Man sieht Leute, die man sonst nicht sieht: Das ist ein wichtiger Herzensgrund für zahlreiche Besucher des Schweizer Feiertags, zum traditionellen Stockacher Stadtfest in die Heimat- oder Nachbarstadt zurückzukommen. Sie lieben das Stadtfest, die ausgelassene Stimmung und freuen sich, an einem Essensstand auf dem Straßenfest oder bei guter Musik am Abend mit alten Bekannten ins Gespräch zu kommen.

Im Lauf der Jahre ist der Straßenmarkt zwar etwas überschaubarer geworden und reicht nicht mehr durch die ganze Schillerstraße, doch dafür waren dieses Jahr die Stände an der steilen Kirchhalde umso mehr. Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier erzählte, Standbetreiber seien am Samstagmorgen sogar spontan ohne Anmeldung dagestanden und hätten nach Plätzen gefragt.

Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier auf dem Straßenfest. Sie ist mit dem Zulauf sehr zufrieden.
Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier auf dem Straßenfest. Sie ist mit dem Zulauf sehr zufrieden. | Bild: Löffler, Ramona

Außerdem hätten manche unbedingt an die Kirchhalde gewollt. Sie finde dies toll, da die Kirchhalde den großen Vorteil habe, dass alle Besucher, die zwischen Ober- und Unterstadt laufen, genau dort entlang laufen würden. „Das haben einige Standbetreiber erkannt“, sagte sie am Samstag im Gespräch mit dem SÜDKURIER mitten auf dem Straßenfest.

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Papis Pumpels sind ein Besuchermagnet

Beim Festauftakt mit Papis Pumpels am Freitagabend seien rund 2000 Besucher auf de Gustav-Hammer-Platz und den umliegenden Straßen gewesen, berichtete Corinna Bruggaier. Das sei das Maximale, was in dem Bereich möglich gewesen sei. In der Unterstadt hätten nochmal rund 1000 Personen gefeiert.

Papis Pumpels sorgen beim Festauftakt für ordentlich Stimmung. Die Besucher feiern ausgelassen.
Papis Pumpels sorgen beim Festauftakt für ordentlich Stimmung. Die Besucher feiern ausgelassen. | Bild: Siegfried Kempter

Beim Auftritt der Pumpels herrschte nicht nur ausgelassene Stimmung, sondern es wurde auch emotional, als Rainer „Papi“ Vollmer eine Liebeserklärung an seine Heimatstadt Stockach machte. „Ich hab heute noch mehr Emotionen wie sonst. Als wir rausgekommen sind, hab ich schon Pipi in den Augen gehabt, weil Musikmachen in meiner Heimatstadt geil ist“, sagte er am späten Abend unter Jubel und Applaus auf der Bühne.

„Und wenn ich euch jetzt am Ende des Konzerts sehe und ihr vor Liebe und Spaß sprüht, dann weiß ich, ich hab mit den Jungs zusammen nicht viel falsch gemacht. Wir haben einen wunderschönen Abend gehabt. Das ist ein Geschenk, dass ich heute Musik für euch machen darf! Dankeschön! Mein Städtchen!“

Die Weinlaube des Narrengerichts füllt sich am Samstagabend zunehmend.
Die Weinlaube des Narrengerichts füllt sich am Samstagabend zunehmend. | Bild: Löffler, Ramona

Besucher tanzen am Marktplatz

Am Freitagabend gab es bei den Pumpels nur Stehplätze, am Samstagabend standen auch Tischreihen auf dem Gustav-Hammer-Platz, als tagsüber verschiedene Vereine oder Gruppen auftraten und abends unter anderem der Stockacher Sänger und Songwriter Mathis Schuller eigene Lieder und Cover-Songs spielte. Am Marktplatz begannen einige Paare und Kinder zur Musik der Kentuckyboys zu tanzen.

Am Marktplatz tanzen am Samstagabend die Besucher.
Am Marktplatz tanzen am Samstagabend die Besucher. | Bild: Löffler, Ramona

Rainer Stolz über den Reiz des Schweizer Feiertags

Bürgermeister Rainer Stolz und seine Partnerin Ursina Vaterlaus waren am Samstag auf dem Straßenfest unterwegs und abends ebenfalls auf den Plätzen. Für Stolz ist das diesjährige Stadtfest, das am Montag zuende geht, das letzte im Amt als Bürgermeister. Ab dem kommenden Jahr wird er dann privat unterwegs sein.

Er konnte den Fassanstich aufgrund der Abschiedsfeier für Matthias Weckbach, Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen, nicht selbst machen, doch es sei ab und an schon vorgekommen, dass er beim Auftakt verhindert gewesen sei. Er sei jedoch jedes Jahr irgendwie am Wochenende auf dem Fest unterwegs gewesen, erzählte er im Gespräch. Er denke aber momentan noch nicht an seinen Abschied aus dem Amt, da dies erst zum Jahresende sei.

Ursina Vaterlaus, Bürgermeister Rainer Stolz und Marcel Reiser vom Narrengericht auf dem Gustav-Hammer-Platz.
Ursina Vaterlaus, Bürgermeister Rainer Stolz und Marcel Reiser vom Narrengericht auf dem Gustav-Hammer-Platz. | Bild: Löffler, Ramona

Beim Blick auf die ausgelassene Stimmung am Marktplatz sagte er: „Ich bin unglaublich glücklich, was für eine positive Dynamik der Schweizer Feiertag hat.“ So viele Vereine seien aktiv und sowohl Vereine als auch Besucher seien sehr gerne dabei. Das merke man, so Stolz. Es sei schön, zu erleben, wie voll die Straßen seien und wie die Leute miteinander in Gesprächen seien. Er freue sich, dass es auch in Zukunft so weitergehen werde.

Was am Festmontag noch stattfindet

Das viertägige Stadtfest Schweizer Feiertag, das am Freitagabend begonnen hat, endet am Montag, 26. Juni. Morgens findet im Bürgerhaus Adler Post das Kindertheater „Die Blattwinzlinge“ für Kinder ab vier Jahren statt. Beginn ist um 9.30 und 11 Uhr. Ab 14 Uhr hat der Vergnügungspark auf dem Dillplatz geöffnet. Abends ab 18.30 Uhr ist der Feierabendhock in der Oberstadt mit Musik und Bewirtung.