Eine ganze Weile werden die Spaziergänger im Stockacher Süden noch die Aussicht auf eine große Baustelle am Regenüberlaufbecken Kniebreche haben. Dort wuchsen in den vergangenen Wochen Berge von ausgehobener Erde immer weiter in die Höhe. Und die werden etwas länger bleiben als erhofft: Schon zu Beginn der Bauarbeiten war es zu einem zeitlichen Verzug gekommen.

„Die Baugrube war wegen des starken Regens zwischenzeitlich vollgelaufen“, berichtete Bauamtsleiter Lars Heinzl im Juni in einer Sitzung des Planungsausschusses. Wie er nun auf Nachfrage des SÜDKURIER erklärt, habe der zeitliche Rückstand auch in der Zwischenzeit nicht mehr aufgeholt werden können.

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Baustelle bleibt sechs Wochen hinter Plan

„Insgesamt sind wir jetzt circa sechs Wochen hinter dem Plan. Der Abschluss der Arbeiten wird Ende 2025 erwartet“, so Heinzl. Im Rahmen der Bauarbeiten wird die Kapazität der Anlage verdoppelt. Die Becken fassen dann insgesamt rund 6000 Kubikmeter Wasser. Dass eine Erweiterung nötig ist, ergab eine Berechnung des allgemeinen Kanalisationsplanes vor einigen Jahren.

Wie Altbürgermeister Rainer Stolz schon vor längerer Zeit in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER erklärte, diene das Regenüberlaufbecken dazu, das Regenwasser bei Starkregenereignissen aufzunehmen, damit nicht die komplette Regenmenge über die Kanalisation in die Kläranlage fließt. Für diese sind nämlich zu hohe Zuflussmengen problematisch.

Auf die Stadt kommen Mehrkosten zu

Neben den Verzögerungen wird die Erweiterung der Anlage auch teurer als geplant. Denn schon zu Beginn der Bauarbeiten habe man festgestellt, dass ein Notüberlaufkanal näher am geplanten Becken liegt, als es in den Lageplänen verzeichnet war. Deshalb musste der ganze Kanal verlegt werden.

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Zudem kommen auf die Stadt zusätzliche Kosten für die Entsorgung des Aushubs zu. Ursprünglich sei geplant gewesen, diesen direkt für die Errichtung eines Lärmschutzwalls am Neubaugebiet Kapellenäcker zu nutzen. Dies war jedoch nicht möglich, da die Grundstücksverhandlungen noch nicht so weit vorangeschritten sind wie gedacht, erklärte Heinzl bereits im Juni den Mitgliedern des Planungsausschusses. Insgesamt rechne die Stadt daher mit rund 160.000 Euro, die noch zu den geplanten Baukosten von 1,5 Millionen Euro kommen.