Nach jedem Regen scheint bekanntlich die Sonne und so tat das heftige Gewitter, das Freitagnacht über das Gelände des „Eine-Liebe-Festivals“ gezogen war, der Stimmung der vielen hundert Besucher, keinen Abbruch. Allein, die Organisatoren vom Verein „Kartell Eine Liebe“, hatten am Festivalsamstag noch mehr Arbeit, als sie ohnehin schon bewältigen mussten. Schnell organisierten die Helfer Strohballen und der feuchte Boden wurde mit Stroh und Fließ abgedeckt. Für die DJ-Bühne wurde eine 100 Quadratmeter große Bühne organisiert und aufgebaut.

Viele Camper auf dem Festivalgelände

Die komplette Infrastruktur musste für das Festival im idyllisch gelegenen Gewann „Hüttenbühl“ aufgebaut werden. Viele ...
Die komplette Infrastruktur musste für das Festival im idyllisch gelegenen Gewann „Hüttenbühl“ aufgebaut werden. Viele Besucher nutzten das Campingangebot und ließen sich auch vom Regen beeindrucken. | Bild: Johannes Knott

Weil der Parkplatz aufgeweicht und unbenutzbar war, wurde flugs ein Shuttle-Dienst eingerichtet, der die Besucher am Rathaus abholte, wo man parken konnte. Manche Gäste verzichteten auf den Transport und marschierten CO2-neutral die zehn Minuten zum Festivalgelände, vorbei an vielen Zelten und Campingwagen, durch die Einlasskontrolle, wo freundliche Security-Leute die Besucher checkten und auch mitgebrachte Taschen unter die Lupe nahmen.

Auch die Absperrgitter waren sehenswert und spiegelten mit ihren bunten Transparenten den Geist des Festivals wider.
Auch die Absperrgitter waren sehenswert und spiegelten mit ihren bunten Transparenten den Geist des Festivals wider. | Bild: Volk, Siegfried

Überhaupt. Das Personal, ob am Eingang, Security, an den Theken oder den Imbissständen war cool und freundlich. Aber ihre Gäste machten es den Verantwortlichen auch leicht. Und so wurde das Motto des Vorgängerfestivals, aus dem „Eine Liebe“ entstanden ist, wieder lebendig: „No stress!“ Im DJ-Zelt legten etliche Profis auf und die Gäste tanzten schon nachmittags. Auf der großen Bühne wechselten sich schier im Stundentakt die Bands ab.

Eigene Währung für das Festival

Das Festival hatte seine eigene Währung, in die man seine Euros tauschen musste.
Das Festival hatte seine eigene Währung, in die man seine Euros tauschen musste. | Bild: Volk, Siegfried

Wer nicht nur hören und tanzen, sondern auch essen und trinken wollte, musste zuvor an der Kasse seine Euros in die Eine-Liebe-Währung umtauschen, das Monopoly-Geld nicht unähnlich war. Mit den Scheinen gab es an der Theke alles, was man so braucht und an den Essensständen unter anderem Kässpätzle. „Die sind echt super“, schwärmte die 22-jährige Daniela, die eigens aus Esslingen angereist war, nicht von den Bands, sondern von den Toiletten. Echte Keramik animierte fast zum Gang zum Örtchen, der bei anderen Festivals oftmals ein schwieriges Unterfangen ist.

Veranstalter des Vereins „Kartell der Liebe“ sind absolut zufrieden

Die Sängerin „Amilli“ war am Samstagnachmittag auf der Bühne zu hören. Insgesamt sorgten 30 Bands und DJ‘s für Musik ...
Die Sängerin „Amilli“ war am Samstagnachmittag auf der Bühne zu hören. Insgesamt sorgten 30 Bands und DJ‘s für Musik und fröhliche Stimmung. | Bild: Volk, Siegfried

Auf Anfrage des SÜDKURIER beim „Kartell der Liebe“ antwortet Johannes Knott namens des Vereins, dessen 100 aktive Mitglieder die Arbeit vor Ort stemmten. Mit Sicherheitspersonal, Reinigungskräften, Veranstaltungstechnikern und den Foodtruck-Betreibern waren nach seinen Angaben rund 150 Personen an der Durchführung des Festivals beteiligt. Dankbar sind die Vereinsmacher über die tatkräftige Unterstützung der örtlichen Landwirte, die nach den Regengüssen schnell das Stroh anlieferten, mit dem man den Festivalgästen nach dem schlammigen Freitag am Samstag ein komplett erneuertes Gelände bieten konnte.

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An diesem Tag hatte man nach Angaben von Johannes Knott mit etwa 1400 Gästen, die sich gegen 22 Uhr auf dem Gelände aufhielten, auch den Besucherhöhepunkt.

Planungen für 2023 sind am Laufen

„Wir sind unglaublich zufrieden mit dem Zuspruch der Besucher. Es gab keine besonderen Vorkommnisse und wir durften glückliche, friedliche und vor allem respektvolle Gäste am Festivalsonntag von unserem Gelände entlassen, die auch viel weniger Müll hinterlassen haben als in den vergangenen Jahren“, zieht er absolut positives Fazit über die Veranstaltung. „Die Planungen sind bereits im Gange“, beantwortete Johannes Knott die SÜDKURIER-Frage, ob es 2023 wieder ein Festival in Herdwangen geben wird.