Der Leibertinger Gemeinderat hat das Vorhaben abgelehnt, auf Gemeindegebiet einen Mobilfunkmasten zu errichten. Zuvor hatte ein Mobilfunkunternehmen bei der Gemeinde angefragt, nahe beim Lenzenfelsen einen solchen Masten errichten zu dürfen. Dieser sollte insbesondere ein Gebiet im Oberen Donautal mit Mobilfunk versorgen. Die Gemeinderäte nannten in der Diskussion die aufwendige Zuwegung zum Masten, Natur- und Artenschutz sowie die touristische Bedeutung des Gebiets als Gründe für die Ablehnung. Der Gemeinderat hatte bereits vor einiger Zeit ein ähnliches Vorhaben abgelehnt.
Beim Lenzenfelsen will Telefonica einen Mobilfunkmasten bauen
Dieser soll laut Planung auch anderen Mobilfunkunternehmen zur Verfügung stehen und das Donauufer zwischen der Ortschaft Neidingen und dem Hotel Neumühle mit Mobilfunk versorgen. Zu dem Vorhaben gehört gleichfalls eine rund vier Kilometer lange Versorgungsleitung, die zwischen der Ortschaft Leibertingen und dem Mobilfunkmasten am Lenzenplatz durch den Kreenheinstetter Wald verlegt werden müsste. Die für den Mast benötigen Flächen befinden sich in Privatbesitz. Für die gesamte Leitungstrasse ist jedoch auch die Nutzung öffentlicher Flächen erforderlich. Im Frühjahr bereits hatte der Gemeinderat ein ähnliches Vorhaben – offenbar nur wenige Meter vom diesmal angefragten Standort entfernt – abgelehnt.
Bürgermeister begründet Ablehnung
Mit seiner Anfrage wollte der Mobilfunkanbieter klären, ob die Gemeinde das Vorhaben grundsätzlich unterstützt und ob damit zu rechnen ist, dass der Gemeinderat am Ende das sogenannte Einvernehmen zum Bauantrag für den Funkmast erteilt. Das Gremium sowie der Bürgermeister waren sich jedoch in der Diskussion sehr einig, dass das Vorhaben keine Unterstützung seitens der Gemeinde erhält. „Das Versorgungsziel liegt im Donautal und nicht in der Gemeinde“, begründete Bürgermeister Stephan Frickinger seine ablehnende Haltung zum Vorhaben. Am Lenzenzfelsen sei mit der Ruine Linzenberg eine historisch wertvolle Ruine verortet, erklärte er außerdem. „Das ist eine der schönsten Strecken vom Annafelsen über den Schlossfelsen zum Lenzenplatz. Das ist genau das, was die Wanderer ganzjährig anlaufen“, schloss sich Gemeinderat Guido Amann der Meinung des Bürgermeisters an, dass an der „exponierten Lage“ kein Mobilfunkmast errichtet werden dürfe.
Standort liegt im Natura 2000-Schutzgebiet
Gemeinderat Klaus Buck verwies darauf, dass der geplante Standort für den Mobilfunkmast in einem sogenannten Natura 2000-Schutzgebiet liege. Die europäischen Natura 2000-Schutzgebiete schützen natürliche Lebensräume samt Wildtieren und Pflanzen. „Da gibt es Plätze, die für das Versorgungsgebiet besser geeignet sind“, sagte er. Buck forderte am Ende gar, dass der Gemeinderat der Verwaltung den Auftrag erteilen solle, Anfragen zu Funkmastanlagen, die nicht der Versorgung des Gemeindegebiets dienten, grundsätzlich abzulehnen. „Ich möchte hier nicht mehr über Funkmasten diskutieren, die wir für andere Gemarkungen aufstellen“, sagte er. Bucks Vorschlag kam allerdings nicht zur Abstimmung, weil laut Bürgermeister solche Bauvorhaben jeweils für sich abgewogen werden müssen.
Stillgelegtes Windrad als Maststandort nutzen
Gemeinderat Matthias Wohlhüter erinnerte in der Diskussion daran, dass das Gremium sich in einer der vergangen Sitzungen für die Nutzung des stillgelegten Windrads am Bäumlehof als Mobilfunkmast ausgesprochen habe, weil man den Bau weiterer Masten vermeiden wolle. Gemeinderat Tobias Stekeler sprach sich aus Natur- und Artenschutzgründen gegen das Vorhaben aus. „Die Relation zwischen Versorgung und dem was man opfern würde, stimmt nicht, meinte er im Hinblick auf das vergleichsweise kleine Versorgungsgebiet des geplanten Masten. Die Ablehnung, einen Mobilfunkmasten beim Lenzenfelsen zu errichten, erfolgte am Ende einstimmig.