Der Krankenstand der AOK-Mitglieder in Betrieben im Landkreis Sigmaringen betrug im Jahr 2024 5,7 Prozent, informiert die Krankenkasse. Im Vorjahr hatte der Krankenstand bei 5,9 Prozent betragen und im Jahr 2022 6,3 Prozent. Der bisherige Höchststand des Jahres 2022 sei vor allem auf eine große Zahl von Erkältungskrankheiten und auf mehrere Infektionswellen mit der Omikron-Variante des Coronavirus geschuldet. Auch die Einführung der elektronischen Krankschreibung (eAU) spielte eine Rolle.

Wellenförmiger Verlauf bei Arbeitsunfähigkeit

Der Monatsverlauf der Arbeitsunfähigkeits-Daten in den zurückliegenden drei Jahren zeigt jeweils einen wellenförmigen Verlauf: Insbesondere im Frühjahr und im Winter stiegen die krankheitsbedingten Ausfalltage deutlich an. Die jeweiligen Höchststände wurden in den Monaten Januar bis März sowie von Oktober bis Dezember erreicht. Bestimmend für diese wellenförmige Entwicklung sind die Atemwegserkrankungen. Die 60- bis 64-jährigen Männer weisen den höchsten Krankenstand aus mit 9,7 Prozent, dahinter die 60- bis 64-jährigen Frauen mit 8,6 Prozent. Der Krankenstand aller AOK-Mitglieder im Bundesgebiet betrug im vergangenen Jahr 6,5 und im Jahr 2023 6,6 Prozent. Der Anteil der Mitglieder, die sich einmal oder mehrfach krankmeldeten, betrug 63,6 Prozent und die durchschnittliche Krankheitsdauer pro Fall lag bei 10,6 Kalendertagen.

Beschäftigte bei Banken und Versicherungen mit den wenigsten Krankheitstagen

Die Branche Gesundheits- und Sozialwesen hatte mit 6,3 Prozent den höchsten Krankenstand bei den AOK-Mitgliedern. Der niedrigste Wert war im Wirtschaftszweig Banken/Versicherungen mit 3,5 Prozent festzustellen. Im Jahr 2024 kamen auf jedes AOK-Mitglied in Betrieben im Landkreis Sigmaringen 21 Arbeitsunfähigkeitstage, ein Rückgang um 3,3 Prozent. Die Krankheitsarten mit den höchsten Anteilen an allen Arbeitsunfähigkeitsfällen waren demnach Atemwegserkrankungen mit einem Anteil von 30,5 Prozent, Muskel/Skelett mit 13,3 Prozent, Verletzungen mit 6,4 Prozent und Verdauung mit 5,8 Prozent. Der Anteil von Arbeitsunfähigkeitsfällen mit einer Dauer von mehr als sechs Wochen betrug 3,4 Prozent, wobei diese Langzeiterkrankungen 41 Prozent aller Ausfalltage verursachten. Mehr als ein Drittel der Fehlzeiten von Arbeitnehmenden dauerte also länger als sechs Wochen und 17,5 Prozent der Krankschreibungen endeten nach spätestens einer Woche, informiert die Krankenkasse in ihrem Bericht.

Tipps vom AOK-Geschäftsführer

Markus Packmohr, AOK-Geschäftsführer Bodensee-Oberschwaben, macht klar, dass eine gute Unternehmenskultur und Führung die zentralen Stellschrauben sind, um Mitarbeitende gesund zu erhalten und langfristig an Unternehmen zu binden. Man setze auf eine ganzheitliche Betrachtung und unterstütze Firmen durch individuelle Konzepte: „Mit präventiven Maßnahmen, die sowohl die körperliche als auch die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden fördern, möchten wir Ausfälle durch Krankheit möglichst verhindern.“