Meßkirch – Die Nachfrage nach Bauplätzen in Meßkirch, Sauldorf und Leibertingen ist nach wie vor groß. Das trifft auch auf Gebrauchtimmobilien zu. Es gebe kaum noch leer stehende Gebäude in seiner Gemeinde, sagte Sauldorfs Bürgermeister Wolfgang Sigrist am Donnerstag in der Meßkircher Sparkasse. Sowohl Gebraucht-Immobilien wie Bauplätze seien zurzeit sehr stark gefragt. Dies bestätigten Leibertingens Bürgermeister Armin Reitze und auch Martin Stehmer, Hauptamtsleiter der Stadt Meßkirch. Martin Henkenius, Regionaldirektor der Sparkasse, führt das große Kaufinteresse darauf zurück, dass im Raum Meßkirch der Traum von einem Haus mit Garten in Ortsrandlage noch bezahlbar sei. In der Nähe zum Bodensee und dessen nahem Hinterland seien solche Immobilien für Normalverdiener unerschwinglich. Auch durch die relativ günstigen Preise im Raum Meßkirch sei die Nachfrage deutlich größer als das Angebot.
Henkenius geht davon aus, dass es in naher Zukunft keine großen Zinssprünge nach oben geben werde. Allerdings geht er davon aus, dass sich die Quadratmeterpreise für Bauplätze nach oben bewegen werden, da die Erschließung neuer Baugebiete nach seiner Beobachtung immer teurer werde. Und die Kommunen legen diese Kosten auf die Bauplätze um.
Der Nachfrage folgend werden in Meßkirch und Sauldorf neue Baugebiete ausgewiesen. Voraussichtlich ab 2019 soll im Gebiet "Hauptbühl V" in Meßkirch gebaut werden können. Nach seiner Beobachtung ist das Nachfrage-Niveau in den vergangenen gut vier Jahren in Meßkirch gleichbleibend hoch, so Martin Stehmer. Da es in Sauldorf kaum mehr freie Bauplätze gebe, werde die Gemeinde weitere 15 Bauplätze im Ortsteil Rast erschließen. "2017 hat es eine nochmals höhere Nachfrage gegeben", sagte Sigrist. Eine Ausstellung in der Meßkircher Sparkasse zeigt, wo es in den drei Gemeinden noch Bauplätze gibt.
Bürgermeister Reitze wies angesichts der aktuellen Bauland-Nachfrage auf zwei aus seiner Sicht wichtige Fragestellungen hin: Zum einen sei zu bedenken, dass die Kommunen durch die hohe Geschwindigkeit, mit der neues Bauland ausgewiesen werde, finanziell stark gefordert seien. Zum anderen dürfe nicht vernachlässigt werden, dass zuziehende Neubürger auch in die Dorfgemeinschaft integriert werden müssten. Schließlich sei es wichtig, auch Wohnraum in bestehenden Gebäuden in den Ortskernen zu nutzen und nicht ständig neues Bauland auf der grünen Wiese bereit zu stellen.
Nur sehr schwer kommt man zurzeit an günstige Mietwohnungen. Schnell weg seien Wohnungen, deren Miete fünf Euro je Quadratmeter kosten würden, sagt Siegfried Wetter von der Landesbausparkasse. "Es fehlt an bezahlbarem Wohnraum für Mieter," fügte er hinzu. Leibertingens Bürgermeister rechnet damit, dass sich durch die aktuell relativ hohen Neubau-Preise auch das Mietniveau entsprechend ändern werde.
Flächen und Kosten
Auf 650 Quadratmeter beläuft sich im Schnitt die Größe der Bauplätze, die in Meßkirch gekauft werden. Zwei Plätze, die jetzt im Baugebiet "Engelswieser Weg" verkauft wurden, hatten nach Angaben von Meßkirchs Hauptamtsleiter Martin Stehmer eine Größe von 1000 Quadratmetern. Im Gebiet Hauptbühl V, in dem voraussichtlich 2019 gebaut werden kann, wird mit Bauplätzen zwischen 500 und 800 Quadratmetern geplant. Bauherren müssen für einen Bauplatz in Meßkirch 120 Euro je Quadratmeter bezahlen, in den Ortsteilen sind 85 Euro fällig. Günstiger sind Bauplätze in Leibertingen und Sauldorf zu haben. Zwischen 65 und 80 Euro sind nach den Angaben von Bürgermeister Wolfgang Sigrist in Sauldorf zu zahlen. In Leibertingen liegen die Quadratmeter-Preise in einer ähnlichen Größenordnung. Ziel der Gemeinde sei es, die Preise relativ niedrig zu halten, um nicht Kauf und Sanierung von Altbauten in den Ortskernen unnötig in die Höhe zu treiben, so Bürgermeister Armin Reitze. (dim)