corona-Krise zur Blutspende gegangen, ganz ohne Bedenken. „Beim Blutspenden werden ja schon immer besondere hygienische Standards eingehalten, mit Masken, Handschuhen, Desinfektion und viel Abstand und Diskretion“, sagt Frei. Dadurch müsse man an einem Ort, an dem Blutspenden stattfinden, keine Angst haben, sich mit Covid-19 oder etwas anderem anzustecken. Aktuell müsse man für die Blutspende einen Termin ausmachen und pünktlich erscheinen, damit eine Ansammlung größerer Menschenmengen am jeweiligen Ort vermieden werden könne. Es seien, so Frei, immerhin etwa 250 Personen, die bei den Stockacher Terminen jeweils spenden gingen, seinem Eindruck nach geringfügig mehr Männer als Frauen.

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Die erste Blutspende ist eine Überwindung

Franz Frei, der gerne draußen Holz hackt und sonst im Kirchenchor Zizenhausen singt, sagt, dass das Helfen gut tue: „Ich sage immer: Lieber spenden als brauchen. Jeder, der gesund ist, kann so Gutes tun. Man verliert dabei nichts, man gewinnt nur. Eine Win-Win-Situation.“ Beim ersten Mal Blutspenden sei es ein wenig Überwindung. Da gehe man am besten mit jemandem gemeinsam hin und könne dann erkennen, dass es überhaupt nichts Schlimmes sei – im Gegenteil.

Nach der Blutspende könne man sich übrigens richtig satt essen, oft mit Kartoffelsalat und Würstchen oder auch mit Rippchen und Kraut. Er selbst habe auch schon Einkaufsgutscheine für verschiedene Stockacher Geschäfte oder für einen kostenlosen Erste-Hilfe-Kurs beim DRK erhalten, wenn er wieder eine runde Zahl an Blutspende-Einsätzen erreicht habe. Für seine Urkunden besitzt Franz Frei ein eigenes Album, das er schüchtern lächelnd und doch ein wenig stolz zeigt.