Die vor 15 Jahren gegründete Breitbandversorgungsgesellschaft im Landkreis Sigmaringen mbH & Co. KG (BLS) bewegt gigantische Summen, um den Breitbandausbau in den derzeit 42 Mitgliedskommunen und -landkreisen voranzubringen. Nach Angaben von BLS-Geschäftsführer Holger Jerg beträgt die Investitionssumme für 33 geplante oder in Planung befindliche Glasfaserprojekte in 22 Kommunen in den Landkreisen Biberach, Reutlingen, Konstanz, Tuttlingen und Sigmaringen rund 368,5 Millionen Euro, um 85.592 Leitungsmeter zu verlegen und 25.738 Hausanschlüsse fertigzustellen.
Zehn Prozent zahlt die Kommune
Bund und Land fördern nach Angaben von Jerg die Umsetzung mit verschiedenen Programmen und übernehmen mit dem sogenannten „Grauen Fleckenprogramm“ (GFP) und dem „Dunkelgrauen Grauen Fleckenprogramm 2.0“ (GFP 2.0) exakt 90 Prozent der Kosten, sodass der kommunale Kapitalbedarf zehn Prozent beträgt. Die Gemeinden müssen demnach 46 Millionen Euro aufbringen.
Meßkirch zahlt 3,6 Millionen Euro
Von den Förderprogrammen profitiert bekanntlich auch Meßkirch, wo die Bauphase schon gestartet ist. Bis 2028 sollen 27,4 Millionen Euro in die Breitbandversorgung investiert und 2500 Hausanschlüsse geschaffen werden. Der Eigenanteil der Stadt beträgt rund 3,6 Millionen Euro. Auch in Sauldorf wird beim schnellen Internet Gas gegeben. Bis 2027 sollen rund 1100 Haushalte einen Glasfaseranschluss bekommen, wobei das Investitionsvolumen 21,6 Millionen Euro beträgt. Der zehnprozentige Eigenanteil der Gemeinde beträgt rund 2,6 Millionen Euro. In der kleinsten Gemeinde im Landkreis, Beuron, werden derzeit 86 neue Hausanschlüsse geschaffen, wozu 16 Kilometer neue Leitungen verlegt und 1,265 Millionen Euro investiert werden müssen.
Auch in Leibertingen wird der Gegenwert von 6,12 Millionen Euro verbuddelt, um bis 2026 für 290 Haushalte einen Glasfaseranschluss bereitzustellen. Der Umsetzungszeitraum für den Breitbandausbau in Inzigkofen ist von 2024 bis 2027. Fast 1100 Haushaltsanschlüsse werden geschaffen, was 10,8 Millionen Euro kostet, wobei der kommunale Anteil noch 1,466 Millionen Euro beträgt. Vor wenigen Tagen fand der offizielle Spatenstich für das Breitbandprojekt in Wald statt, wo für 8 Millionen Euro bis 2027 835 Haushalte schnelles Internet bekommen sollen.

Nicht förderfähige Neubaugebiete
„In elf Kommunen gibt es zwei Förderprogrammansätze GFP und GFP 2.0, um möglichst viele Anschlusspunkte in unterschiedlichsten Eingreifschwellen realisieren zu können“, erklärt BLS-Geschäftsführer Holger Jerg. Zusätzlich zu diesen Projekten laufen noch die Endumsetzungen früherer Fördermaßnahmen aus dem Weißen-Flecken-Programm oder aus dem Glasfaserausbau in nicht förderfähigen Neubaugebieten.