Es war eine emotionale Hauptversammlung der Narrenzunft Berggeister in Aftholderberg, die vielen der Anwesenden wohl lange in Erinnerung bleiben wird. Selbst einige Tränchen waren unvermeidbar. Zur Erinnerung: Ende Mai war die turnusgemäße Hauptversammlung mit einem kleinen Schreckmoment zu Ende gegangen. Zum Abbruch führte, dass bei den Wahlen zum Vorsitzenden kein Kandidat oder eine Kandidatin gefunden werden konnte. So musste innerhalb von vier Wochen eine neue Versammlung anberaumt werden, bei der ein neuer Vorsitzender oder eine Vorsitzende gewählt werden musste. Ansonsten hätte sogar die Auflösung des Traditionsvereins gedroht. Eine Woche vor dem neuen Versammlungstermin wurde dann Barbara Pudimat, die den Verein weiter kommissarisch leitete, von ihren diesbezüglichen Albträumen erlöst.

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Bitte um Unterstützung und Zeit zur Einarbeitung

Mit Patrick Blender und Matthias Widemann haben sich zwei Kandidaten gemeldet, die die Position des Vorsitzenden als Duo übernehmen würden. Und an Motivation fehlt es den Beiden nicht. „Uns war gleich klar, dass wir den Verein nicht fallen lassen wollen“, sagte Patrick Blender. „Wir haben so viele schöne Erlebnisse gehabt, die auch kommende Generationen erleben sollen“, ergänzte er. Matthias Widemann bat in der Versammlung um Unterstützung und auch um Zeit für die nötige Einarbeitung. Dies gilt insbesondere für das anstehende Bergfest im August. „Wir hoffen, dass die notwendige Einsatzbereitschaft genauso gut ist, wie noch vor der Corona-Pandemie“, meinte Widemann. „Wir werden uns anschauen, wie das Fest in diesem Jahr funktioniert, und werden uns überlegen, ob wir in den nächsten Jahren das Bergfest in gleicher Weise durchführen können“, ergänzte er. Die anschließende Wahl des Führungsduos war reine Formsache.

So eine Versammlung wünscht sich der Bürgermeister

Genauso eindeutig fiel auch die Wahl des Kassierers Michael Zeh aus, der für zwei weitere Jahre die Finanzen der Berggeister übernehmen wird. Gewählt wurden zudem mit Silvia Lorch, Michelle Widmann und Nina König die drei Narrenrätinnen. Die Führungsköpfe der Schnellergilde mit Tobias Zeh, Annette Schatz für die Berggeister und Gabi Möhrle bei den Apfelweible wurden problemlos von den rund 50 anwesenden Mitgliedern bestätigt. „Eine Hauptversammlung mit vorhandenen Kandidaten macht viel mehr Spaß“, zeigte sich auch Bürgermeister Ralph Gerster, der die Wahl leitete, erleichtert. „Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass es nicht weiter gehen sollte“, erklärte er, und wünschte dem neuen Vorstandsteam zukünftig ein gutes Händchen.

Barbara Pudimat verdrückt vor Freude ein paar Tränen

Die Zusammenarbeit mit dem Führungsteam sollte jedenfalls reibungslos klappen, besteht doch das Duo aus einem aktuellen und früheren Mitglied des Gemeinderates. Die Erleichterung konnte man auch der bisherigen Vorsitzenden Barbara Pudimat ansehen. Ein paar kleine Freudentränen nach der gelungenen Wahl konnte sie sich nicht verdrücken. Sie war achteinhalb Jahr in dieser Position verantwortlich. „Ich möchte keinen einzigen Tag in dieser wunderschönen Zeit vermissen“, sagte sie. Sie habe von allen Seiten jegliche Unterstützung und Hilfe erfahren und sie hatte immer ein freundschaftliches Verhältnis zur Gemeinde und zu den Mitgliedern. „Ich wollte nun aber unbedingt die Führung in jüngere Hände übergeben“, erklärte sie ihren Rücktrittswunsch.

Bergfest im August mit Oldtimertreffen

Ihr Stellvertreter Markus Dittmer informierte die Versammlung zum Schluss der nur 45-minütigen Versammlung im Gasthaus Frieden über einige aktuelle Themen. Natürlich steht dabei das anstehende Bergfest im nächsten Monat an vorderster Stelle. Es soll in diesem Jahr unter dem Motto „Oldtimer“ stehen. Eine kleine Rundfahrt sowie die Vorstellung der Fahrzeuge gehören zum Programm. „Vielleicht werden wieder bis zu 340 Fahrzeuge, wie bei der letzten ähnlichen Veranstaltung, zu sehen sein“, meinte er.

Gedanken zur Zukunft des Gasthauses Frieden erforderlich

Für manch ein Mitglied sorgte Dittmer für eine Überraschung mit seinen Aussagen zur Situation des Gasthauses Frieden. Die Eigentümerfamilie König kam noch vor der Corona-Pandemie auf den Narrenverein zu. Es ging um die Zukunft der Gaststätte. Sie gilt als Heimstadt der Narren. Bei den Gesprächen ging es darum, ob und wie eine Fortführung des Gastbetriebes unter der Mitwirkung des Vereins aussehen könnte. Doch Corona bescherte allen Gesprächen und Überlegungen ein jähes Ende. „Und so wurde dieses Thema von allen Seiten einstimmig zunächst auf Eis gelegt“, informierte er die Versammlung.