Im voll besetzten Ulrich-Megerle-Saal Kreenheinstetten hat die Katholische Landjugend ein Stück von Bernd Gombold aufgeführt. "Opa, es reicht" kam schon im Vorverkauf gut an, vier Tage vor der Premiere waren die Karten vergriffen. Das Publikum war begeistert dabei und bekam auch die Feinheiten in den Beziehungen und Verhaltensweisen der verschiedenen Rollen mit. Immer wieder gab es laute Lacher und Szenenapplaus.
Der Autor des Stücks war selbst anwesend. "Ich freue mich, wenn junge Menschen die Tradition des Theaterspielens aufrecht erhalten", sagte Bernd Gombold fröhlich. Er hat selbst früher beim Ledigenverein in Vilsingen Theater gespielt. Es belebe das Stück, dass Lokalkolorit eingestreut sei, also Namen sowie Einrichtungen aus dem Ort und der Umgebung den Weg in die Texte gefunden haben. Vor Beginn der Aufführung hatte Bernd Gombold die kleine Truppe bereits begrüßt und mit ein paar Getränken für den Anschluss bedacht. Begeistert suchte Gombold die Truppe nach der Aufführung noch mal auf und lobte die spielerischen Leistungen. "Schreiben Sie nicht so viel über mich, schreiben Sie über die Akteure, die haben es verdient!" sagte er im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Das Stück an sich deutete Autor Gombold so: "Diejenigen, die die Werte des Alters mit Füßen treten, sind nachher die Gelackmeierten."
Walter Hubbuch aus Kreenheinstetten fand auch nur lobende Worte: "Super, top aufgebaut und dargestellt. Man hat gemerkt, dass sich die Schauspieler richtig in ihre Rolle eingefühlt haben, ganz toll!" Im Übrigen freue er sich, mal einfach so unter den Zuschauern sein zu können und die Vorstellung genießen zu können, ohne daran denken zu müssen, einen Bericht für die Zeitung zu schreiben. Den Lesern ist er als Berichterstatter bekannt – und das seit 40 Jahren.
Die vier Debütanten Sophia Weber, Jan Philipp Gaa, Tim Schell und Oliver Buck fanden sich ebenso überzeugend in ihre Rolle ein. Zum Beispiel hatte Oliver Buck als Vertreter allerlei Missverständnisse mit der etwas vergesslichen und verwirrten Oma Lena. Diese wurde so genial von Anja Braun gespielt, dass Gombold gerne wissen wollte, wie alt sie wirklich sei. Braun bewies auch ein gutes Händchen in der Regie. Von Probe zu Probe wuchs das Stück durch ständige Verbesserung der Szenen. Sophia Weber wurde als Städterin Lore zur Gegenspielerin der Bäuerin Lisel, meisterhaft gespielt von Lisa Barthel (zweiter Theaterauftritt). Lisel hatte manche Tiefschläge zu verdauen, weil sie eine zu geizige und berechnende Rolle hatte. Opa Karl wiederum spitzte die Situation schlitzohrig zu. Dabei half die Enkelin Sylvi, bis es auch ihr zu bunt wurde. Im Anschluss der Vorstellung verwöhnte Jan Philipp Gaa die Truppe mit selbst hergestelltem Mousse au Chocolat und Schwarzwälder Kirschtorte.
Vorstellungen
Wer die Vorstellung am Sonntag nicht besuchen konnte, hat nur noch am 5. Januar an gleicher Stelle Gelegenheit dazu. Einlass 18.30 Uhr, Beginn 20 Uhr. Es wird bewirtet. Vor und nach der Aufführung, sowie in den zwei Pausen, können Getränke und kleine Speisen geordert werden. Es sei darauf hingewiesen, dass der zweite Akt zwar kurzweilig ist, und doch etwa eine Stunde dauert.