Ein toller Lohn für einen großen ehrenamtlichen Einsatz: Bei der „Aktion Kilo“ am vergangenen Samstag wurden über 6900 Lebensmittel gespendet, wie Dekanatsjugendreferentin Stefanie Birkle erfreut bilanziert. „Auch dieses Jahr war die Spendenbereitschaft sehr hoch. Wir sind sehr dankbar für die Hilfsbereitschaft der vielen Menschen, die fleißig eingekauft und gespendet haben“, freut sich Birkle über den Erfolg.
Pfadfinder und Ministranten sind dabei
Für viele Menschen in Deutschland ist ein voller Kühlschrank eine Selbstverständlichkeit – doch es gibt auch Familien und Einzelpersonen, für die der Lebensmitteleinkauf schwer zu finanzieren ist. Deshalb organisieren das katholische Jugendbüro im Dekanat Sigmaringen-Meßkirch und der Caritasverband im Landkreis Sigmaringen die „Aktion Kilo“. Sie wurde bereits im Jahr 2008 ins Leben gerufen. Bei dieser Aktion für den guten Zweck werden haltbare Lebensmittel vor Supermärkten im Dekanatsgebiet eingesammelt – von Pfullendorf über Meßkirch, Sigmaringendorf und Trochtelfingen bis Gammertingen. Inzwischen hat die Aktion Wellen geschlagen: Stolze 19 Gruppen mit knapp 200 Jugendlichen positionierten sich am Samstag vor 24 Supermärkten, Discountern und Drogerien. Darunter waren Ministranten, zum Beispiel aus Illmensee, Pfadfinder, etwa aus Pfullendorf, und Mitglieder der Katholischen jungen Gemeinde. Auch Schülerinnen der Heimschule Kloster Wald und der Liebfrauenschule Sigmaringen sammelten kräftig mit, wie Stefanie Birkle erläuterte. Diese Schüler engagieren sich bereits zum dritten Mal für die Aktion.
Ein Kilo mehr einpacken und spenden
Die jungen Leute verteilten die auffälligen roten Zettel an den Eingangstüren der Supermärkte, auf denen die Aktion erklärt wurde: Wer helfen wollte, packte einfach „ein Kilo mehr“ ein und spendete dieses am Stand der „Aktion Kilo“ nach dem Bezahlen beim Verlassen des Ladens. Eingesammelt wurden zum Beispiel Zucker, Tee, Mehl und Kaffee. So manches Päckchen wanderte vom Einkaufswagen der Kunden auf den Tisch der engagierten Mitstreiter der Aktion.

Doch was passiert mit sieben Tonnen Hilfsgütern? Nachdem die Lebensmittel und Drogerieartikel an den Sammelständen abgeholt wurden, wurden die Sachen sortiert, verpackt und an den beiden Caritas-Standorten Sigmaringen und Meßkirch eingelagert. Im Laufe des Jahres gehen die Pakete an Familien und Einzelpersonen in der Nachbarschaft, die in Not geraten sind und über diese unbürokratische Hilfe sehr dankbar seien, wie Stefanie Birkle weiß. „Das kann eine Rentnerin mit zu geringer Rente sein, ein Familienvater, der von plötzlicher Arbeitslosigkeit betroffen ist oder eine junge alleinerziehende Mutter, die sich über eine Packung Windeln freuen kann“, erklären Petra Wenninger und Norbert Stauß vom Caritasverband Sigmaringen. Die Koordination läuft über die Beratungsstellen des Caritasverbandes.
Hilfe auf verschiedenen Ebenen
„Die Mitarbeiter des Caritasverbandes begleiten die Bedürftigen dauerhaft, deshalb haben sie einen guten Überblick darüber, wer Hilfe braucht“, sagt Johannes Schramm, Pastoralreferent aus Pfullendorf, auf Nachfrage des SÜDKURIER. Dass es im Dekanat Unterstützung auf verschiedenen Ebenen gibt – durch die Pfarrgemeinde und die Caritas – findet er sehr wichtig. „Außerdem ist es gut, dass man miteinander vernetzt ist, wenn man Menschen hilft“, betont Schramm.
Jugendreferentin Stefanie Birkle ist stolz auf das Engagement der jungen Leute bei der „Aktion Kilo“: „Ein Riesendankeschön gilt aber den knapp 200 Kindern und Jugendlichen in unserem Dekanat, die sich an den Sammelständen und Packstationen für diese gute Sache eingesetzt haben und die Aktion in diesem Jahr tatkräftig unterstützt haben“.