Ein tragisches Unglück hat sich am Sonntagnachmittag im Seepark ereignet, wo hunderte Badegäste angesichts der brütenden Hitze Erholung suchten. Plötzlich war es mit der Idylle vorbei, als zahlreiche Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr, DLRG und Polizei auf das Gelände fuhren. Weit außerhalb des offiziellen Badestrandes und sogar der Wasserskianlage, in der zweiten Seehälfte, hatte sich gegen 14.40 Uhr der Unfall ereignet. Ein 20-Jähriger war beim Schwimmen plötzlich untergegangen und konnte später nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden.
Großangelegte Suchaktion
An der groß angelegten Suchmaßnahme, waren neben dem Rettungsdienst auch 53 Wehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Pfullendorf sowie Notfallseelsorger und die Polizei eingebunden. Der Kriminaldauerdienst Ravensburg hat die Ermittlungen zu den Umständen des Todesfalls übernommen. Rasch waren die Einsatzkräfte am Sonntagnachmittag vor Ort, sperrten den Fußgängerweg ab. Neugierige wollten wissen, was sich ereignet hat, hielten sich aber an die Anweisungen der Feuerwehr und dem Geschehen fern.
Zwei Brüder und Schwester gehen schwimmen
Gestern meldeten sich die Eltern des ertrunkenen jungen Mannes in der SÜDKURIER-Redaktion. Demnach war der 20-Jährige mit seinen beiden jüngeren Geschwistern im Seepark, wobei die Familie in England wohnt und derzeit Urlaub in Deutschland macht. Die Kinder hätten in England in der Schule Schwimmen gelernt, berichtet der Vater, der nicht verstehen kann, wie es zu dem Unglück kommen konnte.

Die Geschwister seien nur kurz von der Pension aus in den Seepark gegangen. Die fassungslosen Eltern warten nun darauf, dass die Leiche ihres Sohnes frei gegeben wird. Sie wird derzeit obduziert, um die Umstände zu klären, warum der junge Mann plötzlich untergegangen ist. Die Mutter ringt mit den Tränen, als sie erzählt, dass ihr ältestes Kind am heutigen Dienstag seinen 21. Geburtstag gefeiert hätte.
Badeaufsichtschef Walter Sonntag versucht alles, um den 20-Jährigen zu retten
Hunderte Menschen waren am Sonntag beim Baden im Seepark, wo Walter Sonntag mit seinem Team die Badeaufsicht hat. Der Tauchlehrer wurde dann vom Betreiber der Wakeboardanlage angerufen, dass seine Gäste gesehen hätten, wie eine dreiköpfige Personengruppe vom Ufer aus ins Wasser gegangen sei, aber jetzt seien nur noch zwei Menschen zu sehen. Mit zwei Kollegen machte sich Sonntag auf die Suche, wobei seine Mitarbeiter zunächst hinter dem Badebereich gesucht hätten. „Wir wussten nicht, wo wir suchen sollten“, schildert Walter Sonntag die dramatischen Minuten. Dann sei er am unteren Uferweg entlang gelaufen, mitsamt seiner kleinen Tauchausrüstung. Nach einigen hundert Metern traf er auf eine aufgelöste junge Frau, die auf den See zeigte. Sonntag ging weiter und sah nur wenige Meter vom Ufer aus etwas im Gewässer, denn derzeit ist das Wasser klar und die Sicht gut. Er schwamm hinaus, entdeckte den 20-Jährigen, zog ihn an Land und begann sofort mit der Reanimation. Schon eilte sein Kollege herbei, ein ausgebildeter Rettungssanitäter, und gemeinsam kämpften sie um das Leben des jungen Mannes. Dann trafen die Rettungskräfte ein, wobei der Notarzt dann nur noch den Tod des 20-Jährigen feststellen konnte. Auch während der dramatischen Rettungsaktion war die Aufsicht über die Badenden im offiziellen Badebereich jederzeit gesichert.
Diskussionen in Social Media um Sicherheit

Nach dem Unglück ist in den sogenannten sozialen Medien eine Debatte entstanden, bei der es auch um die Sicherheit im Seepark geht. Ob das gesamte Gelände eingezäunt, mehr Personal eingesetzt oder eine komplette Überwachungsanlage installiert werden sollte, werden als Fragen formuliert. Demgegenüber verweisen etliche Nutzer auf das Badeverbot, das außerhalb des Badebereichs gilt und mit Schildern angezeigt werde. Ein generelles Badeverbot bringe nichts, verweist ein anderer auf bestehende Verbote an anderen Gewässern, wo sich dennoch viele Leute aufhalten würden.“