Einen von herzlichen Worten geprägten Abschied hat die Meßkircher Mennoniten-Gemeinde ihrem Pastor Martin Schnegg bereitet. „Mit Deinem Tun und Wirken hast Du bei uns Dein erlerntes Wissen angewendet und ein herausragendes Profil gezeigt, das in unserer Gemeinde zahlreiche Spuren hinterlassen und unvergessen bleiben wird“, würdigte Werner Rebholz vom Vorstand der Gemeinde beim Abschiedsfest das Engagement Schneggs. 15 Jahre hat der scheidende Pastor in Meßkirch gewirkt, jetzt wird er seine neue Aufgabe in der evangelischen Täufergemeinde Scheppach, eine Freikirche im baden-württembergischen Bretzfeld, antreten.

Pastorale Predigten und Kinder- und Jugendarbeit im Fokus

Rebholz ließ das 15-jährige Wirken von Martin Schnegg Revue passieren. Als „mutiger, junger und tatkräftiger Pastor“, der „frisch von der Bibelschule“ kam, habe Schnegg von Anfang an tatkräftig mit angepackt in Meßkirch. Als Beispiele nannte Werner Rebholz die Überarbeitung der Gemeindeordnung, die Gestaltung eines allerersten Flyers der Mennoniten-Gemeinde sowie die Erstellung einer Homepage. „Dein Herz schlug von Anfang an für die pastorale Lehre in Form der sonntäglichen Predigten, aber auch ganz stark für die Kinder- und Jugendarbeit“, sagte er. Ob Zeltlager, Legoprojekt, Holzbauwelten oder das „Adonia“-Musical in Meßkirch – überall habe sich der Pastor eingebracht. „Immer warst Du vorne dabei oder mittendrin. Du hast Deine Furchen, wie Du früher als Bauer sagen würdest, im Ackerland der Mennoniten in Meßkirch gezogen“, lobte Rebholz. Auch das Engagement von Martin Schneggs Ehefrau Katrin hob er hervor. Sie sei eine „wertvolle Stütze“ gewesen, zum Beispiel bei ihren Diensten im Musikteam, in der Arbeit mit Kindern und bei der Bildung eines Projektchores für besondere Anlässe.

Gebet und Segen für die Familie Schnegg

Christa Ellinger und Jörg Voellner sprechen herzliche Grußworte und überreichen ein Geschenk.
Christa Ellinger und Jörg Voellner sprechen herzliche Grußworte und überreichen ein Geschenk. | Bild: Lorenz, Stefanie

Abschließend hob Martin Rebholz den großen Verlust hervor, der durch den Weggang von Martin Schnegg und seiner Familie aus Meßkirch für die Mennoniten-Gemeinde entstehe. „So, wie Du uns geprägt hast, haben wir natürlich auch Dich geprägt. Wir hoffen, dass diese Zeit, die Du bei uns verbracht hast, auch Stärkung und Richtungsweisung für Deine neue Gemeinde sein wird“, meinte er. Ein Gebet und einen Segen gaben nach der Rede Martina Rickert und Ralf Danner dem scheidenden Pastor, seiner Frau Katrin und den beiden Kindern Elias und Jana mit auf den Weg. Rickert dankte dabei Gott für die gemeinsamen Jahre mit der Familie Schnegg, in denen die Gemeinde „so sehr beschenkt“ worden sei.

Mennoniten sind seit 1996 in Meßkirch aktiv

Die Mennoniten sind eine evangelische Freikirche, die auf die Täuferbewegungen der Reformationszeit zurückgeht. Der Name leitet sich von dem aus Friesland stammenden Theologen Menno Simons (1496–1561) ab. Heute sind die Mennoniten weltweit verbreitet. In Meßkirch ist die Mennoniten-Gemeinde seit 1996 aktiv. Sie kommt in ihren Räumen in der Schubertstraße 2a zusammen. Für Pastor Martin Schnegg gibt es derzeit noch keinen Nachfolger.

Pastor lobt Ökumene in Meßkirch

In seiner Ansprache, die er ohne Manuskript spontan formulierte, dankte Martin Schnegg der Gemeinde für den Mut, dass man ihn als Berufsanfänger nach seinem Theologiestudium in der Schweiz vor 15 Jahren angestellt habe.

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„Danke, dass Ihr mir die Möglichkeit gegeben habt, dass wir gemeinsam durch dick und dünn gehen konnten“, sagte der Pastor. Herzliche Worte fand Schnegg auch für die Ökumene in Meßkirch. „Ich habe es sehr genossen, dass gegenseitiger Respekt und Wertschätzung da war“, zog er eine positive Bilanz zur Zusammenarbeit mit der evangelischen, katholischen und altkatholischen Gemeinde in Meßkirch. Die politische Gemeinde, die bei der Abschiedsfeier durch Bürgermeister Arne Zwick vertreten war, habe stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Mennoniten gehabt.

Bürgermeister lobt angenehme Zusammenarbeit

Zwick hob in seiner Rede die angenehme Zusammenarbeit mit Pastor Schnegg hervor. Mit seinem Amtsantritt im Jahr 2008 sei die Mennoniten-Gemeinde auch im Stadtbild deutlicher aufgetaucht: „Die Gemeinde war mehr sichtbar in Meßkirch, was sie vorher nicht so war“, lobte Zwick. Im Namen der ökumenischen Gemeinschaft in Meßkirch, für die auch der altkatholische Pfarrer Andreas Sturm und der katholische Gemeindereferent Thomas Haueisen anwesend waren, sprach die evangelische Pfarrerin Anja Kunkel ein Grußwort. „Du wirst uns fehlen, aber schön, dass wir diese Zeit mit Dir hatten“, sagte sie. Als Abschiedsgeschenk gab es unter anderem ein T-Shirt mit drei Symbolen darauf: Kreuz, Taube und Herz. „Wir danken Dir für den Glauben, den Du hier weitergetragen hast; für die Hoffnung, die Du geweckt hast, und für die Liebe, die Du eingebracht und weitergegeben hast“, betonte Anja Kunkel. Weitere herzliche Abschiedsworte sprachen Ruth und Richard Dettweiler von den Mennoniten in Owingen und Simon Höfli von den Mennoniten in Landau sowie Christa Ellinger und Jörg Voellner.