Ein Leben ohne Musik mag sich Georg Kille nicht vorstellen. Er beherrscht mehrere Instrumente, kann Akustikgitarre und E-Bass spielen, Trompete, Panflöte und Keyboard. Er singt, musiziert und arrangiert seit Jahrzehnten. In diesem Jahr feiert er sein 40-jähriges Bühnenjubiläum. 1400 Auftritte in verschiedenen Kapellen und Bands liegen hinter ihm, doch müde wird es keineswegs. Während er sich Gitarre und Keyboard autodidaktisch beigebracht hat, erlernte er als Jugendlicher das Flügelhorn- und Trompetenspiel im Musikverein Rengetsweiler. Bei der Bundeswehr lernte er den Big Band-Sound kennen. „Ich schloss mich als Wehrpflichtiger mit der Trompete einer kleinen Blaskapelle an.“
Handgemacht und ohne Strom
Er beschreibt sich als Verfechter von Live-Musik, gerne unplugged, also ohne elektrische Verstärkung. Seinen Schwerpunkt hat der 57-Jährige bei Hautnah, wo er 2011 als Gastmusiker, Fahrer und Techniker anheuerte. Seit etlichen Jahren ist Hautnah eine gefragte Partyband. Das bringt Auftritte in großen Festzelten oder bei Open-Air-Konzerten mit 5000 bis 10.000 Besuchern mit sich.

Im Alltag arbeitet der gelernte Bankkaufmann als Kundenberater bei der Volksbank. Warum hat er keine Profi-Karriere eingeschlagen? „Ich bleibe auf dem Boden“, erklärt Kille, dass Höhenflüge ihm fremd sind. Außerdem sei er nicht gut genug, um sich das Profi-Abzeichen ans Revers zu heften. Kille hat schon in vielen Formationen gespielt und auch eigene Projekte – wie das Duo Soltero – an den Start gebracht. Auf dem YouTube-Kanal von Soltero-Entertainment gibt es sowohl Studio- als auch Liveaufnahmen von ihm zu hören.
Elvis imponiert ihm
Seine musikalischen Vorbilder sind so vielfältig wie die von ihm gespielten Musikrichtungen, dazu gehören James Last, Slavko Avsenik, Max Greger und Roland Bausert von den Flippers. Er macht volkstümliche Musik aus Südtirol und im Oberkrainer-Stil, Tanzmusik, Schlager, Partykracher, Oldies – sogar als Elvis-Imitator ist Kille schon aufgetreten. „Es war im August 1977, ich war Grundschüler. Im Radio habe ich gehört, dass Elvis gestorben ist. Seitdem interessiere ich mich für seine Musik.“
Spaß im Vordergrund
Gute acht Jahre gehörte er als Gründungsmitglied dem Kehlbach-Express an. Der Slogan „die junge Kapelle für alle Fälle“ stammt von ihm. Bei den Heimathelden und den Wildbach Buam spielte er Gitarre. „Viele Auftritte habe ich unter dem Aspekt „just for fun“ gesehen, die Gage spielte eine untergeordnete Rolle. Mit den Heimathelden haben wir viel geprobt, aber wenig live vor Publikum gespielt.“
Schürzenjäger und Kastelruther
Kille hat so viele Anekdoten auf Lager, dass er ein ganzes Buch füllen könnte. Wie er den 60. Geburtstag von Willi Kröll (Zillertaler Schürzenjäger) miterlebte, würde ebenso darin vorkommen, wie das Duett mit Andreas Fulterer (Kastelruther Spatzen). „Im November 1997 holte Fulterer mich für einen Song auf die Bühne, wir haben den Italo-Klassiker Tornero gesungen“, erinnert sich Kille. „Es entstand eine Freundschaft und zwei Gastspiele 2004 und 2005 mit dem Kehlbach-Express auf seiner Tournee.“ Unvergesslich bleibt ihm auch der Auftritt mit Karl Hanspeter, Trompeter bei Ernst Mosch und seinen Egerländer Musikanten. „Wir haben in Südtirol in einem Fünf-Sterne-Hotel bei einer Silvestergala gespielt.“
Mit Hautnah ist Georg Kille vom 4. bis 7. Mai auf dem Frühlingsfest auf dem Cannstatter Wasen zu sehen. Am Samstag, 11. Oktober, tritt die Band beim Oktoberfest der Pfullendorfer Stadtmusik im Seepark auf.