Die Stimmung unter den über 300 Gästen im Festsaal des Schlosses war bestens. Ein nicht allzu langes Programm und eine knapp 20-minütige Ansprache von Bürgermeister Arne Zwick ließen genügend Raum für persönliche Gespräche, die sich bei einem kleinen Imbiss dann recht flott entwickelten. Doch zunächst legte die Jazzband des Gymnasiums einen fulminanten Auftritt hin.
Unter der Leitung von Susanne Pflumm-Hruza zeigten die jungen Leute, was sie drauf haben. Sowohl Ensemble als auch Solisten präsentierten sich sympathisch und mit einer beeindruckenden Leistung. Und das galt auch für den Eltern-Lehrer-Chor der Realschule unter Leitung von Mathias Dreher.
Ganz locker gab sich Bürgermeister Zwick in seinem Rückblick auf das vergangene Jahr, den er bewusst kurz hielt. "Aus meiner Sicht ist alles gut gegangen", stellte er fest und bezog das auch auf seine Wiederwahl. Es gebe auch Gemeinden in Baden-Württemberg, wo es nicht so gut laufe. Das mache dann deutlich, dass der Job des Bürgermeisters doch nicht für jeden geeignet sei.
Bemerkenswert sei die Einweihung des Bürgersaals in Heudorf gewesen, wichtig auch die Aufnahme in das Stadtsanierungsprogramm. Da habe man nun in den kommenden Jahren einiges Geld, um die Innenstadt voranzubringen. Gut sei die Bevölkerungsentwicklung. Man sei nun bei 8481 Einwohnern, was wieder eine leichte Steigerung bedeute. Zwick wandte sich gegen bedingungsloses Wachstum, das auch Probleme machen könne. Derzeit könne man die Infrastruktur der Stadt gut nutzen. Der Geburtensaldo sei negativ. Zwick: "Es sterben mehr Leute, als geboren werden. Aber das wird durch den Zuzug reguliert."

Was liegt 2019 an? "Es kommen Fremde aus dem europäischen Ausland nach Meßkirch, es kommen Flüchtlinge und ganz viele Menschen aus Baden-Württemberg. Das Zusammenleben wird immer wichtiger", stellte Zwick fest. Er erinnerte auch an die Zeit nach dem Zweite Weltkrieg, wo ganze Siedlungen mit Flüchtlingen in Meßkirch entstanden sind. Und diese Menschen habe man alle auch integriert. Nun müsse man sich erneut Gedanken um das Zusammenleben machen und der Bürgermeister hofft, dass verschiedene von der neuen Integrationsbeauftragen initiierte Angebote helfen, das Ziel eines gemeinsamen Meßkirchs zu erreichen. Zwick: "Es geht jetzt nicht um die Hardware, sondern um die Software. Und das sind die Menschen."

Um kleine Menschen geht es beim Thema Kindergarten. "Die Prognosen über die Geburtenentwicklung liegen ja alle total daneben", kritisierte Zwick und machte damit auch deutlich, dass alle alten Planungen der Stadt Makulatur sind. Man müsse unbedingt die Kindergärten aus- und umbauen.
Dass man den Kindergarten St. Raphael nun nicht bei der Kreutzer-Schule bauen werde, wie ursprünglich geplant, ist für ihn nur folgerichtig. Zwick: "Der Standort ist jetzt tot." Man brauche den Platz später für andere Dinge im Schulbereich. Da hätte man sich jetzt wirklich eine Chance buchstäblich verbaut.
Zwick fordert zum Engagement in der Gemeinde auf
Herausragend seien in diesem Jahr die Europa- und Kommunalwahlen. Besonders in der Kommunalpolitik könne man mitbestimmen. Und da gebe es demnächst eine ganze Menge Themen: der Bürgersaal in Ringgenbach, neue Baugebiete, die Verlegung des Schützenhauses, den Ausbau des Glasfasernetzes und die Ärztesituation. Zwick rief die Meßkircher dazu auf, sich in der Gemeinde zu engagieren. Möglichkeiten hierfür gebe es im Sport und im Ehrenamt viele.
Ehrungen
Traditionell werden beim Neujahrsempfang der Stadt Meßkirch engagierte Bürger und erfolgreiche Sportler vor großer Kulisse geehrt.
- Das Team der katholischen öffentlichen Bücherei mit Evi Beil, Claudia Hauser, Christel Bitzer, Judith Richter, Heidi Gmeiner, Meta Bönigk, Ingrid Hermann, Michaela Walter, Gabriele Wöhrle, Ingrid Hoog, Margit Klaiber und EDV-Betreuer Alfred Gmeiner
- Tourenwagenrennfahrerin Michelle Halder, die Sportschützen Franz Seehuber, Helmut Schnell und Gino Macchia.
- Die Handball-Mannschaft des TV Meßkirch mit Andreas Gasser, Martin Mittenzwei, Jens und Jan Häußler, Dennis Nopper, Christian Rebholz, Kai Zacharias, Christoph Martin, Simon Kleinhans, Jürgen Kronhagel, Patrick Henkel, Emanuel Tuchscherer, Sebastian Gedig und Thomas Potzinger (Aufstieg in die Landesliga).