Weißer Sonntag in der Seelsorgeeinheit: Die Planung beginnt in Meßkirch schon Monate vorher

Am sogenannten Weißen Sonntag, dem ersten Sonntag nach Ostern, wird in vielen katholischen Kirchengemeinden traditionell das Fest der Erstkommunion gefeiert. So auch in der Seelsorgeeinheit Meßkirch Sauldorf. Hier fiebern 62 Jungen und Mädchen dem Ereignis entgegen. Sie treten erstmals an den Tisch des Herrn und empfangen das Sakrament der Heiligen Erstkommunion. Nach der Erzählung wurden die ersten Christen in der Osternacht getauft. Als Zeichen dafür sollen sie noch bis zu einer Woche danach das weiße Gewand getragen haben. Daher rührt der Name Weißer Sonntag für den Sonntag nach Ostern. Obwohl die Erstkommunionkinder in der Seelsorgeeinheit seit vielen Jahren einheitliche weiße Gewänder tragen, tragen Mädchen oft zusätzlich noch ein weißes Kleid unter dem Gewand. In der Seelsorgeeinheit Meßkirch-Sauldorf finden die Erstkommunionfeiern an vier Terminen statt.

Weites Herz- offene Augen

Das diesjährige Erstkommunionmotto „Weites Herz – offene Augen!“ weist auf die Begegnung des blinden Bettlers Bartimäus mit Jesus und seinen Jüngern hin. Bartimäus‘ Herz war weit geöffnet für Jesus, sodass ihm buchstäblich die Augen geöffnet und er von seiner Blindheit geheilt wurde. Vor dem Gang zum Tisch des Herrn steht für die Kommunionkinder der Weg der Vorbereitung. Die Kommunion ist ein sogenanntes Eingangssakrament und vereinigt die Kommunionkinder mit Jesus. Alle katholischen Kinder in der dritten Klasse werden nach den Sommerferien von der Seelsorgeeinheit mit einem Brief zur Erstkommunionvorbereitung eingeladen. „Nahezu alle angeschriebenen Drittklässler gehen auch zur Erstkommunion. Das ist klasse“, freut sich Gemeindereferent Thomas Haueisen. In diesem Alter seien die Kinder an biblischen Geschichten und kirchlichen Themen interessiert.

Das könnte Sie auch interessieren

Meßkirch Jeder Austritt ist für ihn ein Verlust: Dekan Stefan Schmid fragt nach den Ursachen

Kinder bereiten sich seit Herbst vor

Die Erstkommunionvorbereitung beginnt im Herbst mit einem Eröffnungsgottesdienst. Es werden neun vom Gemeindereferenten Thomas Haueisen vorbereitete und von Eltern begleitete Gruppentreffen abgehalten. Der Gemeindereferent sagte, dass die Eltern dabei oft auch für ihren Glauben einen neuen Zugang erhielten. Während der Vorbereitungszeit bekommen die Familien zudem Anregungen für Familiengespräche. Zusätzlich werden Familiengottesdienste gefeiert. Die Vorbereitung auf die Beichte und die Erstbeichte liegen jeweils im März vor Ostern.

Flecht- und Hochsteckfrisuren bei den Mädchen

Buben lassen meist etwa eine Woche vor der Erstkommunion beim Friseur nochmals die Haare schneiden. „Je nach Frisurenwunsch der Mädchen werden am Kommunionmorgen Locken oder Wellen gelegt, Flecht- oder Hochsteckfrisuren gestaltet“, gibt Friseur Roland Lahner an. Er empfiehlt, vor allem bei kleineren Friseurgeschäften frühzeitig einen Termin zu vereinbaren, denn auch dem Friseurhandwerk fehlten derzeit Fachkräfte.

Begehrte Kommunionkreuze

Kommunionkreuze werden bei Optik, Uhren Schmuck Sauter in Meßkirch in allen Ausführungen gekauft, sowohl modern als auch zeitlos, berichtet Inhaber Heimrad Sauter. Das Kreuz und die Kette sollten zueinander passen. Oft werden die Kommunionkreuze auch von oder mit den Paten gekauft. Heimrad Sauter freut sich besonders, wenn das Kommunionkreuz schon seit Generationen in seinem Geschäft gekauft wurde, von den Großeltern über die Eltern bis zu den Enkelkindern. Im Trend liegt seit einiger Zeit vermehrt Gelbgold. „Die Käufer achten dabei auf Qualität, denn die meisten Menschen hüten ihr Kommunionkreuz für lange Zeit“, sagt er. In der Kommunionzeit hält das Fachgeschäft deshalb zusätzliche Kollektionen bereit. Heimrad Sauter erinnert sich daran, dass das Fachgeschäft früher Kommuniongeschenke noch persönlich zugestellt habe. Heute erhalten die Kommunionkinder beim Kreuzkauf einen Gutschein.

Gastronomie wird schon zwei Jahre im Voraus gebucht

„Sobald die Eltern die Erstkommuniontermine wissen, oft sogar zwei Jahre im Voraus, reservieren sie die Lokalitäten für die Erstkommunionfeier“, sagt Andrea Nipp vom Gasthaus zum Adler Heudorf. Andrea und Michael Nipp liegen bereits Reservierungen für das Jahr 2024 vor. Bei der Menübesprechung wird mit den Familien individuell die Essenabfolge geplant. Das Menü für die Feier daheim kann ebenso abgeholt werden. Bei den Erstkommunionfeiern würden sich die Eltern oft beim Essen nach den Wünschen des Kommunionkindes richten.

Reservierungen sind heute entzerrt

Susanne Buck vom Restaurant Froben in Meßkirch sagt: „Für uns als Restaurant ist es angenehmer, dass sich die Termine zur Erstkommunion über mehrere Wochen strecken – somit entzerren sich die Reservierungen. Die Eltern mit Erstkommunikant kommen zur Vorabbesprechung und suchen ihr Menü für den Festtag aus. Somit hat jede Gruppe ihr Wunschmenü anlässlich der Feier.“

Festmenüs auch zum Abholen

Elena Bücheler vom Gasthof Adler Leitishofen gibt an, dass sich früher die Kommunionen hauptsächlich auf den Weißen Sonntag zur Mittagszeit konzentriert hätten. Sie schildert: „Mittlerweile finden die Gottesdienste in den einzelnen Gemeinden an unterschiedlichen Wochenenden und zu unterschiedlichen Uhrzeiten statt, sodass auch wir an mehreren Samstagen und Sonntagen und zu unterschiedlichen Zeiten Kommunionfeiern im Restaurant haben. Natürlich merken wir dabei, dass die Samstage oder Sonntage, an denen die Kommunionfeiern der Menninger und Meßkircher Kinder sowie der weiteren nahgelegenen Gemeinden stattfinden, besonders nachgefragt sind.“ Das Team vom Adler Leitishofen verzeichnet vermehrt Anfragen von Familien, die zu Hause feiern und das Essen dafür bei ihnen abholen oder liefern lassen. (Stamm-)gäste, denen die Feier im Adler Leitishofen wichtig ist, reservieren mit bis zu einem halben Jahr Vorlauf oder sie geben noch früher Bescheid. Es kämen aber auch kurzfristigere Anfragen, so Elena Bücheler. Im Adler Leitishofen kann jede Kommunionfamilie das eigene „Wunsch-Essen“ auswählen. Dies bespricht das Adler-Team bei einem persönlichen Termin oder Telefonat vorab.