So wie sich Menschen an Heilpraktiker wenden, wenn sie eine Alternative zur Schulmedizin wünschen, gibt es dieses Angebot auch im Veterinärbereich. Birgit Körner hat im Stockfeld in der Gemeinde Herdwangen-Schönach vor zwei Jahren ihre Tierheilpraxis eingerichtet. Zur Familie gehört ein Hund, Ira, und ein Kater namens Tipsy.

Die Gründe, warum Hunde- und Katzenbesitzer ihre Vierbeiner zu Birgit Körner bringen, sind ganz unterschiedlich. Die einen halten wenig von konventioneller Behandlung mit Schmerzmitteln, Cortison oder Antibiotika, die anderen wollen ihrem „austherapierten“ Haustier auf ganzheitliche, sanfte und naturheilkundliche Weise helfen.
Homöopathie für Tiere inzwischen sehr gefragt
Der wachsende Zuspruch gibt Körner recht. Warum sollen nicht auch Tiere mit Bioresonanz, lokaler Vibrationstherapie, Bachblüten oder Homöopathie behandelt werden? „Präparate aus Eibischwurzel lindern husten, gegen Magen-Darm-Beschwerden hilft Ulmenrinde. Bei Allergien und akuten Beschwerden wie Erbrechen gebe ich gerne Globuli. Homöopathie für Tiere ist mittlerweile sehr beliebt“, sagt Körner, die in Köln eine Ausbildung zur Tierarzthelferin gemacht hat und auch heute noch in einer Kleintierpraxis in Überlingen arbeitet.
Seit 2008 ist sie nebenberuflich als Tierheilpraktikerin tätig. „Ich habe eine fundierte Ausbildung und Berufserfahrung. Für die Tierhomöopathie habe ich eine zweijährige Zusatzausbildung an der Akademie für Tierheilkunde gemacht“, erzählt die 48-jährige. Katzen, Hunde, Kaninchen und Meerschweinchen sind ihr Hauptklientel. Die Tiere leiden unter Erkrankungen der Atemwege, des Bewegungsapparats, des Hormon- und Nervensystems oder der Organe. Allergien können durch Milben, Hausstaub oder Futtermittel ausgelöst werden und äußern sich oft durch juckende Haut.
Ursachenforschung auch durch Besuche vor Ort
Bei Problemen wie Angststörungen ist Körner tierpsychologisch tätig. Gerade, wenn es um verhaltensauffällige Katzen geht, macht Körner auch Hausbesuche. Die gewohnte Umgebung ist für das Tier weniger stressig. Um welche Verhaltensauffälligkeiten es sich handelt? Zum Beispiel um unerwünschtes Markieren mit Urin, Kratzmarkieren, Aggressionen zwischen Mensch und Katze oder Katze und Katze. „Wenn ich ausschließen kann, dass die Katze keine Blasenentzündung oder eine andere Erkrankung hat, dann betrachte ich das Wohnumfeld genauer und forsche nach der Ursache für das Verhalten“, erläutert die Tierheilpraktikerin. Wenn eine Wohnungskatze aggressiv sei, könne es sein, dass ihr der Freigang oder zumindest eine Beschäftigung fehlt. Allerdings gibt es auch schwerwiegendere Ursachen, die einer längeren Therapie bedürfen. „Die Naturheilkunde bietet exzellente Wege zur Behandlung akuter und chronischer Leiden“, erklärt Körner. „Tumorerkrankungen kann ich allerdings nur begleitend behandeln. Und das Impfen und Kastrieren bleibt Sache des Tierarztes.“