Der Meßkircher Gemeinderat hatte sich im vergangenen Dezember mit der Weiterentwicklung der Kindergarten-Landschaft befasst und damit mit einem Projekt, das die Stadt auf Jahre hinaus prägen wird. Das Gremium erteilte einem Kindergarten-Neubau zwischen der Conradin-Kreutzer-Grund- und Werkrealschule und der Schulturnhalle auf der dortigen Freifläche beim Parkplatz, der ebenfalls überplant werden soll, seine Zustimmung. Für den Neubau sollte eine Planungsgruppe ins Leben berufen werden, an der neben Eltern und Vertretern des Gemeinderats beispielsweise auch Vertreter der Schulsozialarbeit, der Schulleitung sowie des Landratsamts beteiligt sein sollen. Und mittlerweile, sagt Bürgermeister Arne Zwick, liegen die ersten Ergebnisse vor. 

Der katholische Kindergarten St. Raphael soll abgerissen werden, sobald der Neubau an der Kreutzer-Straße steht, sodass die Kinder ...
Der katholische Kindergarten St. Raphael soll abgerissen werden, sobald der Neubau an der Kreutzer-Straße steht, sodass die Kinder übergangsweise dorthin umziehen können.

So sei von Stadtbaumeister Thomas Kölschbach ein erster Entwurf gefertigt worden, in dem es um die Anordnung der Räume und um den Grundriss im Kindergarten-Neubau geht. Das Ergebnis: Das Gebäude passt auf die dafür vorgesehene Fläche und hält auch noch genügend Platz für Spielfläche für die Kinder bereit. 880 Quadratmeter Freifläche würden mit dem Entwurf erreicht, wobei auch immer mitbedacht werden müsse, dass der künftige Kindergarten zweistöckig sein wird. Auf die Schule sollte dahingehend Rücksicht genommen werden, dass durch die Stellung der Gebäude die Beeinträchtigung durch draußen spielende Kindergartenkinder für die Schule minimiert werden solle. 

Den künftigen zentralen Kindergarten-Standort hatte der Gemeinderat so beschlossen. Bürgermeister Zwick erläutert die Überlegungen, die dazu führten, den Kindergarten nicht am Stadtrand zu bauen. "Die Idee war, den Stadtkern zu stärken." Zudem sollte er aus allen Richtungen in etwa gleich weit zu erreichen sein. Wenn Eltern Kindergarten- und Grundschulkinder haben, sei der Standort ebenfalls vor Vorteil und schließlich, so die Hoffnung der Kommunalverantwortlichen, entschlössen sich so auch mehr Eltern dazu, auf das Auto zu verzichten und die Kinder zu Fuß in den Kindergarten oder zur Schule zu bringen.

Wie der Bürgermeister ausführt, habe es bislang zwei Treffen in der Gruppe gegeben. Beim ersten Treffen habe die Verwaltung den Vorschlag präsentiert, die Schulbusse in Zukunft von der Bahnhofstraße abfahren zu lassen. Dies sei aber nur als Vorschlag gedacht gewesen, um einen Ausgangspunkt für die Diskussion zu haben. "Es ist leichter, wenn es eine Vorlage gibt, über die diskutiert werden kann", sagt Zwick. Die darauf folgenden Diskussion, in der viele Vorschläge gesammelt werden konnten, sei sehr konstruktiv gewesen. Es habe auch Bedenken gegenüber dem Busstandort in der Bahnhofstraße gegeben, die ernst genommen worden sind. So sei die Planung geändert worden und ein Entwurf für die zukünftige Verkehrsführung im Bereich der Kreutzer-Schule liege nun vor. Seitens der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde sei dieser Entwurf für gut befunden worden, nun gehe es darum, ihn in einen Plan zu gießen. Nur so könne festgestellt werden, ob er sich in der Realität auch wie vorgesehen umsetzen lassen wird. Zu Details der Verkehrsplanung möchte sich der Bürgermeister noch nicht öffentlich äußern. Er verrät nur soviel: "Summa sumarum wird sich die Verkehrssituation dort verbessern."

Denn dass die Verkehrsführung ein zentraler Punkt bei dem Kindergarten-Neubau am Schulstandort sein würde, war allen Beteiligten von Beginn an klar. So herrscht schon jetzt viel Verkehr zu den Stoßzeiten, wenn Schulkinder gebracht oder abgeholt werden und sobald der Kindergarten in Betrieb genommen ist, werden dort etwa 85 zusätzliche Kinder sein, die gebracht und abgeholt werden müssen. Hinzu kommt, dass die Schulbusse in dem Bereich eine Haltestelle haben müssen, weitere Kinder in den naheliegenden Kindergarten Kunterbunt gebracht werden und es an der Ecke Grabenbach- und Kreutzer-Straße einen sensiblen Bereich gibt, der bereits beim jüngsten Fußverkehrs-Check kritisch beleuchtet worden war.

Sobald klar ist, dass der Entwurf den planerischen Anforderungen standhält, würden die Mitglieder der Projektgruppe über den Vorschlag informiert, beschreibt Bürgermeister Zwick das weitere Vorgehen. Werde die Planung dann auch in diesem Gremium für gut befunden, werde sie dem Gemeinderat vorgelegt.

Umzugs- und Bauplanungen

  • Die Planung für den Kindergarten-Neubau an der Kreutzer-Schule soll bis zum Herbst abgeschlossen sein, um Landes-Fördermittel beantragen zu können, sagt Bürgermeister Arne Zwick. Somit könnte für das Frühjahr 2019 ein Antrag auf Ausgleichsstockförderung für den ersten Bau eines neuen Kindergartens gestellt werden und mit der Umsetzung des Baus bei der Schule könnte dann spätestens im Herbst 2019 begonnen werden.
  • Denkbar wäre dann ein Erstbezug des neuen Gebäudes Mitte 2020, sodass der St. Raphael-Kindergarten im Herbst 2020 abgerissen werden könnte. In der Folge sollte dort ein weiterer Neubau entstehen, der bis 2022 abgeschlossen sein müsste. Dann könnten die Kinder des St. Raphael-Kindergartens in diesen Neubau an der Jahnstraße einziehen, der Schlosskindergarten würde aufgelöst und Kinder und Betreuerinnen würden zum Standort Kreuter-Schule umziehen. (mos)