Die Erweiterung des Regenüberlaufbeckens Kniebreche ist eines der größten städtischen Bauprojekte, die derzeit laufen, doch es war lange Zeit vom Pech verfolgt. Inzwischen sind die meisten Probleme zwar überwunden, doch jetzt gibt es eine erste Einschätzung zur Kostenentwicklung.

Mit Baukosten von rund 4,5 Millionen Euro sei vor dem Baustart noch gerechnet worden, heißt es in einer Sitzungsvorlage des Stockacher Gemeinderats. Wie Bauamtsleiter Lars Heinzl in der jüngsten Sitzung des Gremiums erklärte, sei jedoch inzwischen mit einer deutlich höheren Summe zu rechnen: Es ging um die Genehmigung von 1 Million Euro.

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Diese Probleme machten den Bauarbeitern zu schaffen

Dafür gibt es mehrere Gründe. Einer davon ist, dass die Baugrube nach Beginn der Arbeiten im April 2024 immer wieder mit Wasser vollgelaufen war. „Mehrmals pro Woche musste die Baustelle morgens zunächst instand gesetzt werden, um überhaupt eine Befahrbarkeit beziehungsweise Zugänglichkeit zu ermöglichen. Zudem war massiver Einsatz von Pumpen erforderlich. Diese Umstände verzögerten den Baufortschritt erheblich und verursachten in der Folge deutlich höhere Kosten“, so Heinzl.

Am Boden des alten Regenüberlaufbeckens sei zudem Rollkies zum Vorschein getreten, das habe zu einem Grundbruch geführt. Das bedeutet, dass durch das umliegende Rollkies der gesamte Boden nachrutsche, so Heinzl. Dadurch sei eine Notüberlaufleitung, die bereits zu Beginn der Bauarbeiten verlegt worden war, wieder zerstört worden. Zusätzlich sei ein speziell angefertigtes Verbauelement an dieser Stelle durch die Bewegung im Untergrund im Boden versunken, und konnte nicht ohne Weiteres geborgen werden.

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Vier Monate Verzögerung bei den Bauarbeiten

Summa summarum haben sich die Bauarbeiten laut Heinzl durch all diese Probleme um rund vier Monate verzögert. „Inzwischen sind die Betonierarbeiten abgeschlossen und die Arbeiten an den Wasseranschlüssen, dem Stahlbau sowie an der elektrischen- und technischen Ausrüstung laufen“, so Heinzl. Der Stadtbaumeister rechnet damit, dass die Bauarbeiten bis zum Beginn der Sommerferien abgeschlossen werden können.

Die Probleme machen sich aber auch auf der Kostenseite deutlich. Die aktuelle Kostenfortschreibung liege bei rund 5,2 Millionen Euro, so Heinzl. Laut den Sitzungsunterlagen des Gemeinderats können von den aufgelaufenen Mehrkosten rund 600.000 Euro konkret auf Probleme beim Bau zurückgeführt werden. Die restlichen 100.000 Euro fallen für unterschiedliche kleinere nachträgliche Arbeiten an.

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Wie Heinzl in der Sitzung erklärte, brauche das alte Regenüberlaufbecken zudem eine Betonsanierung. Diese kann allerdings erst begonnen werden, wenn das neue Becken fertiggestellt ist. Hierfür werden voraussichtlich weitere 200.000 Euro an Kosten anfallen.

Gemeinderat genehmigt 1 Million Euro zusätzlich

Damit belaufen sich die zusätzlichen Kosten auf rund 900.000 Euro. „Um weitere unvorhergesehene Ereignisse abfedern zu können, wird ein Antrag zur Bereitstellung von überplanmäßigen Mitteln in Höhe von 1 Million Euro gestellt“, heißt es in den Sitzungsunterlagen des Gemeinderats. Das Gremium gab hierfür seine Zustimmung.