Die Stadt Meßkirch richtete anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft mit Kahoku, vormals Unoke, eine äußerst wertschätzende und unterhaltsame Feier im Festsaal des Schlosses aus. Hierzu war eine 15-köpfige Delegation aus Kahoku angereist, die mit ihren kulturellen Beiträgen den Abend bereicherte. Die hiesige Kultur repräsentierten der Conradin-Kreutzer-Chor, die A-Capella-Formation „Diese Männer“ sowie die Alphorngruppe Meßkirch. Die Gäste sowie die Gastgebenden hatten viel Vergnügen an diesem Abend und wurden mit kulinarischen Leckereien verwöhnt.

Kreutzer-Chor eröffnet Festakt

Die Feierlichkeiten eröffnete der Kreutzer-Chor stimmungsvoll mit dem Lied „Abendglocken“ seines Namensgebers Conradin Kreutzer.

Der stellvertretende Bürgermeister von Kahoku, Shigehisa Takemoto, überreichte dem Meßkircher Bürgermeister Arne Zwick anlässlich des ...
Der stellvertretende Bürgermeister von Kahoku, Shigehisa Takemoto, überreichte dem Meßkircher Bürgermeister Arne Zwick anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Städtpartnerschaft eine Kaga-Löwenmaske, die als Wächter für die Abwehr von Unglück und bösen Geistern gilt. | Bild: Michelberger, Isabell

Zu Ehren der Gäste fügte der Chor noch ein japanisches Lied an. Bürgermeister Arne Zwick unterstrich bei seiner Begrüßung die Wichtigkeit von Städtepartnerschaften für eine friedlichere und respektvollere Welt. Dank der neuen Kommunikationstechniken sei es gelungen, näher zusammenzurutschen als noch vor 40 Jahren. Die Städtepartnerschaft mit Kahoku stehe auf drei Säulen: der Philosophie durch die Verbindung von Kitaro Nishida zu Martin Heidegger, dem Erwachsenen- sowie dem Schüleraustausch. „Es ist erfreulich, dass der Schüleraustausch so gut funktioniert“, betonte Zwick. Das öffne Horizonte, gebe einen gegenseitigen Einblick in eine ganz andere Kultur und mache neugierig auf die jeweils andere Welt. „Und das soll auch so bleiben“, formulierte der Bürgermeister den Wunsch der Meßkircher Stadtverwaltung.

Kaga-Löwenmaske überreicht

Da der Bürgermeister von Kahoku aus terminlichen Gründen selbst nicht anreisen konnte, richtete er eine Videobotschaft an die Festgesellschaft, in der er den Wert des Austauschs hervorhob und ihm ein ewig währendes Bestehen wünschte.

Zahlreiche Gäste verfolgten das abwechslungsreiche Programm im Festsaal des Meßkircher Schlosses.
Zahlreiche Gäste verfolgten das abwechslungsreiche Programm im Festsaal des Meßkircher Schlosses. | Bild: Michelberger, Isabell

Sein Stellvertreter Shigehisa Takemoto blickte im Festsaal auf die 40-jährige Geschichte des Austauschs zurück. Bis heute hätten 1000 Personen daran teilgenommen.

Sogar Toshio Komoto sei angereist, der damals als Schulrat der Gemeinde Unoke das Partnerschaftsdokument mit unterzeichnet habe. Dafür erhielt er einen anerkennenden Applaus. Als Geschenk überreicht er dem Meßkircher Bürgermeister eine Kaga-Löwenmaske. Diese gilt in Japan als Wächter für die Abwehr von Unglück und bösen Geistern. Sie wird zu besonderen Anlässen und Festen, wie Neujahr oder Hochzeiten beispielsweise am Hauseingang aufgestellt und ist auch das ganze Jahr über als glückbringende Dekoration beliebt.

Faszinierendes japanisches Saitenstrument

Die A-capella-Gruppe „Diese Männer“ interpretierte mit pointiertem Humor zwei Stücke, darunter der Hit der Puhdys „Alt wie ein Baum“.

Utagi Kawamori (links) und ihre Schülerin Yumi Hirashita beeindrucken mit ihrer klangvollen Koto-Darbietung.
Utagi Kawamori (links) und ihre Schülerin Yumi Hirashita beeindrucken mit ihrer klangvollen Koto-Darbietung. | Bild: Michelberger, Isabell

Ganz besonders staunte das Publikum bei der Vorführung von Utagi Kawamori und ihrer Schülerin Yumi Hirashita. Sie spielten einige Stücke auf der Koto, einem traditionellen japanischen Saiteninstrument. Ebenso faszinierte die Ikebana-Vorführung von Keiko Tada, die mit behänden Fingern Blumen zu einem Arrangement steckte. Dabei spielen auch die Zwischenräume eine wichtige Rolle, übersetzte die Dolmetscherin Lara Kocken, die mit der japanischen Delegation angereist war und alle Übersetzungen an diesem Abend übernahm. Interessant waren die Ausführungen von Hiroshi Asami, dem Leiter des Nishida-Kitaro-Philosophiemuseums. Er erläuterte, wie die Architektur des Star-Architekten Tadao Ando mit der Philosophie Nishidas verwoben ist und dadurch für viele eine Attraktion darstellt.

Die Alphorngruppe Meßkirch hilft nach ihrem Auftritt den japanischen Gästen, Töne mit dem Alphorn zu produzieren.
Die Alphorngruppe Meßkirch hilft nach ihrem Auftritt den japanischen Gästen, Töne mit dem Alphorn zu produzieren. | Bild: Michelberger, Isabell

Die Alphorngruppe Meßkirch, die bereits einen Auftritt in der Partnerstadt Kahoku hatte, wusste, was den japanischen Gästen gefällt, weshalb sie unter anderem den Triumphmarsch aus der Oper Aida spielten. Viel Applaus erhielten die japanischen Gäste, die es wagten, den Alphörnern einen Ton zu entlocken, was teilweise recht gut gelang. Zum Abschluss dankte Arne Zwick nochmals allen, die zum Gelingen des Abends beigetragen hatten. Nach diesem Auftakt erwartete die japanischen Gäste ein abwechslungsreiches dreitägiges Programm.