Die Bewohnerin der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Lautenbach, wo wir uns mit Bürgermeisterkandidat Dominik Mattes auf einen Kaffee treffen, fragt. „Sind Sie sicher, dass Sie Bürgermeister werden wollen?“ Der Bewerber antwortet: „Sehr sicher!“
Hohe Resonanz auf seine Veranstaltungen
Als zweiter hatte Mattes seine Bewerbungsunterlagen abgegeben und seither ist der 32-jährige ganz aktiv in der Gemeinde unterwegs, um für sich zu werben. Sei es vor dem Dorfladen, im Anschluss an den Gottesdienst, beim Musikverein oder bei den Kindergärten und Grundschulen. Ein Besuch in der Kunsthalle steht noch auf dem Programm, auch in der Firma LT Ultra und in Lautenbach wird sich Mattes noch vorstellen. „Ich möchte viele Leute treffen, um zu erfahren: Wo drückt der Schuh, welche Sorgen und Nöte haben die Bürgerinnen und Bürger, was läuft gut in der Gemeinde“, sagt Mattes. Zu den Veranstaltungen in den Gaststätten in Aftholderberg und Waldsteig waren jedes Mal um die 60 Leute gekommen, um den Bewerber kennenzulernen. „Das fand ich toll, denn es zeigt, dass den Bürgern die Wahl wichtig ist.“ Nun hofft Mattes auf eine ebenso rege Wahlbeteiligung am 5. März.
Ganztagesplätze eine große Herausforderung
Dass er mit Anfang 30 der Jüngste in der Runde ist, sieht er nicht als Nachteil. „Ich finde, das ist ein gutes Alter, um Bürgermeister zu werden und etwas zu bewegen.“ Durch seinen Beruf, er leitet eine kommunale Kindertagesstätte in Uhldingen-Mühlhofen, kennt er die Interessen junger Familien besonders gut. „Hier bin ich vom Fach.“ Eine große Herausforderung sieht er im Angebot an Ganztagesplätzen, darauf haben Grundschüler ab 2026 einen Rechtsanspruch. Auch dem Fachkräftemangel – nicht nur in Kindergärten und Schulen – müsse entgegengewirkt werden.
Gewerbe und Wohnraum wichtige Themen
Neben Erziehung und Bildung sind ihm die Erweiterung der Gewerbegebiete und die Ansiedlung neuer Firmen sowie die Ausweisung von Baugebieten wichtig. Fehlender Wohnraum für Mitarbeiter von örtlichen Gewerbetreibenden könne zum Standortnachteil werden. Die Eingliederung von Neubürgern in die bestehende Dorfgemeinschaft, die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts zwischen den Ortsteilen und die Beteiligung von Jugendlichen in einem Jugendforum nennt er als weitere Themen. Ihm ist bewusst, dass er mit Herdwangen-Schönach eine Gemeinde vorfindet, die finanziell gut aufgestellt ist. „Hier gilt es, verantwortungsvoll mit den Finanzen umzugehen und keine Traumtänzerprojekte umsetzen zu wollen.“
Kommunale Themen brauchen keine Parteipolitik
Als Vorsitzender der Jungen Union (JU) Überlingen und als stellvertretender JU-Vorsitzender im Bodenseekreis ist Mattes schon seit Jahren politisch engagiert. Er wird bei der Bürgermeisterwahl als überparteilicher Kandidat antreten. „Es geht um kommunale Themen, da braucht es keine Parteipolitik.“ Er bringe durchaus Verwaltungserfahrung mit. So sei er aktuell verantwortlich für 18 Mitarbeiter und habe beim Neubau des Kinderhauses in Uhldingen-Mühlhofen sehr intensiv mit Bauamt, Hauptamt und Finanzverwaltung zusammengearbeitet. „Kenntnisse in der Verwaltung, die ich nicht habe, werde ich mir aneignen, da bin ich zuversichtlich“, so der Bewerber. Warum er die die Leitung des Kinderhauses Sonnenschein gegen das Bürgermeisteramt eintauschen will? „Das muss das politische Gen in mir sein. Ich habe Lust auf das Amt.“ Er freut sich darauf, gemeinsam mit der Bevölkerung und dem Gemeinderat Politik zu gestalten, Ziele zu erreichen und Ideen in die Tat umzusetzen.