Erneut ist ein Wolf in eine Fotofalle getappt, und zwar auf der Gemarkung Trochtelfingen. Die Fachleute der forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt FVA in Freiburg hatten die Aufnahme vom 25. Oktober als sicheren Wolfsnachweis bewertet und die Öffentlichkeit informiert. Mit ziemlicher Sicherheit wurde dasselbe Tier in der vergangenen Woche auch in Gemeinden im Landkreis Sigmaringen beobachtet, informiert die Forschungsanstalt in einer Pressemitteilung.
In diesem Gemeinden wurde der Wolf gesehen
So berichten Bürger, dass sie einen Wolf in der Nähe von Inneringen gesehen haben und auch im Gammertinger Teilort Bronnen wurde ein Wolf am helllichten Tag entdeckt. Klar ist, dass Wölfe bis zu 70 Kilometer in einer Nacht zurücklegen können, und Trochtelfingen liegt nur ein paar Kilometer von Bronnen entfernt.
Der Wolf ist ein Rudeltier
Sichere Informationen über die Herkunft, das Geschlecht und die Identität des Wolfes in Trochtelfingen können nur über weitere Nachweise und Untersuchungen gewonnen werden, die aber im Moment nicht vorliegen. Im Alter von zehn bis 22 Monaten verlassen Wölfe das Rudel, in dem sie geboren wurden. Auf der Suche nach einem Territorium, können diese Tiere problemlos mehrere hunderte Kilometer zurücklegen. In Baden-Württemberg sind zurzeit drei sesshafte, männliche Einzeltiere nachgewiesen, informiert das Stuttgarter Umweltministerium. Zudem wurden seit 2015 sechs weitere Wölfe auf ihrer Wanderung durch das Land genetisch erfasst. Vier dieser Wölfe sind tot, über den Verbleib der anderen Tiere ist nichts bekannt.
Das Beuteschema des Wolfs
In den meisten Regionen Deutschlands sind Rehe die überwiegende Beute. Auch Nutztiere wie Schafe und Ziegen fallen in ihr Beuteschema, was bei den Weideviehhaltern für Unruhe und Ängste sorgt. Auf der Schwäbischen Alb haben Schafshalter reagiert und Hütehunde für ihre Herden angeschafft. 2021 wurden in Baden-Württemberg 13 Übergriffe von Wölfen sicher nachgewiesen, 42 Tiere, vor allem Schafe und Ziegen wurden gerissen.
Weitere Verdachtsfälle über hundeartige Tiere
Im Netz kursiert derzeit ein Video, das ein hundeartiges Tier mit Wolfsähnlichkeit bei Inneringen zeigen soll. Aber weitere Informationen liegen nicht vor. „Der Verdacht auf Wolf ist aufgrund des Habitus plausibel, die Aufnahmequalität des Videos jedoch nicht ausreichend, um ganz sicher von einem wolfsähnlichen Hund abgrenzen zu können“, erklärt dazu Stefan Kopp, Leiter des Fachbereichs Forst im Landratsamt. Der letzte sichere Wolfsnachweis im Landkreis Sigmaringen erfolgte seinen Angaben gemäß im Jahr 2018 bei Beuron und Ostrach. Wenn Bürger seltene Wildtiere, wie einen Wolf, sichten, sollte dies umgehend an das Landratsamt gemeldet werden. Der Wildtierbeauftragte, Gerold Bez beim Fachbereich Forst, prüft diese Hinweise auf Plausibilität und nimmt gegebenenfalls Kontakt mit dem Wildtierinstitut der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Freiburg auf. Die FVA steht in engem Austausch mit den Wildtierbeauftragten der Landkreise.