Ein Lied von Paul Kuhn besagt: Es gibt kein Bier auf Hawaii. Gibt es nun auch bald kein Bier mehr auf dem Schätzele- und dem Josefsmarkt in Tengen? Genau mit dieser Frage hat sich der Tengener Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung auseinandergesetzt. Denn das Gremium hat sich mit der Neufassung der Marktsatzung für die Märkte Josefsmarkt, Schätzele-Markt und Nikolaus-Hock befasst.

Ein Vorschlag aus dem Gremium sorgte dabei für Diskussionen: Laut der Einschätzung mehrere Gemeinderäte sei vor allem der Verkauf von Alkohol an Festivitäten eine lukrative Einnahmequelle – etwa beim Nikolaus-Hock. Laut Thomas Wezstein (FWV) sei ein Nikolaus-Markt ohne Glühwein etwa wie Weihnachten ohne Christbaum.

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Auch Jennifer Maier (CDU) sah dies so: „Ich möchte nicht, dass ein Verein benachteiligt wird. Der Verkauf von Glühwein ist für viele Vereine in der Winterzeit eine wichtige Einnahmequelle.“ Zudem brauche es der Gemeinderat und die Verwaltung ihrer Einschätzung nach aktuell nicht, dass noch mehr Vereine sauer auf sie wären. Damit spielte sie auch die hitzige Diskussion zwischen Vereinen und Gemeinde rund um den geplanten Verkauf des Espelstadions an.

Schätzele-Markt soll keine Partymeile werden

Bürgermeister Selcuk Gök verwies darauf, dass der Nikolaus-Hock kein klassischer Markt sei. Aber er sagte auch: „Unsere Märkte sind keine Partys, sondern Märkte. Wir wollen auch keine Partymeilen.“ Soll heißen: Das Alkoholverbot am Schätzele- und Josefsmarkt kommt – ausgenommen natürlich das große Festzelt. Laut Gök sei bisher nur in der Standzusage ausdrücklich hingewiesen worden.

Thorsten Frank (CDU) befürwortete dies, denn Alkohol auf dem Marktgeschehen brauche man nicht. Bürgermeister Gök verwies zudem darauf, dass man bei einem Alkoholausschank in Glasflaschen auch ein neues Sicherheitskonzept brauchen würde.

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Auf Nachfrage von Barbara Mick (FWV), ob dies auch Restaurants in den Marktstraße betreffe, antwortete Bürgermeister Gök: „Wenn diese Geschäfte einen Stand machen, dann greift die Marktordnung.“ Davon sei auch Alkohol zum Mitnehmen betroffen.

Ebenfalls in der neuen Marktsatzung wurde das Thema politische Stände aufgenommen. „Wir wollen die Märkte politisch neutral halten“, betonte Gök. Politische Stände seien bereits Teil der Satzung, seien aber bis dahin noch nicht in den Ordnungswidrigkeiten aufgeführt worden, so der Rathauschef weiter.