Peter Greif sitzt stolz auf seiner BK 350. Das Motorrad stammt aus Ostdeutschland, genauer gesagt aus der Nähe von Leipzig, und ist das Lieblingsmotorrad des 77-Jährigen. Das Gefährt ist nicht oft zu finden. Und als Peter Greif die Maschine erwarb, war sie in einem erbärmlichen Zustand. Also genau das Richtige für den ehemaligen Feuerwehrkommandanten von Meßkirch.

Fasziniert von der Schrauberei
„Beim Schrauben bekommt man nicht nur dreckige Finger, man hat auch das Erlebnis, etwas wieder instand zu setzen. Das ist genau das, was mich an der Schrauberei fasziniert.“ Und wenn dem Pensionär dann noch so ein besonders Stück ins Haus kommt, dann gibt es kein Halten mehr. Heute glänzt die BK 350. Sie sieht aus wie neu.
Wieder flott: Ein VW181 Küberlwagen
Die Maschine ist nicht die einzige Erwerbung des ehemaligen Postbeamten. In der Garage steht ein ebenso aufpolierter und bis ins Detail restaurierter VW 181 Kübelwagen und auf einem Montagetisch ein weitgehend zerlegtes Motorrad.
In Arbeit: Eine DKW RT2 250 S
„Eine DKW RT2 250 S“, wie Peter Greif erläutert. „Eigentlich wollte ich kein Motorrad mehr restaurieren“, schmunzelt der Bastler. „Aber, was soll ich machen, wenn man mir das Motorrad schenkt?“ So steht Greif wieder einmal häufig in der Garage und setzt die Maschine zusammen, die er vorher Stück für Stück in ihre Einzelteile zerlegt hat. Rosi Greif, hat sich damit abgefunden, ihren Mann oft ölverschmiert in der Garage anzutreffen. Ihr Kommentar: „Motorräder kommen bei meinem Mann immer an erster Stelle, dann die Frau.“

Die Technik begeistert ihn seid Kindheitstagen
Woher Peter Greif seine lebenslange Begeisterung für das Schrauben und die Oldtimer nimmt, kann er nicht sagen. Niemand, weder die Eltern noch die Geschwister, hätten seine Leidenschaft geteilt. Ihn hingegen hätte alles Technische von klein auf fasziniert. „Deshalb bin ich 1961 auch in die Feuerwehr eingetreten“, verrät der 77-Jährige, der später von 1980 bis 2001 Kommandant der Meßkircher Feuerwehr war.
Als Postbeamter schon ein Schrauber
Schon während seiner Zeit als Postbeamter, erst als Austräger, später im Innendienst, suchte der Bastler jede Gelegenheit, seinem Hobby nachzugehen. „Der Chef einer Autofirma in Meßkirch war auch bei der Feuerwehr. Der hat mir angeboten, dass ich jederzeit in meiner Freizeit bei ihm mitarbeiten könne.“ Er habe sich von seinem Dienstherrn die Nebenbeschäftigung genehmigen lassen, und „dann habe ich dort in der Werkstatt ausgeholfen.“

Fachsimpeln gehört zur Leidenschaft
Autos – wie beispielsweise den VW-Kübelwagen wieder in Schuss zu bringen, benötigt viel Wissen und helfende Hände. „Der VW saß an vielen Stellen mit Rost zu, das musste geschweißt werden. Das kann ich nicht. Aber dafür hat man Freunde“, sagt Peter Greif. Komplizierter sei es, Motoren wieder zusammenzusetzen, da benötige er die Hilfe anderer Schrauber. Auf der Suche nach Ersatzteilen lerne man viele andere Oldtimerfans kennen, und das Fachsimpeln auf den Oldtimer-Märkten bringe immer Nützliches zutage. Dennoch: „Das genaue Studium der Unterlagen, wenn man etwas wieder aufbauen will, ist unverzichtbar“, sagt er und legt eine Reihe von Ordnern und Heften auf den Tisch. Sie und die Gespräche sind für ihn unverzichtbar bei der Restaurierung der Oldtimer.
Die ganze Familie ist eingespannt
Helfende Hände bietet ihm übrigens auch sein Sohn oder seine Frau Rosi an. Er kann nicht alles alleine bewerkstelligen. Gleichwohl schüttelt seine Frau manchmal den Kopf über ihren Mann. So, wenn Peter Greif zu seinen Lieblingen, den Motorrädern geht und einmal kurz auf den Anlasser tritt. „Warum das nun?“, will sie wissen. Für den 77-Jährigen ist das selbstverständlich: „ Die Fahrzeuge dürfen nicht zu lange stehen, Kolben und Kurbelwelle müssen bewegt werden“, sagt er, „sonst bekommen sie Druckstellen und daraus kann eine Unwucht entstehen.“