Den Anwesenden im Bürgerhaus Adler-Post war eigentlich nicht anzusehen, dass sie mit Leib und Seele Narren sind. Sie saßen in Zivil im Zuschauerraum und hörten Narrenrichter Jürgen Koterzyna zu, der bei einer Versammlung alle Informationen zur anstehenden Berlin-Reise des Narrengerichts und seiner Gliederungen präsentierte. Er hatte die ersten Lacher auf seiner Seite, als er eine kurze Vorstellungsrunde der Reiseteilnehmer vorschlug. Dann wartete er mit beeindruckenden Zahlen auf.
Abklärung mit Fluggesellschaft noch nötig
212 Narren gingen mit, so Koterzyna. Viereinhalb Busse, zwei Flugzeuge und 106 Zimmer würden benötigt. Am Ende entstehe daraus ein wohl unvergessliches Erlebnis ähnlich wie beim ersten Berlin-Besuch im Jahr 2008. Der Narrenrichter betonte, alle reisten im Vollhäs an, dafür werde er noch Kontakt mit der Fluggesellschaft und den Sicherheitskontrolleuren aufnehmen. Allein die vielen Glocken der Hänsele würden sonst wohl dauerhaft Alarmsignale auslösen, mutmaßte er.

Die Teilnehmer reisen in zwei Gruppen an, von denen die erste am 9. Februar zu nachtschlafender Zeit um 3 Uhr auf dem Dillplatz startet. Im Bus geht es dann nach Stuttgart. Die zweite Gruppe fliegt etwas später hinterher. Diese Reisenden fahren ab 5 Uhr los. In Berlin gelandet, dauert es noch eine ganze Weile bis zum Unterkunftsquartier.
Erst muss das Gepäck eingesammelt werden, dann werden wieder Busse eingesetzt. Immerhin liegt der Flughafen Berlin Brandenburg wie der Berliner sagt „jwd“ – janz, also ganz weit draußen.
Gerichtsverhandlung und Laufnarrenschlag in Berlin
An diesem Tag steht für die Mitglieder des Stockacher Narrengerichts und seiner Gliederungen der Umzug zur Landesvertretung von Bremen oder Rheinland-Pfalz bis zur Landesvertretung von Baden-Württemberg an. Dort werde es einen ganzen Abend lang Stockacher Fasnet mit Musik und natürlich auch wieder mit einer Narrengerichtsverhandlung und einem Laufnarrenschlag geben, erläuterte der Narrenrichter. Zum Abschluss sei ein Verweilen in der Hotelbar möglich.

Am zweiten Tag gibt es nach viel Kulturprogramm abends auf Einladung von Andreas Renner einen Stockacher Kappenabend mit Musik und allem, was dazugehört, in der EnBW-Repräsentanz in Berlin. Hier sei kein Vollhäs notwendig, so Koterzyna. Später könne sich, wer wolle, dann ins Berliner Nachtleben stürzen.
Sponsoren helfen bei den Kosten
Der Narrenrichter berichtete erfreut, dass die Reisekosten dank einiger Sponsoren deutlich reduziert werden konnten. „Viele Zusagen sind schon da, aber mehr geht immer noch“, bemerkte er. Die klassischen Sponsoren unterstützten die Stockacher Narren sowieso das ganze Jahr hindurch. Er hoffe aber, dass noch ein paar weitere hinzukämen.
Die Zimmerbelegung im Hotel klären die Reisenden über die Gliederungen – ganz so, wie sie es von Narrentreffen her kennen. Launig sagte Jürgen Koterzyna dazu: „Paare können, müssen aber nicht gemeinsam übernachten.“