Diese Zahl nannte Dekan Christoph Neubrand und schlüsselte die Summe wie folgt auf: „Man kann grob sagen, dass eine Million für die Außenrenovierung, eine Million für die Innenrenovierung und Neugestaltung und der Rest für Baunebenkosten notwendig werden.“

Im SÜDKURIER-Gespräch erläuterte der Dekan, dass von dieser Summe 1,8 Millionen Euro bereits finanziert seien. Zu den fehlenden 500 000 Euro erklärte Neubrand: „Wir werden diese Summe mit einem Darlehen von der Diözese finanzieren.“ Die Rückzahlung ist mit den Spenden der Gläubigen verbunden. Das bedeute, dass in 20 Jahren jedes Jahr im Durchschnitt rund 25 000 Euro an Spenden auflaufen müssten.

Zunächst ist 2016 das Jahr der Fassadenrenovierung. Danach, so formulierte Christoph Neubrand, solle die Kirche wieder so aussehen, wie bei ihrer Einweihung vor rund 150 Jahren. In diesem Bauabschnitt geht es auch um die Beseitigung der letzten Schäden, die das Erdbeben im Jahr 1978 angerichtet hatte. Damals waren Teile der neugotischen Fassade abgebrochen. Diese Teile wurden aufbewahrt und sollen in den nächsten Monaten wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückkehren. Der Zeitplan sieht vor, die Außenarbeiten vor dem Winter 2016/17 zu vollenden. Danach ist für einige Monate Winterpause angesagt, in der alle Arbeiten ruhen.

Neubrand begründete das so: „Um innen im Winter arbeiten zu können, muss eine Temperatur von mindestens zehn Grad herrschen. Die Heizkosten, um diese Temperatur zu erreichen, wären aber viel zu hoch.“

Im Frühjahr 2017 werden die Arbeiten im Inneren beginnen. Dabei gehe es, wie der Geistliche betont, nicht nur um frische Farbe. 2017 soll bis zum ersten Adventssonntag der gesamte Innenraum neu gestaltet werden. Der Altar wird in den Kreuzungspunkt der beiden Seitenschiffe und des Längsschiffes gerückt. Die Gläubigen finden in einem neuen Gestühl im Kirchenschiff oder auf Stühlen in den kleinen Seitenschiffen Platz. Ganz verschwinden wird die bisherige Orgel. Sie stammt aus der Kirche in Sigmaringendorf. Dort wurde sie 1940 ausrangiert und kam nach Vilsingen. Neubrand mutmaßt: „Offenbar nur, weil die Vilsinger Orgel noch schlechter war.“

Das neue Kircheninstrument wird in einem der beiden Seitenschiffe untergebracht werden. Die Erweiterung der Sakristei und die Schaffung eines barrierefreien Zugangs sind weitere geplante Maßnahmen. Auch Heizung und Beleuchtung werden heutigen Bedürfnissen angepasst.

 

2,4 Millionen Euro für Vilsinger Pfarrkirche

Die Pfarrkirche St. Johannes und Paulus aus dem Jahr 1871 ist das ortsbildprägende Gebäude in der Gemeinde Vilsingen:
An den Renovierungskosten für das Gotteshaus in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro beteiligt sich die Gemeinde Inzigkofen mit 200 000 Euro. Dieser Betrag, sagt Bürgermeister Bernd Gombold, ist Bestandteil des 400 000-Euro-Pakets, mit dem die Friedhofskirche, die Pfarrscheuer und die Pfarrwiese in den kommunalen Besitz übergingen. (hps)