Die Eheleute Josef und Theresia (Klara) Kolodziej gaben sich vor 65 Jahren das Ja-Wort. Das Jubiläum der Eisernen Hochzeit wurde im Kreise der Familien und Verwandten gefeiert. Am 25. Oktober 1958 läuteten für das Ehepaar Kolodziej in der Schwandorfer Pfarrkirche die Hochzeitsglocken. Nach kirchlichem Segen folgte die traditionelle Dorfhochzeit mit Blasmusik im Gasthaus „Adler“, erinnert sich Klara Kolodziej gerne an diesen Tag. Das ganze Dorf feierte, wie damals üblich, in den drei Wirtshäusern Adler, Krone und Bräuhaus.

Josef Kolodziej wurde 1934 in Schnellewalde in Schlesien, heute im Dorf Szybowice/Polen, geboren. 1946 wurde die Familie aus ihrer Heimat in Schlesien vertrieben. Seine Eltern, Karl und Benedikta Kolodziej, fanden 1950 in Schwandorf eine neue Heimat. Zunächst bewohnte die Familie das freistehende Gebäude, umgeben von drei Straßen, für die Schwandorfer „die Insel“, zusammen mit einer weiteren Familie. Josef Kolodziej lernte im Dorf die gleichaltrige Klara Winter kennen. Aus der Bekanntschaft wurde Liebe und 1958 wurde geheiratet. Die „Insel“, das Gebäude, ist längst abgebrochen und heute nur noch als Verkehrsinsel an der Abzweigung von der Hauptstraße in die Worndorfer Straße vorhanden. Der Name „Insel“ blieb jedoch an Josef Kolodziej haften, denn heute nennt man ihn in Schwandorf immer noch den „Insel-Sepp“. Seine Eltern kauften dann ein Gebäude in der Hauptstraße, in dem sich das junge Paar zur Hochzeit eine Wohnung einrichtete. Josef Kolodziej fand eine Arbeitsstelle als Polisseur in Tuttlingen und arbeitete dort bis zum Eintritt ins Rentenalter im Jahr 1997. Theresia Kolodziej wurde in Schwandorf geboren und wuchs mit fünf Geschwistern auf. Sie schloss die Türen der Schwandorfer Milchannahmestelle, der „Molke“, als diese im Dezember 1982 aufgelöst wurde. Ihre humorvolle Art bereicherte lange Jahre die Schwandorfer Frauenfastnacht. Der Ehe wurden zwei Töchter geschenkt. Inzwischen gibt es zwei Enkelkinder und einen Urenkel.