Eine Initiative Linzgauer Kunstschaffender lädt in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde kreative Bürger der Region, aber auch kunstinteressierte Urlauberinnen und Urlauber ein, eine Woche lang die Möglichkeiten künstlerischen Schaffens auszuloten. So war es auch dieses Jahr wieder vom 4. bis 8. August mit der Kunstwoche. Mehrere Dozenten boten in diesem Zeitraum unterschiedliche Kurse und Workshops in verschiedenen Ateliers und Räumlichkeiten an.

Vielfältige Angebote

Das Angebot umfasste „Experimentelles Malen mit Pigmenten“ bei Li Siebicke-Gloker, „Zeichnen in und nach der Natur“ bei Dieter Konsek, „Figurenbau aus Stoff, Eisen und Farbe“ bei Michael Kussl, „Linolschnitte“ bei Muriel Coletti, einen Theater-Workshop zum Thema „Die liebe Familie“ bei Jörg Ehni und „Kreatives Schweißen mit Schrott“ bei Hansjörg Beck. Ein Workshop musste abgesagt werden, weil sich zu wenig Teilnehmer angemeldet hatten, einer fiel wegen Krankheit aus.

Anleitung zur Kreativität

Fünf Tage lang arbeiteten die einzelnen Gruppen an ihren Werken und konnten unter fachlicher Anleitung ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Es ist sehr interessant zu sehen, wie aus Schrottteilen etwas Neues entsteht.
Es ist sehr interessant zu sehen, wie aus Schrottteilen etwas Neues entsteht. | Bild: Manfred Baum

Zur Halbzeit gab es ein gemütliches Beisammensein aller Kursteilnehmer, um sich kennenzulernen und auszutauschen. Dieses fand im Haus und Garten von Muriel Coletti statt, wo das Schaffen und der Geist des verstorbenen Ruschweiler Künstlers Alfons Röllinger immer noch präsent sind.

Öffentliche Präsentation in der Hackl-Scheune

Zum Abschluss gab es wie immer eine öffentliche Präsentation der Ergebnisse in der Hackl-Scheune. In den vergangenen Jahren hatte die Vernissage jeweils in der Drei-Seen-Halle stattgefunden. Diese stand wegen Belagsarbeiten jedoch nicht zur Verfügung. Im Vorfeld hatte dieser Umstand etwas Verwirrung verursacht, da nicht alle interessierten Besucher über den Ortswechsel informiert waren.

Vernissage in der umgebauten Scheune

Auf den ersten Blick scheint eine umgebaute Scheune für eine Vernissage besser geeignet zu sein als eine Sport- und Veranstaltungshalle. Da es jedoch mehrere Workshops waren, aus denen die Kunst möglichst gut präsentieren werden sollte, wirkten die räumlichen Gegebenheiten etwas beengt und es gab zu wenig Möglichkeiten, die vielen Bilder so aufzuhängen, dass sie ihre volle Wirkung entfalten konnten.

Aus Schrott entsteht Kunst und diese kann Dank des guten Wetters sogar vor der Scheune präsentiert werden.
Aus Schrott entsteht Kunst und diese kann Dank des guten Wetters sogar vor der Scheune präsentiert werden. | Bild: Manfred Baum
Bilderausstellung in der Hackl-Scheune.
Bilderausstellung in der Hackl-Scheune. | Bild: Manfred Baum

Auch die entsprechende Beleuchtung fehlte an mehreren Stellen. Einige der Kunstwerke, aus Schrott gefertigt, konnten bei bestem Wetter draußen vor dem Eingang der Scheune sehr wirkungsvoll in Szene gesetzt werden. Bürgermeister Michael Reichle hielt die Eröffnungsrede und wies darauf hin, dass durch den Umzug in die Hackl-Scheune sehr viel habe improvisiert werden müssen. Organisatoren, Künstler und Gäste versuchten, das Beste aus der ungewohnten Situation zu machen, so dass daraus dennoch eine sehr gelungene Veranstaltung wurde.

Theater etwas anders

Für den Theater-Workshop hatten sich nur wenige Teilnehmer angemeldet.

Kunst hat viele Ausdrucksformen. Hier sind es eine gelungene Kombination aus Linolschnitten mit Musik, die gezeigt werden.
Kunst hat viele Ausdrucksformen. Hier sind es eine gelungene Kombination aus Linolschnitten mit Musik, die gezeigt werden. | Bild: Manfred Baum
Theatersketch mit Jörg Ehni.
Theatersketch mit Jörg Ehni. | Bild: Manfred Baum

So wurden unter der Regie von Jörg Ehni eine musikalische Soloeinlage und mehrere Sketche dargeboten, die bei den etwa 70 Gästen sehr gut ankamen. Im Anschluss wurde die Ausstellung mit einem Sektempfang eröffnet und die Gäste konnten danach in aller Ruhe durch die einzelnen Räume flanieren. Währenddessen diskutierten die ausstellenden Künstler lebhaft mit den Besuchern über ihre Werke. Aus den vielen positiven Rückmeldungen war zu herauszuhören, dass die Kunstwoche auch im nächsten Jahr unbedingt wieder auf dem kulturellen Fahrplan der Gemeinde Illmensee stehen soll. Darüber, ob die Hackl-Scheune oder die Drei-Seen-Halle der besser geeignete Ort für eine Vernissage sind, wird vermutlich noch mehrmals ausführlich diskutiert werden.