Die Stockacher Bürgerstiftung ist wohlbekannt. Seit vielen Jahren fördert sie unterschiedlichste gemeinnützige Projekte, die dem Zusammenleben im Städtle zugutekommen. Doch jetzt gibt es seit Kurzem noch eine zweite Stiftung mit Sitz in Stockach: die Rosi und Kurt Eisele Stiftung. Obwohl sie bereits im vergangenen Oktober vom Regierungspräsidium Freiburg offiziell anerkannt wurde, hat man in der Stadt bisher nicht viel von ihr gehört. Das hat mehrere Gründe.
„Rosi und Kurt Eisele wohnten bis zu ihrem Tod in Stockach und haben auf den Tod des zuletzt Versterbenden von ihnen verfügt, dass bezüglich ihres Nachlasses eine gemeinnützige Stiftung gegründet werden soll“, erklärt Bürgermeisterin Susen Katter auf Nachfrage des SÜDKURIER.
Knapp 3 Millionen Euro an Grundstock-Vermögen
Das Grundstock-Vermögen belaufe sich auf knapp 3 Millionen Euro. Das bestätigt auch Andrea Fischer-Seyfried. Sie bildet, laut der Auskunft aus dem Rathaus, gemeinsam mit ihrem Mann Jochen Seyfried den Stiftungsvorstand. Beide sind als Rechtsanwälte und Steuerberater in Stockach niedergelassen.
Doch warum ist die Stiftung bisher in Stockach nicht öffentlichkeitswirksam aufgetreten? „Die verstorbenen Stifter haben uns explizit darum gebeten, kein großes öffentliches Aufheben um die Stiftung zu machen. Sie wollten posthum ohne großes Aufsehen Gutes tun“, sagt Andrea Fischer-Seyfried auf Nachfrage des SÜDKURIER.
Stiftung hat mehrere Zwecke
Wie aus der Bekanntmachung des Regierungspräsidiums zur Anerkennung der Stiftung hervorgeht, soll die Rosi und Kurt Eisele Stiftung in fünf Bereichen aktiv sein: In der Förderung von Bildung, Erziehung, Jugend- und Altenhilfe, in der Förderung des Wohlfahrtswesens, insbesondere der Zwecke amtlich anerkannter Verbände der freien Wohlfahrtspflege, in der Förderung von gemeinnützigen Vereinen, die der Erhaltung des öffentlichen Gesundheitswesens dienen, in der Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege sowie in der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke.
Keine lokale Begrenzung
Der Stiftungszweck ist nicht lokal begrenzt. Das bedeutet, es können nicht nur Projekte in Stockach, sondern in ganz Deutschland und theoretisch sogar im Ausland gefördert werden, wie Fischer-Seyfried erklärt. Nach dem Willen der Stifter soll die Stiftung ausdrücklich keine Konkurrenz zur bestehenden Bürgerstiftung sein und die Stiftung soll eher im Hintergrund ohne großen Außenauftritt agieren. Insofern werde die Rosi und Kurt Eisele Stiftung auch künftig wenig Öffentlichkeitsarbeit betreiben, kündigt der Stiftungsvorstand an. Weitergehende Auskünfte möchte der Vorstand der Presse im Sinne der verstorbenen Stifter derzeit nicht erteilen.