Stephan Freißmann und Ramona Löffler

Der lange gewünschte neue Bettentrakt am Stockacher Krankenhaus wird ab Herbst gebaut. Diesen Zeitplan bestätigt Geschäftsführer Michael Hanke auf Anfrage. Konkret sieht die Planung folgendermaßen aus: Das Leistungsverzeichnis für den Rohbau soll bis Ende Juni fertig sein, dann beginne die Ausschreibung. Diese müsse aufgrund der Größe der Investition europaweit erfolgen, so Hanke. Die Ausschreibungsfrist betrage dann 90 Tage, danach werde der Auftrag vergeben. Spatenstich soll im November sein. Auch die Baugenehmigung sei inzwischen eingegangen, so Hanke.

Dass es am Ende auch so kommt, bezeichnet Hanke als relativ sicher. Die Arbeit der Fachplaner sei weitestgehend abgeschlossen, es seien nur noch Kleinigkeiten zu klären, sagt der Geschäftsführer. Die Unbekannte sei allerdings, wie rasch die Rohbaufirma mit der Arbeit beginnen kann. Auch die Mitarbeiter würden sich schon sehr auf den Neubau freuen, erklärt Hanke. Demnächst werden daher auch Arbeitsgruppen beginnen sich zu treffen. Dabei gehe es zum Beispiel darum, wie die neuen Räume gestaltet werden sollen. Denn: „Das Personal muss bei solchen Vorhaben beteiligt werden.“ Jeder solle seine Ideen einbringen können. Hanke sagt: „Das Interesse daran ist riesengroß.“

„Der Zug rollt und ist auch nicht mehr aufzuhalten.“ Michael Hanke, Geschäftsführer des Krankenhauses, zum Neubauplan
„Der Zug rollt und ist auch nicht mehr aufzuhalten.“ Michael Hanke, Geschäftsführer des Krankenhauses, zum Neubauplan | Bild: privat

Gemeinderat stellt außerplanmäßig 140.000 Euro für Kanalverlegung bereit

Damit es im Herbst mit dem Krankenhaus-Anbau losgehen kann, muss noch ein Schmutzwasserkanal vom Grundstück in die öffentliche Straßenfläche verlegt werden. Darum ging es in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Das Gremium entschied nach einer kurzen Diskussion, außerplanmäßig die notwendigen 140.000 Euro für den 80 Meter langen Kanal bereitzustellen. Diese fehlten bisher im Haushalt 2020. „Wir haben versäumt, das in den Haushalt aufzunehmen. Wohl weil wir noch nicht mit dem Zuschuss für den Anbau gerechnet haben“, sagte Bürgermeister Rainer Stolz. Er betonte zum Krankenhaus-Anbau auch direkt: „Er kommt jetzt. Dafür sind wir dankbar.“

Sorge um das geplante Neubaugebiet Aspen in Seelfingen

Wolfgang Reuther (CDU) kritisierte allerdings, dass in der Sitzungsvorlage das Geld für die verschobene Erschließung des Neubaugebiets Aspen im Ortsteil Seelfingen erwähnt werde. Das klinge, als ob für den Kanal beim Krankenhaus Mittel von dort abgezogen werden sollen. Reuther schlug vor, bald nochmal im Rat über Aspen zu sprechen und in diesem Jahr vielleicht doch noch dort mit den Baumaßnahmen anzufangen. Er wies darauf hin, dass aufgrund der Corona-Krise überall Mittel fehlten. Seine Befürchtung war, dass das Geld für Aspen bald anderweitig aufgebraucht sein könnte. Stolz betonte jedoch, dass es nicht um eine Umlegung von Mitteln gehe: „Das in der Sitzungsvorlage ist nur ein Hinweis, dass die Mittel da sind.“

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Zur Idee von Teilmaßnahmen im Gebiet Aspen wies Stolz darauf hin, dass Willi Schirmeister, Leiter des Stadtbauamts, davon abrate. Im Boden müsse die gesamte Infrastruktur gemacht werden. „Die Kosten sind sonst unnötig hoch“, so Stolz. Und Schirmeister erklärte: „Beim Kanal müssen wir alles bauen, weil wir von oben kommen.“ Bei der Straße werde erst nur die Tragschicht asphaltiert und der Rest komme dann später. Auf eine Rückfrage aus dem Gremium sagte er, dass es zwar nicht unmöglich wäre, erst den Kanal und später die Straße zu bauen, aber „es ist wirtschaftlich nicht sinnvoll“.