Stockach – Im Rahmen des Popup Labors, das nächste Woche in Singen und Stockach stattfindet, wird die Hauptstraße in Stockach am Freitag, 12. Juli, ab 17 Uhr zum interkulturellen Treffpunkt für Einheimische, Zugezogene und Gäste: „Stockach is(s)t bunt“ bietet Musik und Kulinarisches aus der Stadt, der Region und aller Welt. An einer langen Tafel wird gemeinsam gespeist und gefeiert. Auf der Bühne präsentieren verschiedene Künstler ein abwechslungsreiches Programm.

Das Kernteam für die Planung von „Stockach is(s)t bunt“ besteht aus Bürgerstiftung, Kulturbrücke und Kulturamt. Für Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier geht es darum, zu zeigen, was Stockach und die Region alles zu bieten haben. Die Idee, eine lange Tafel in der Hauptstraße aufzubauen, kam von Wolfgang Kammerlander, dem Vorsitzenden der Bürgerstiftung. Er hatte so eine Aktion bei anderen Bürgerstiftungen gesehen. Kurz darauf sei unabhängig davon auch die Kulturbrücke mit dem Vorschlag gekommen, eine solche Veranstaltung anzubieten.

Kulturamtsleiterin Bruggaier erklärt: „Der Sommerabend auf dem Gustav-Hammer-Platz rief nach einer Weiterentwicklung. So kam die Stadtmusik mit ins Boot.“ Deren Vorsitzender Jochen Fischer erläutert, dass beim letzten Sommerabend gerade noch eine schwarze Null erwirtschaftet werden konnte. „Der Abend kam auf den Prüfstand. Eintritt wollten wir nicht verlangen und so entstand die Idee, uns bei dieser neuen Veranstaltung einzubringen.“ Die Stadtmusik übernimmt jetzt die Getränkebewirtung.

Der Verein Kulturbrücke Stockach steht an diesem Abend für Kulinarisches aus aller Welt. Christiane Pieper betont, auch sie profitierten öfter von der Bürgerstiftung und freuten sich, dass sie sich wieder zeigen könnten und gesehen würden. Bisher waren sie beim Schweizer Feiertag mit kulinarischer Vielfalt vertreten, in diesem Jahr konzentrieren sie sich auf „Stockach is(s)t bunt“. Steffi und Roland Rossdeutscher vom Mahlwerk unterstützen die Kulturbrücke, indem sie die Möglichkeit anbieten, die Köstlichkeiten dort zu kühlen und zu lagern. Yasamin Lashgari, ebenfalls von der Kulturbrücke, berichtet von zehn verschiedenen Gerichten unter anderem aus Afghanistan, dem Iran, der Türkei, aus Syrien, der Ukraine, aus Russland und China. „Es sind vollkommen unterschiedliche Sachen, alles ergänzt sich. Man hat quasi die komplette Welt auf einem Teller.“

Es sei schön, die köstliche Seite anderer Kulturen zu erleben. „Die Leute haben die einmalige Chance, ihr Land zu präsentieren. Sie wollen etwas zurückgeben. Eine Frau wird iranische Lieder singen und der ukrainische Verein aus Singen wird sich ebenfalls präsentieren.“ Sie seien daran, alles unter einen Hut zu bringen und möglichst allen Wünschen gerecht zu werden. „Wir bleiben offen bis zur letzten Sekunde, wenn noch jemand singen oder spielen will“, betont Ute Kohlmann.

Sie erzählt, dass sie in der Vorbereitung auf die Aktion „Würde unantastbar“ gestoßen seien, die in Bonn anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Grundgesetzes entstanden war. Mit einem ganz besonderen Brennstempel wurden dort diese Worte samt einem Krönchen in Holztäfelchen eingebrannt. Andrea Koch aus Wahlwies habe einen Original-Brennstempel und die Schreinerei des Pestalozzi Kinder- und Jugenddorfs stelle der Kulturbrücke für „Stockach is(s)t bunt“ bierdeckelgroße Holzstücke bereit, in die der Stempel eingebrannt werden könne – als Zeichen der Wertschätzung und Weltoffenheit, erklärt Ute Kohlmann.

Die Bürgerstiftung ist mit ihrem Crêpes-Stand vor Ort. Margot und Wolfgang Kammerlander sowie ein dritter Helfer werden die Crêpes-Eisen bedienen. „Wir sind immer gern dabei, wenn was für das Gemeinwohl zu tun ist“, bekräftigt Willi Zöller.

Wirtschaftsförderin Regina Schlecker spannt schließlich den Bogen zum Popup Labor und erklärt, dass sich „Stockach is(s)t bunt“ gut in das Programm einfügt. Beim Popup Labor (www.popuplabor-bw.de), einem Förderprojekt des Landes Baden-Württemberg, das vom Fraunhofer IAO Institut durchgeführt wird, gehe es darum, in einer begrenzten Zeit etwas auszuprobieren. Das für die Teilnehmer kostenlose Angebot richtet sich an die örtlichen Unternehmen und die Menschen, die hier arbeiten oder sich für die Themen interessieren. „Und am Freitagabend probieren wir eine neue Festidee aus. Das hat es in den bisherigen 14 Pop-Up-Laboren so noch nicht gegeben.“