Mit der Übernahme und Leitung eines Forstreviers ging für die 31-jährige Lena Wibbelt ein großer Wunschtraum in Erfüllung, wie sie in einem Gespräch mit unserem Mitarbeiter lächelnd bestätigte. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Abiturs in Stockach, machte sie eine Ausbildung als Gärtnerin in der Baumschule Amann in Steißlingen. Es folgten ein Bachelorstudium der Forstwissenschaft in Tharandt bei Dresden und in Freiburg ein Masterstudium über Forstwissenschaft. Für ihr gestecktes Ziel, als Försterin zu arbeiten, nahm sie ab Oktober 2020 an einem fachorientierten Traineeprogramm im Bodenseekreis teil. Mit ihrer Bewerbung beim Landratsamt Sigmaringen im Fachbereich Forst bekam Lena Wibbelt im August 2021 eine Zusage für die zukünftige Revierleitung des Meßkircher Stadtwalds.
Durch Unglücksfall frühere Übernahme als geplant
Um eine reibungslose Übergabe zu gewährleisten, sollte sie übergangsweise den Revierleiter Siegbert Arzt, dessen Pension zum Jahresende 2021 vorgesehen war, begleiten. Dieser starb jedoch nach einem Unglücksfall im Oktober 2021, somit stand die Übernahme des Reviers für Lena Wibbelt früher als geplant an. Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Stadt Meßkirch, wie auch die Unterstützung durch das Landratsamt Sigmaringen mit Forstchef Stefan Kopp, gaben ihr einen großen Rückhalt bei der täglichen Arbeit. Ob im Büro im Rathaus in Meßkirch oder im Revier mit den städtischen Forstwirten oder externen Unternehmen sei ein angenehmes und verständnisvolles Arbeiten gewährleistet, schildert sie.
Nachhaltige Waldwirtschaft ein Ziel
Lena Wibbelt schaut mit Weitblick auf ihre Arbeit in dem mehr als 1200 Hektar großen Stadtwald sowie die etwa 80 Hektar Privatwald, die sie auch zu betreuen hat. Sie setzt auf eine nachhaltige Waldwirtschaft. Für die Stadt Meßkirch ist der Stadtwald auch ein großer wirtschaftlicher Faktor. Die derzeitigen relativ hohen, jährlichen Einschläge von 15 000 Festmetern sind von der Forstverwaltung im Zehnjahresplan festgelegt. Der Holzpreis sei aktuell sehr erfreulich, sagt die junge Revierförsterin.
Eine besondere Aufgabe sei die Aufforstung von Kahlflächen. Hier seien Veränderungen durch den Klimawandel zu beachten: Die Trockenheit nimmt zu, es gibt schwere Stürme und nicht zuletzt gibt es den Borkenkäfer. Mit der Wahl der Baumarten soll darauf reagiert werden. Mit Douglasien, Lärchen oder Eichen und der Naturverjüngung sollen die Fichtenbestände etwas reduziert werden.
Naturschutzrechtliche Vorgaben zu beachten
Bei ihrer Arbeit hat die Revierförsterin auch naturschutzrechtliche Vorgaben zu beachten. So sind Totholz- und Habitatbäume wichtige Lebensräume für Vögel, Käfer und Insekten. „Totholz gehört zur biologischen Vielfalt und der Funktion eines gesunden Ökosystems im Wald, dies gilt auch bei der Wildpflege“, wie Lena Wibbelt im Gespräch mit dieser Zeitung hervorhebt.
Auch die Pflege der Waldwege gehört zu den Pflichten der Revierleiterin. Die Wege haben insgesamt eine Länge von 60 Kilometern, in den Waldungen auf den Gemarkungen Meßkirch, Menningen, Rengetsweiler, Ringgenbach und Buffenhofen/Dietershofen. Diese Wege werden auch von Wanderern und Radfahrer genutzt. „Hier hat mein Vorgänger Siegbert Arzt, wie in vielen anderen Bereichen, gute Vorarbeit geleistet“, betont sie.
Hoffnung auf viele Jahre als Revierleiterin
Ein Forstrevier zu führen sei eine vielseitige Arbeit. Auch betriebswirtschaftliche Überlegungen am Schreibtisch seien damit verbunden. „Doch vor Ort, hier in der Natur, habe ich meine große Freude und mein Berufswunsch ging damit ganz in Erfüllung“, wie die neue Revierleiterin voller Freude zum Ausdruck bringt. „Es ist einfach toll, in der Natur zu arbeiten, wo andere spazieren gehen und ihre Erholung finden.“ Sehr überzeugt sagt Lena Wibbelt abschließend: „Ich hoffe noch viele Jahre insbesondere mit dem Landratsamt Sigmaringen, der Stadtverwaltung Meßkirch und dem Team der Forstwirte sowie den Privatwaldbesitzern als eine gute und erfolgreiche Revierleiterin verbringen zu dürfen.“
Zur Person
Lena Wibbelt bezeichnet den Stockacher Stadtteil Zizenhausen als ihre Heimat. Hier hat sie ihre Jugendzeit verbrachte. Nach dem Abitur in Stockach machte sie eine Gärtnerlehre in Steißlingen. Es folgte ein Bachelorstudium der Forstwissenschaft in Tharandt/Dresden sowie ein Masterstudium in Freiburg. Ab Oktober 2020 war sie Trainee im Bodenseekreis. Seit November 2021 ist sie als Revierleiterin für den Stadtwald Meßkirch zuständig. Ihr Büro ist im Rathaus Meßkirch Tel. 0 75 75/9 27 82 70, Handy 01 73/3 01 45 90, E-Mail: Lena.wibbelt@Irasig.de. Ihr aktueller Wohnsitz ist in Seelfingen. (km)