Wenn nicht die drei Brüder, wer dann? Markus (58), Ulrich (57) und Andreas Reichle (55) sind bei der Hauptversammlung des Sportvereins Denkingen zu Ehrenmitgliedern ernannt worden. Ihnen sei es maßgeblich zu verdanken, dass der SVD ein Verein mit zahlreichen Erfolgen und einem Sportgelände sei, für das der Verein von vielen beneidet werde, sagte der Vorsitzende Jürgen Fularczyk.
Die Ehrung der Brüder war der längste Tagesordnungspunkt im Vereinsheim. Und das war auch so gewollt. Denn Jürgen Fularczyk nahm sich viel Zeit, um die Verdienste der drei Geehrten hervorzuheben. Fularczyk bedankte sich bei den Brüdern, „die alle mit viel Engagement und Begeisterung bei der Sache sind“, ehe er die Leistungen jedes Einzelnen aufzählte.
Unnötiger Abstieg aus der Landesliga
Markus Reichle trainierte fast alle Jugendmannschaften des SVD, ist aktuell Co-Trainer der 1. Mannschaft in der Fußball-Bezirksliga. „Der Abstieg aus der Landesliga war unnötig, weil in der Mannschaft genügend Qualität vorhanden war“, sagte Teammanager Markus Kempf. Dabei verlief der Saisonstart gut. Nach dem 11. Spieltag betrug der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz neun Punkte, nach 22 Spielen waren es immerhin noch sieben Punkte. Weil aber die Mannschaften aus den restlichen acht Spielen nur noch zwei Punkte holte, stieg sie zum zweiten Mal in die Landesliga ab. Der Verein peilt aber den direkten Wiederaufstieg an.
Zurück zu Markus Reichle. Der älteste Bruder sei der ruhende Pol und könne gut vermitteln. Außerdem sei er seit Ewigkeiten für die Sportplätze zuständig – sei es das Walzen, das Mähen, Unkraut jäten oder Löcher stopfen.
Platzverweis nach zwei Minuten
Über Ulrich Reichle sagte Fularczyk: „Er ist einer der umgänglichsten Personen, die ich kenne – so wie er sich für den Verein einsetzt und sich mit ihm identifiziert.“ Von dieser Sorte gebe es nicht viele Menschen. Als aktiver Spieler hörte Ulrich Reichle mit 44 Jahren auf. Ein Spiel in seiner langen Karriere war schon nach zwei Minuten beendet, als er kurz nach seiner Einwechslung einen Platzverweis erhielt.
Andreas Reichle kickte ebenfalls für den SVD und ist seit vielen Jahren stellvertretender Vorsitzender. Er war maßgeblich beim Neubau des Sportheims von 1999 bis 2000 und die Modernisierung des Gebäudes vor einigen Jahren beteiligt. Er sei sich für keine Arbeit zu schade und schließe nach den Heimspielen als Letzer immer das Vereinsheim ab. Fularczyk ernannte die Brüder auch deshalb zu Ehrenmitgliedern, „weil ihr diesen Verein verkörpert und lebt wie sonst niemand“.
Spohn pfeift mehr als 1600 Spiele
Vor den Brüdern wurden zwei weitere Mitglieder geehrt. Andreas Manz ist nicht nur aktiver Fußballer, sondern auch seit 2009 Schiedsrichter beim SV Denkingen. Beim Jugendhallenturnier zwischen den Hallen nimmt er sogar Urlaub, um vom ersten bis zum letzten Turniertag dabei zu sein. Und noch ein Schiedsrichter wurde vom Verein ausgezeichnet: Anton Spohn, der Mitglied seit dem Gründungsjahr 1969 ist und von 1973 bis 1985 in der 1. Mannschaft spielte, die er von 1986 bis 1990 sogar trainierte. Seit 1983 ist er Schiedsrichter für den SV Denkingen. Er leitete mehr als 1600 Spiele.
Dass der Verein mit seinen 615 Mitgliedern – die neue Gruppe Dance Kids kommt noch dazu – seit Jahren ein großes Rad dreht, zeigte der Kassenbericht von Kassierer Florian Blum. Im Geschäftsjahr 2023 wurden 262.000 Euro eingenommen, 260.000 Euro ausgegeben. Der aktuelle Kassenstand beträgt 52.000 Euro.