Das Krankenhaus Stockach hat ein neues medizinisches Großgerät, das einen wichtigen Baustein der medizinischen Versorgung im Raum Stockach darstellt: Es handelt sich um einen drei Jahre alten Computertomographen. Dieses Hybrid-Modell, von dem nur eine minimale Strahlenbelastung für den Patienten ausgeht, sei in der Lage, mit jeder Rotation 80 Schichten abzubilden, wie Krankenhaus-Mitarbeiter erläutern.

Eine Rotation dauere nur eine halbe Sekunde. Die Öffnung der Röhre sei mit 78 Zentimetern Durchmesser auch für größere Personen gut geeignet. Die erzeugten CT-Bilder stünden in 3D-Darstellung zur Verfügung. Dies sei unter anderem bei der Planung von Endoprothesen hilfreich.

Das Krankenhaus Stockach wächst. Aus dieser Perspektive ist rechts im Winkel der Gebäude mit braunem Dach der Anbau zu sehen. Bild: ...
Das Krankenhaus Stockach wächst. Aus dieser Perspektive ist rechts im Winkel der Gebäude mit braunem Dach der Anbau zu sehen. Bild: Gerhard Plessing | Bild: Gerhard Plessing

Für die Basisnotfallversorgung unverzichtbar

Das bisher genutzte CT-Gerät bildete lediglich zwei Schichten ab und hatte nicht mehr die erforderliche Bildqualität, die heute gemäß der Qualitätsrichtlinie der radiologischen Fachgesellschaft vorgeschrieben seien. Wie Michael Hanke, Geschäftsführer des Krankenhauses Stockach, erklärte, ist ein Computertomograph für die stationäre und ambulante Basisnotfallversorgung unverzichtbar. Er erläuterte, das Versorgungsgebiet für diese Basisnotfallversorgung umfasse die Gemeinden Stockach, Mühlingen, Hohenfels, Bodman-Ludwigshafen, Orsingen-Nenzingen, Eigeltingen und somit rund ein Drittel der gesamten Landkreisfläche.

Ein Neugerät dieser Qualität koste rund 250.000 Euro, so Hanke. „Leider wurde eine finanzielle Förderung durch das Land Baden-Württemberg nicht befürwortet.“ Umso mehr freue er sich, dass die Eto Gruppe Beteiligungen GmbH eingesprungen sei und dem Krankenhaus die Anschaffung ermöglicht habe: „Damit ist eine moderne Röntgendiagnostik für die Bevölkerung der Raumschaft Stockach auch weiterhin wohnortnah gewährleistet.“

Das könnte Sie auch interessieren

Großspende einer Firma und Aufwertung für das Krankenhaus

Bürgermeister-Stellvertreter Werner Gaiser nannte diesen Tag einen besonderen für das Krankenhaus und die Stadt. Das neu- und hochwertige Gerät bedeute eine Aufwertung und neue Qualität für das Krankenhaus Stockach. Dass die Firma Eto, die bereits 2008 das vorherige Gerät gespendet hatte, ohne Zögern die Finanzierung übernommen habe, zeige die besondere Verbundenheit mit der Stadt und dem Krankenhaus.

„Das Krankenhaus ist wichtig. Es ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsvorsorge in der gesamten Raumschaft und kann dank der Unterstützung der Stadt, des Landes, des Krankenhaus-Fördervereins mit seinen 1400 Mitgliedern, einem großen Teil der Bevölkerung sowie einiger Unternehmen bestehen“, sagte Gaiser und dankte im Namen der Stadt herzlich für die großzügige Spende.

Werner Gaiser, Michael Schwabe, Anita Bosch und Michael Hanke (von links) freuen sich über den neuen Computertomographen im Krankenhaus.
Werner Gaiser, Michael Schwabe, Anita Bosch und Michael Hanke (von links) freuen sich über den neuen Computertomographen im Krankenhaus. | Bild: Claudia Ladwig

Der Grund für die Spende

Michael Schwabe, Geschäftsführer der ETO Gruppe Beteiligungen GmbH, betonte, seinem Unternehmen liege die Sorge für die Mitarbeiter und die Gesundheitsvorsorge vor Ort sehr am Herzen. Vor 30 Jahren sei in Stockach Grundsteinlegung für das Unternehmen gewesen. „Wir fühlen uns sehr wohl hier und wollen zum Wohle unserer Mitarbeiter und der Region etwas für die Stadt tun.“ Er bedankte sich für die Arbeit der Krankenhaus-Angestellten. „Viele unserer Mitarbeiter sind sehr froh, wenn sie medizinische Dienste hier in Anspruch nehmen zu können.“

Dem Dank schloss sich Michael Hanke mit einem Lob an. Die Mitarbeiter machten einen tollen Job, das Krankenhaus werde von der Bevölkerung angenommen. „Die Patienten kommen trotz Corona weiter – anders als in anderen Häusern. Leichte und mittelschwere Verläufe können wir problemlos hier versorgen. Gerade ältere Patienten genießen bei uns die menschlich zugewandte Versorgung.“ Hier arbeiteten viele Fachärzte, das schlage sich auch in der Behandlungsqualität nieder, denn es gebe kaum Komplikationen, sagte Hanke. Er fügte hinzu: „Unsere Mitarbeiter arbeiten gerne hier, viele bleiben bis zur Rente.“ Die Medizinisch-Technische Assistentin Anita Bosch, die den Herren das neue Gerät erklärt hatte, bestätigte das spontan.

Das könnte Sie auch interessieren

Wie die Diagnostik funktioniert und was beim Krankenhaus noch ansteht

  • Die Computertomographie (CT) liefert schnell wichtige Informationen über Veränderungen oder Verletzungen im Körper: In nur wenigen Minuten werden mithilfe von Röntgenstrahlen und Computern detaillierte Bilder von Organen und anderen Körperbestandteilen erstellt. Als eines der wichtigsten bildgebenden Verfahren ist die CT trotz Strahlenbelastung für die moderne Diagnostik unentbehrlich. Anders als beim konventionellen Röntgen werden bei einer CT viele Bilder nacheinander aufgenommen, jeweils von einer neuen Körperschicht. So lassen sich Veränderungen in ihrer ganzen Ausdehnung genau darstellen. Mit einer CT können schnell große Körperregionen untersucht werden, beispielsweise bei Notfällen. Sie ist auch die Standardmethode in der Krebsdiagnostik. Eine Magnet-Resonanz-Therapie (MRT) ist besonders für die Darstellung weicher Gewebe wie Gehirn, Herz, Brust oder Organen geeignet und auch bei Schwangeren durchführbar.
  • Krankenhaus-Anbau: Das Krankenhaus Stockach wird derzeit um einen Bettentrakt erweitert. Der Spatenstich für den Anbau war Anfang dieses Jahres und das Gebäude soll im kommenden Jahr in Betrieb gehen.
  • Der Krankenhaus-Förderverein Stockach hält am kommenden Mittwoch, 10. November, um 19 Uhr im Bürgerhaus Adler Post seine pandemiebedingt mehrfach verschobene Hauptversammlung ab. Auf der Tagesordnung stehen für den Abend verschiedene Berichte und Neuwahlen. Die Veranstaltung finde nach der 2G-Regel (geimpft/genesen) statt, so die Ankündigung. (wig/sk)