Fließt Glück, das man verschenkt, zum Schenkenden zurück? Diese Frage beantworten Tina Kiene und Teresa Scheu mit einem eindeutigen: „Ja“. Die beiden jungen Frauen waren im Dezember die Glücksbotschafterinnen für die Glücksaktion „Das Glück kommt nach...“ in Meßkirch und Sauldorf.

Der Arbeitskreis Suchtprävention des Forums Jugend, Soziales und Prävention des Landratsamtes Sigmaringen schickte diese Aktion in Zusammenarbeit mit der AOK Baden-Württemberg auf die Reise durch die Gemeinden des Landkreises. Die Glücksbotschafterinnen zogen im SÜDKURIER nun ein Fazit.
Rückmeldungen sind positiv
„Es war auf jeden Fall positiv“, freuen sich Tina Kiene, die als Schulsozialarbeiterin an der Auentalschule Sauldorf arbeitet, und Teresa Scheu, Assistentin des Bürgermeisters im Meßkircher Rathaus. Die Rückmeldungen zur Glücks-Aktion seien überwiegend positiv gewesen. „Es war voll die coole Idee“, strahlt Teresa Scheu. Große Straßenbanner mit dem Aufdruck „Mit allem muss man rechnen, auch mit dem Schönen“ hatten im Aktionszeitraum in den Gemeinden auf die Aktion hingewiesen.
Mit großer Spannung blickten die beiden Glücksbeauftragten während des Aktionszeitraums täglich in ihr Aktionspostfach. Über dieses erhielten sie insgesamt mehr als 100 Einsendungen „schöner, bunt gemischter“ Glücksmomente von Schulen, Kindergärten, Privatpersonen und Vereinen als Foto oder „Glücksbeschreibung“ für die Glücksmomente-Galerie auf der Homepage https://gluecklandkreissigmaringen.jimdofree.com/sauldorf-messkirch/. Und viele der Glücksmomente bewegten auch die Glücksbeauftragten, wie das Foto eines lange erhofften positiven Schwangerschaftstestes ebenso wie das Bild des Marienkäfers am Weihnachtsbaum.
Glücksmomente werden jetzt bewusster wahrgenommen
Hat ihr einmonatiges „Ehrenamt“ als Glücksbeauftragte die beiden jungen Frauen verändert? „Ja, man nimmt die Glücksmomente schon für sich bewusster wahr und man weist vielleicht auch andere auf Glücksmomente hin“, bestätigt Tina Kiene. Oft stellen sich einfache Dinge, Kleinigkeiten und Erlebnisse aus dem Alltag bei genauer Betrachtung als Glücksmomente mit tiefem Sinn dar.

Das bestätigten auch die Schüler der Auentalschule Sauldorf, die ihre Glücksmomente im Unterricht und der Adventseinstimmung überwiegend an nicht-materiellen Dingen festmachten. „Wir unterschätzen sie manchmal, die Kleinen“, ist die Sozialpädagogin auf die Schüler stolz.
Glücksbotschaften wurden in Läden verteilt
Rund 5000 Aufkleber mit Glücksbotschaften wie „Du bist toll!“, „Schön, dass es dich gibt“ oder „Hab einen fabelhaften Tag“ wurden in den Läden und Einzelhandel der beiden Gemeinden verteilt. Sie erfuhren eine rege Nachfrage und zauberten den Beschenkten, sicher auf dem einen oder anderen Weihnachtsgeschenk aufgeklebt, ein Lächeln ins Gesicht.

Dass nun die Aktion weiterwandert und im Februar in Mengen seine glücksbringenden Kreise zieht, stimmt die beiden Glücksbeauftragten nicht traurig. „Es ist auch gut, dass das Glück weiterwandert“, finden Kiene und Scheu. Von den Glücksmomenten auf der Homepage könne man sich das ganze Jahr über inspirieren lassen. Gut in den Alltag konnte die Schulsozialarbeiterin ihre Mitarbeit integrieren, die Aktion schuf gewinnbringende Kontakte und ein gutes Netzwerk trug zum Erfolg der Aktion in Meßkirch und Sauldorf bei.
Der Titel wird ihnen bleiben
Während der Aktion wurden die beiden Glücksbeauftragten auch selbst zu Glücksbringern. Sechs rumänische Mitbürger wollten über Weihnachten zu ihren Familien nach Hause fahren. Der benötigte PCR-Test schien aufgrund sprachlicher und logistischer Probleme bedroht. Die Glücksbeauftragten vermittelten und das Schnelltestzentrum in Meßkirch ermöglichte Testungen und Heimreise. „Der Titel als Glücksbeauftragte wird uns bleiben“, sind sich Tina Kiene und Teresa Scheu sicher.