Im Frühjahr geht sie wieder los, die Krötenwanderung. Es hängt hauptsächlich von den Temperaturen ab, wann sich die Amphibien auf den Weg zu ihren Laichplätzen machen. „Wenn die Nächte nicht mehr unter sechs Grad kalt sind und die Witterung eher feucht ist“, präzisiert Mechthild Grau aus Rohrdorf den Start-Zeitpunkt. Ein großes Problem für Kröten und Co. sind Straßen, die ihre Lebensräume durchschneiden. Demnächst wird die Straßenmeisterei daher wieder Amphibienschutzzäune aufbauen, so auch an der Bundesstraße 313.

Einsatzbereiche an der B313

An zwei Abschnitten entlang der B 313 wird dann Mechthild Grau aktiv. Normalerweise. Doch in dieser Saison kann sie aus gesundheitlichen Gründen bislang nicht so, wie sie möchte. Sie hofft, dass sich Helfer finden, die sie bei der Amphibienrettung unterstützen. „Ich kann laufen und werde die Amphibienretter in jedem Fall einweisen und auch mal begleiten.“

Ab und an eine Maus

Grau ist seit 2007 ehrenamtlich im Einsatz, wenn es darum geht, Amphibien von der viel befahrenen Straße mit den potenziell todbringenden Autos in Sicherheit zu bringen. „Meistens handelt es sich um Erdkröten, seltener um Frösche und Lurche“, berichtet die Tierschützerin. Gelegentlich verirren sich aber auch Mäuse und Igel in die zu leerenden Eimer, die Kleintiere müssen freilich auch wieder in Freiheit entlassen werden.

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Morgens und abends ist Eimerkontrolle

Amphibienschutz ist Handarbeit. Grau sucht nach einem oder mehreren freiwilligen Helfern, die zwischen sieben und acht Uhr morgens sowie zwischen 20 und 22 Uhr abends die Eimer am Schutzzaun kontrollieren. Von der Abfahrt Rohrdorf bis zur Abzweigung nach Langenhart betrifft es eine Strecke von etwa 800 Metern. Alle 30 bis 50 Meter ist ein Eimer in die Erde eingelassen. Dort hinein purzeln die nachtaktiven Amphibien. Sie werden in einen mitgebrachten Transport-Eimer umgeladen und dann auf der anderen Straßenseite in Teichnähe wieder ausgesetzt. „Wer will, trägt bei der Aktion Handschuhe. Mir macht es gar nichts aus, die Kröten anzufassen, ich finde sie nicht eklig.“ Der zweite, rund 300 Meter lange Einsatzort ist von der Abzweigung Langenhart in Richtung Engelswies.

Laichwanderung dauert rund vier Wochen

Später als morgens um acht Uhr sollte die Kontrolle nach Möglichkeit nicht erfolgen. Auch das hängt wieder mit dem Wetter zusammen. Scheint die Sonne, könnten die Amphibien austrocknen. „Eine Bekannte hat mir zugesichert, dass sie die Aufgabe von Freitagabend bis Sonntagabend übernimmt. Ich suche also vor allem Helfer, die von Montagmorgen bis Freitagmorgen einsatzbereit sind, möglicherweise im Wechsel – das kann ich ja dann koordinieren“, so Grau. Die Laichwanderung dauert erfahrungsgemäß um die vier Wochen.

Wer Interesse hat, kann sich bei Mechthild Grau melden, Telefon 07575 93671, oder
E-Mail: mechthild.grau@gmx.de