Wegen eines Angriffs auf eine Mitarbeiterin in der Ausländerbehörde des Sigmaringer Landratsamts steht seit Montag ein 28 Jahre alter Mann vor Gericht. Der Angeklagte stritt ab, ein Messer gegen die Frau eingesetzt zu haben. Mitarbeiter des Landratsamtes, die als Zeugen vernommen wurden, schilderten den Verlauf anders.
Der Prozess vor dem Landgericht Hechingen war nach Verlesung der Anklage für rund 20 Minuten unterbrochen worden, da der Angeklagte erklärte, er habe dem psychiatrischen Sachverständigen im Rahmen der Begutachtung nicht alles erzählt, was dieser wissen müsse. In der Unterbrechung wurde dem Angeklagten deshalb Gelegenheit zu einem weiteren Gespräch mit dem Sachverständigen gegeben, der Prozess danach fortgesetzt.
Grund war offenbar eine abgelaufene Arbeitserlaubnis
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Geiselnahme, gefährliche Körperverletzung sowie Angriff auf Vollstreckungsbeamte vor. Der Asylbewerber aus Nigeria soll die Frau Anfang Juni in den Schwitzkasten genommen und ihr ein Küchenmesser an den Hals gehalten haben. Die Polizei setzte Pfefferspray ein und überwältigte den Mann. Bei der Festnahme soll er zudem zwei Polizeibeamte mit Füßen getreten haben. Den bisherigen Ermittlungen zufolge hatte der 28-Jährige wegen einer abgelehnten Arbeitserlaubnis im Ausländeramt randaliert. Es sind noch drei Verhandlungstage anberaumt.
(dpa/lsw)