Dennis Sauter wollte schon einen Manta besitzen, da war er grade in die Schule gekommen: „Wenn ich groß bin, dann kaufe ich mir einen Manta“, sagte er damals zu seinem Vater. Der war sein großes Vorbild und KFZ-Mechaniker. Deshalb muss die Warnung des Vaters schwer gewogen haben, als er seinem Sohn antwortete: „Denk dran, wenn du 18 bist, dann ist das Auto schon alt.“

Bis auf die Heckklappe des Manta hat Denis Sauter alles am Bodykit des Fahrzeuges verändert.
Bis auf die Heckklappe des Manta hat Denis Sauter alles am Bodykit des Fahrzeuges verändert. | Bild: Schnurr, Michael

Begeisterung für das Kult-Auto

Denis ließ sich davon dennoch nicht entmutigen. Er hielt an seinem Traum fest und lebte für ihn. So durchstöberte er gemeinsam mit seinem Kumpel Magazine auf der Suche nach Bildern von seinem Traumauto, die er dann kopierte. Später baute er Modelle des Manta A im Maßstab 1:18 in Versionen des Manta B um. „Der gefiel mir von der Form besser, er war etwas sportlicher“, sagt der heute 34-jährige Worndorfer. Schon damals, in der 3. Klasse, arbeiteten beide Jungen akribisch genau: Da musste jede Farbe passen und auch die Innenausstattung der Modelle wurde von Denis Sauter und seinem Freund so weit wie möglich an die Originale angepasst. „Ich habe den Manta damals mit einem Edding umgefärbt“, erinnert sich Denis Sauter, der Autos in knalligen Farben liebt und zeigt die auf der Karosserie des Modells aufgetragenen Flammen.

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Seine Frau darf die Modelautos nicht abstauben

Apropos Modell: „Als wir zusammen gezogen sind“, durfte meine Frau die Modellautos noch nicht einmal abstauben oder sie berühren. Sie waren mir heilig“, sagt Denis Sauter. Und heute? Lachend zeigt Bettina Sauter auf die beiden Söhne des Paares, Levi, 5 Jahre, und Lino, 3 Jahre. Beide Jungen halten die Manta-Modelle in ihren Händen. „Er ist ein Vollblut-Papa. Seine Söhne dürfen sogar damit spielen.“ Das mag auch daran liegen, dass der 34-Jährige längst über das Stadium hinaus ist, in dem er Modell-Autos tunte. „Als ich 21 Jahre alt war und mein Vater in Urlaub, habe ich mir meinen ersten Manta gekauft“, erzählt Denis Sauter stolz.

Denis Sauter und sein ganzer Stolz: Zwei Jahre lang hat er diesen Manta B aufgebaut. Jetzt brummt ein Sechs-Zylinder unter der Haube des ...
Denis Sauter und sein ganzer Stolz: Zwei Jahre lang hat er diesen Manta B aufgebaut. Jetzt brummt ein Sechs-Zylinder unter der Haube des Autos, der bis ins Detail von dem KFZ-Mechatroniker einem Fahrzeug nachgebaut wurde, das es heute nicht mehr gibt. | Bild: Schnurr, Michael

Manta in Einzelteile zerlegt und umgebaut

Spätestens seit damals dreht sich alles um das Kult-Auto. Der gelernte KFZ-Mechatroniker zerlegte den Manta in seine Einzelteile und baute ihn dann zu einem Manta B um. 2013 erwarb er den nächsten Manta. Mit ihm sollte er Schlagzeilen machen. Er baute das 1983 erstmals zugelassene Fahrzeug um, und zwar exakt in der Ausstattung und dem Design des Autos des legendären Kino-Filmes Manta, Manta.

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Zu Besuch auf der Tuning World in Friedrichshafen

Mit ihm sorgte er 2017 für Furore, als er den Wagen auf der Tuning World in Friedrichshafen präsentierte. Doch auch das ist mittlerweile Geschichte. Gegenwärtig stehen sechs Manta auf seinem Hof: „Zwei sind fertig, beide Baujahr 1983, einen davon kann meine Frau jetzt fahren“, sagt er. An zwei weiteren Fahrzeugen arbeite er grade, und zwei seien Ersatzteillager.

Jede Schraube in der Hand gehalten

Der zweite Manta, den er soeben fertiggestellt hat, ist ein Abbild des Modell-Fahrzeuges aus Kindheitstagen. Er erwarb den Manta, der 20 Jahre verlassen in einer Scheune gestanden hatte, in Düsseldorf. Er war im Internet darauf gestoßen. Stolz präsentiert er das Fahrzeug: Zwei Jahre lang hat Sauter den Manta A zu einem Manta B umgebaut, hat ihn zerlegt, den Unterbau glasstrahlen lassen, den Bodykit aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) aufgebaut, gespachtelt und geschliffen sowie das ganze Innenleben der Vorlage eines Manta B nachgebaut. „Ich habe jede Schraube in der Hand gehabt“, sagt Denis Sauter. Und er habe ihm einen Sechs-Zylinder-Motor mit 200 PS aus einem Opel Senator verpasst. Warum das? „Der hat jetzt einen schönen Klang und zieht ordentlich ab“, sagt der Manta-Fan.