Robert Reschke

Der Wochenmarkt in Aach-Linz, der jeden Donnerstag ab 16 Uhr seine Pforten öffnet, erfreut sich jüngst immer größerer Beliebtheit. Ein Grund dafür ist wohl die grassierende Corona-Pandemie. Das meint zumindest Petra Dehm vom „Kästle Hof“-Stand. „Seit zwei Wochen sind es mehr Besucher geworden und sie kaufen auch mehr Ware ein.“

Vor allem Dosenwurst, Putenfleisch, Mehl und Nudeln werden bei ihr verstärkt gekauft. „Man wünscht sich gegenseitig Gesundheit, und man freut sich darauf, wenn man sich in der nächsten Woche wiedersieht“, sagt Dehm.

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So ähnlich sieht es auch Murrad Mahiddine, der einen Stand mit Feinkost betreibt. „Der Umsatz ist ganz normal – anderswo ist es nicht ganz so gut. Und die Kunden sind froh, wenn wir kommen“, sagt Mahiddine.

Disziplin wird großgeschrieben

Schon wenn man sich dem Martinsplatz nähert, fallen die langgezogenen Warteschlangen vor den Verkaufsständen auf. Diszipliniert und geduldig stellen sich die Käufer am Ende der Wartenden an. Und jeder achtet darauf, dass der Mindestabstand von 1,5 Metern, sogar eher mehr, eingehalten wird.

Die Besucher des Aach-Linzer Bauern- und Wochenmarkts verhalten sich diszipliniert und halten die Sicherheitsabstände in den ...
Die Besucher des Aach-Linzer Bauern- und Wochenmarkts verhalten sich diszipliniert und halten die Sicherheitsabstände in den Warteschlangen ein. | Bild: Robert Reschke

Bei vielen Verkaufsständen sind nun auch neu angebrachten Plexiglasscheiben zu sehen, die Verkäufer, Kunden und Ware voneinander schützen sollen.

Anbieter hoffen auf Weiterbestand

Die Anbieter wünschen sich, dass der Wochenmarkt in der Corona-Krise weiterhin bestehen bleibt. So meint zum Beispiel Gisela Schulz vom Stand der Landmetzgerei Alois Müller: „Der Umsatz ist jetzt besser geworden, auch in Krauchenwies und Sigmaringen. Ich hoffe, dass der Markt weiterhin bleiben darf.“

Gisela Schulz von der Landmetzgerei Alois Müller hofft, dass der Markt bleiben darf.
Gisela Schulz von der Landmetzgerei Alois Müller hofft, dass der Markt bleiben darf. | Bild: Robert Reschke

Mossa Imbre vom Fischhandel Zeller sagt: „Man muss mit dem zufrieden sein, was ist. Wir können wenigstens arbeiten und so unsere Rechnungen bezahlen.“

Mossa Imbre, Fischhandel Zeller, sagt: „Man muss mit dem zufrieden sein, was ist.“
Mossa Imbre, Fischhandel Zeller, sagt: „Man muss mit dem zufrieden sein, was ist.“ | Bild: Robert Reschke

Oliver Unger von der gleichnamigen Bäckerei analysiert die Situation nüchtern. „Es kommen ein bisschen mehr Leute wie früher, aber nicht viele. Es sind halt auch mehr Leute zu Hause wegen Homeoffice. Er meint, dass die „Leute bewusster kaufen und wissen was die Ware wert ist“. Die Kunden würden sich Gedanken machen, woher die Lebensmittel kommen und darauf achten, regionale Produkte zu kaufen.

Kunden wollen, dass Markt bestehen bleibt

„Ich komme jede Woche auf den Markt, allerdings jetzt noch bewusster. Man muss die Marktanbieter unterstützen und regionale Produkte sowieso. Jeder hier ist außerdem sehr aufmerksam.“
Jochen Bernauer, Aach-Linz
Jochen Bernauer
Jochen Bernauer | Bild: Robert Reschke
„Ich bin ein treuer Besucher des Wochenmarkts. Die langgezogenen Warteschlangen sind zwar umständlich, aber für mich kein Hindernis. Ich hoffe, dass der Markt bestehen bleibt.“
Hubert Glöckler, Aach-Linz
Hubert Glöckler
Hubert Glöckler | Bild: Robert Reschke
„Ich bin jede Woche auf den Wochenmarkt. Es ist nicht mehr so schön wie früher. Durch die fehlende Wurstbude von Andi Matt kann man nicht mehr so gemütlich plaudern.“
Josef Forster, Aach-Linz
Josef Forster
Josef Forster | Bild: Robert Reschke

Den Stammkunden des Marktes fiel es gleich ins Auge: Beim Wochenmarkt am vergangenen Donnerstag fehlten zwei Lieblinge. Zum einen war der „Marktmanager“ Walter Bucher, das Herz des Aach-Linzer Bauern- und Wochenmarktes, nicht vor Ort. Den hatte Oliver Unger kurzerhand nach Hause geschickt. „Der muss sich mit seinen über 80 Jahren hier nicht unnötig einer Gefahr aussetzen.“ Unger übernahm entsprechend die „Amtsgeschäfte“ von Walter Bucher.

Wurstbude fehlt bis auf weiteres

Zum anderen fehlte am vergangenen Donnerstag „Andis Wurstbude“. Der Stand ist ein beliebter Treffpunkt für Bürger, um bei einer roten Wurst gemütlich beieinander zu sitzen und zu plaudern. Der Betreiber der Wurstbude darf wegen des Coronavirus vorerst nicht auf dem Wochenmarkt in Aach-Linz verkaufen.

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