Fester Bestandteil der Fasnacht in Meßkirch sind die Vumässer, zu Hochdeutsch: Vermesser. Aber was vermessen die Vumässer eigentlich? Dazu äußerte sich auf SÜDKURIER-Nachfrage Gildenmeister Hassan, und schnell wird deutlich, dass die Gruppe vor allem am Schmotzigen Dunnschdig immens wichtig, wenn nicht gar unverzichtbar ist: „Die Vumässer sorgen stets dafür, dass der Narrenbaum millimetergenau im Lot steht. Das wäre ohne sie wohl noch gar nie der Fall gewesen.“

Necken und Gegennecken

Auf der Homepage der Katzenzunft werden die Herren folgendermaßen beschrieben: „Eine kreative und sympathische Gruppe, die in närrischer Weise versucht, die überlieferten Bräuche zu konterkarieren. Sie halten selbst den etablierten Narren den Spiegel vor und machen so das Spiel von Necken und Gegennecken lebendig.“

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Es handelt sich um eine Gruppe von rund 20 Männern. Frauen sind nicht zugelassen. Die Vumässer sind ein Überbleibsel der freien Straßenfasnet und gehören offiziell nicht zur Katzenzunft. Bei Auswärtsterminen mischen sie nicht mit, sondern treten nur bei der heimischen Fasnet in Erscheinung.

Bunte Hüte und Perücken

Erste Fotos existieren aus den 1930er-Jahren. Diese Bilddokumente beweisen die Existenz der Vermesser, möglicherweise noch bevor die erste Katze um 1935 in Meßkirch der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Zu erkennen sind die Vumässer an ihren weißen Arbeitsmänteln. Sie tragen bunte Perücken oder Hüte, meistens in Rot und Weiß, und haben Vermessungsgeräte im Gepäck. Auch verfügen sie über ein närrisches Einsatzfahrzeug, das entgegen der geschürten Erwartungen anno 2000 doch kein Amphibienfahrzeug ist. Es ist dem SÜDKURIER zumindest nicht bekannt, dass die Vumässer feucht-fröhlich auf der Wasseroberfläche der Ablach herumgondeln.

Zu Streichen aufgelegt

Die Gruppe ist berüchtigt für ihre spontanen Einfälle. Die Zimmergilde wurde damit überrascht, dass sie vor dem Narrenbaumstellen das Loch von Hackschnitzeln befreien musste. Den Ritter Kuno auf dem Rathaus haben die Vumässer zu einem der Ihren gemacht und ihn mit einem Kittel eingekleidet, und den Stadtbrunnen verwandelten sie in einen typischen Lenk-Brunnen.