Drei bekannte Persönlichkeiten aus dem Stockacher Raum sind im Jahr 2023 verstorben. Sie spielten Zeit ihres Lebens eine wichtige Rolle im öffentlichen Leben und haben ihre Heimatgemeinden und die Region mitgeprägt. Dieser Artikel bietet eine kurze Zusammenfassung über ihr Wirken:

Heidi Gitschier

Nach langer Krankheit verstarb im Oktober dieses Jahres die ehemalige Ortsvorsteherin von Mahlspüren im Hegau Heidi Gitschier. Zeit ihres Lebens engagierte Gitschier sich mit großem Einsatz in Vereinen, Politik und Beruf in etlichen Funktionen. Seit 2009 war sie Ortsvorsteherin in ihrem Heimatdorf, für das sie unter anderem ein neues Nutzungskonzept für das Dorfgemeinschaftshaus, einen Jugendraum und eine Kinderbibliothek erwirkte. Zudem setzte sich für den Neubau der Kindergartens Zizenhausen, das Mahlspürer Feuerwehrgerätehaus und den Friedhof ein.

Die langjährige Ortsvorsteherin Heidi Gitschier engagierte sich auf vielfältige Weise für ihr Heimatdorf Mahlspüren im Hegau und über ...
Die langjährige Ortsvorsteherin Heidi Gitschier engagierte sich auf vielfältige Weise für ihr Heimatdorf Mahlspüren im Hegau und über dessen Grenzen hinaus. | Bild: Mandy Zielinski

Auch nach ihrer Krebsdiagnose im Jahr 2019 engagierte sie sich noch bis Ende 2021 als Ortsvorsteherin für Mahlspüren. Außerdem war Heidi Gitschier in verschiedenen Funktionen im Musikverein aktiv, der ihre Heimat war. Gitschier starb am 29. Oktober im Alter von 50 Jahren an ihrer Krebserkrankung.

Ursula Martin

Sie war eine echte Landfrau, ihr Herz schlug für den ländlichen Raum. Gemeinsam mit ihrem Mann, Bauer Theo Martin, setzte sie sich in Eigeltingen für die Streuobstwiesen ein und begeisterte Schüler der benachbarten Schule mit ihrer Hühnerhaltung. 2018 war sie daher mit dem Otto-Herz-Preis ausgezeichnet worden. Ursula Martin war im Vorstand des Landseniorenverband Südbaden aktiv und engagierte sich für die Landwirtschaft in der Region.

Ursula Martin warb mit ihrem Mann Theo für die verschiedenen Themen der Landwirtschaft und des ländlichen Raums. Dabei begegnete den ...
Ursula Martin warb mit ihrem Mann Theo für die verschiedenen Themen der Landwirtschaft und des ländlichen Raums. Dabei begegnete den Menschen stets mit Wertschätzung. | Bild: Susanne Schön

Als Nachbarschaftshelferin war Ursula Martin Anlaufstelle in Notfällen, in ihrer Freizeit im Frauenchor eine begeisterte Sängerin. Doch in erster Linie war Martin eine Landfrau: 1982 gründete sie den Ortsverein Eigeltingen und den Bezirk Stockach-Engen. Später war sie Ehrenpräsidentin der Landfrauen. Im März dieses Jahres starb sie. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen waren bis zuletzt gefragt.

Hermann Strohmaier

Im hohen Alter von 89 Jahren ist Hermann Strohmaier aus Hohenfels im Februar 2023 verstorben. Strohmaier war der Vater des Korbinian-Brodmann-Museums, das einmal klein in einem Raum der Liggersdorfer Grundschule begonnen hat und sich heute im Dachgeschoss des Rathauses befindet. Das Museum über den Liggersdorfer Hirnforscher war Strohmaiers große Leidenschaft. Er selbst bot dort Führungen an und organisierte viele Ausstellungsstücke für das Haus.

Hermann Strohmaier war der Gründe des Korbinian-Brodmann-Museums und entwickelte dieses maßgeblich weiter.
Hermann Strohmaier war der Gründe des Korbinian-Brodmann-Museums und entwickelte dieses maßgeblich weiter. | Bild: Arndt, Isabelle

Zudem war Strohmaier in vielen Vereinen aktiv und von 1964 bis 1993 Schulleiter in Liggersdorf. Auf seine Initiative hin wurde die Schule am 28. Juni 1986 auf den Namen Korbinian-Brodmann-Schule getauft. Strohmaier hinterließ seine große Familie mit fünf Kinder, neun Enkel und fünf Urenkel. Bestattet wurde er auf dem Friedhof in Eigeltingen, wohin er 2013 nach 49 Jahren in Hohenfels gezogen war.