Stockach Jagdhornbläser bliesen auf dem Gelände der Firma TWMO Transportsysteme im Industriegebiet Hardt zum Sammeln. Weil dort der neue Natur-Hänger gefertigt worden war, fand vor Ort auch das Richtfest statt. Wie Kreisjägermeister Werner d‘Oleire-Oltmanns sagte, sei von der Idee zur Umsetzung auch dank vieler Sponsoren nur ein Jahr vergangen. Es sei jedoch wie beim Richtfest für ein Haus: Der Rohbau stehe, die Einrichtung fehle noch, führte er vor Vertretern der Jägerschaft aus dem Landkreis Konstanz und den Projekt-Unterstützern weiter aus.

Viele Ideen konnten bisher nicht realisiert werden, weil Leute zum Umsetzen fehlten. Er warb: „Jeder, der den Lernort Natur voranbringen will, darf mitmachen.“ Jäger hätten schließlich ein „grünes Abitur“ und wüssten so viel mehr als andere, spaßte er. Der Anhänger habe sicher eine Lebenserwartung von 50 Jahren, daher sollten ein paar Jüngere einsteigen und das Projekt weiterführen.

Naturpädagogin Sabine Müller berichtete, Schulen und Kindergärten fänden Angebote im Wald toll. Viele Kinder wüssten nicht mehr, wie sich Wald anfühle oder wie ein Regenwurm aussehe. Ziel des Lernorts Natur sei, Menschen die Natur spielerisch näher zu bringen, die Bedeutung von Natur und Artenschutz zu vermitteln, Interesse am Tun der Jäger zu wecken und die Notwendigkeit der Jagd zu erklären.

Die rollende Waldschule biete eine eine umfangreiche Sammlung an Tierpräparaten sowie diverse waldpädagogische Materialien. Der Anhänger ermöglicht einen gesicherten, unkomplizierten Transport mit Personenwagen und werde von allen vier Hegeringen im Landkreis genutzt. Er sei aber kein fahrendes Museum, sondern eine Anregung zum Mitmachen und Anfassen, so die Naturpädagogin. Müller zeigte den Festbesuchern unter anderem Bastelmaterial, Bücher, Boxen zu einzelnen Tiere und einen präparierten Biber, der als erstes Objekt im neuen Hänger war. Eins sei für sie klar: „Natur kann man nicht beschreiben. Natur muss man erleben.“