Bei den Holzerntemaßnahmen im Tiefental handelte es sich um einen planmäßig vorgesehenen Holzeinschlag des Forstbetriebs. Die Bäume wurden aus verschiedenen Gründen gefällt. Wenn Wälder zu dicht wachsen, konkurrieren die Bäume um Licht, Wasser und Nährstoffe, was den Wachstum hemmt und die Bäume anfälliger für Krankheiten und Schädlinge macht. Durch das gezielte Fällen von ausgewählten Bäumen wir die Stabilität und Gesundheit des Waldes gestärkt. Und das Fällen hat zur Folge, dass mehr Licht auf den Boden kommt, sodass die jungen Bäume, die unter den alten Bäumen wachsen, gefördert werden.
70 Prozent Nadelholz
Bei den mehrwöchigen Forstarbeiten im Tiefental sind nach den Angaben von Revierförster Andreas Fink und dem Trainee-Forst Ludwig Kösel in Summe etwa 1000 Festmeter Holz eingeschlagen worden – davon etwa 70 Prozent Nadelholz (Fichte, Douglasie, Lärche) und 30 Prozent Laubholz (Buche, Eiche, Esche). Bei den Durchforstungshieben wollten die beiden Förster einerseits genug Platz für die guten Bäume schaffen, andererseits gleichzeitig den verbleibenden Baumbestand nicht labilisieren. Eine Faustregel sagt, dass pro gutem Baum ein bis zwei Bedränger entnommen werden.
Wachstum wird gefördert
Auf der Hiebsfläche im Tiefental ist aktuell keine Pflanzung von neuen jungen Bäumen notwendig. Der Wald verfügt über ausreichend viele junge Bäume. Durch die sogenannte Naturverjüngung erneuert sich der Wald aus eigener Kraft. In der naturnahen Waldwirtschaft werden diese Prozesse genutzt, um die betrieblichen Ziele zu erreichen – etwa, um die jungen Bäume zu schützen oder ihr Wachstum zu fördern.
Vermarktung je nach Qualität
Nach dem Holzeinschlag wird das geerntete Holz je nach Qualität und Eigenschaften in verschiedene Holzsortimente eingeteilt und vermarktet. Die besten Stämme gehen an Sägewerke, wo sie zu Bauholz, Möbeln oder anderen Holzprodukten verarbeitet werden. Holz mit kleinen Mängeln wird zu Verpackungsholz oder geht an die Papier- und Zellstoffindustrie. Qualitativ weniger hochwertige Sortimente werden beispielsweise zur Herstellung von Brennholz oder Hackschnitzeln genutzt und tragen zur nachhaltigen Energieversorgung bei.