Es ist soweit. Der ultimative Härtetest für die deutsche Fußballnationalmannschaft bei der Europameisterschaft steht bevor – die Elf um Musiala, Wirtz, Rüdiger und Co. trifft auf den unbestrittenen Turnierfavoriten Spanien. Getreu dem „Highlander“-Motto, dass es nur einen Sieger geben kann, ist die EM deshalb nach dem Spiel entweder für Deutschland oder Spanien beendet. Der SÜDKURIER nutzte die Spendenübergabe der Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch an Vertreter von sieben Fußballvereinen für ihre Nachwuchsarbeit, und fragte bei den Vereinsverantwortlichen nach ihrem Tipp.

Familientipp aus Illmensee für Deutschland

Im roten Trikot des SV Illmensee tippt Florian Mutter, F-Jugendtrainer des SV Illmensee, dass sich Deutschland durchsetzt, allerdings erst im Elfmeterschießen. Er erwartet ein schweres Spiel für die Elf von Trainer Julian Nagelsmann gegen die bislang souverän auftretenden Spanier, aber letztlich werde der Heimvorteil den Ausschlag für das deutsche Team geben. Sohn Ben, der in der neuen Saison in der E-Jugend des SVI spielen wird, hat zuvor denselben Tipp abgegeben. Musiala erzielt nach Überzeugung des Nachwuchskickers während der regulären Spielzeit den einzigen deutschen Treffer, nach der Verlängerung steht es 1:1 und dann gewinnt Deutschland den Penalty-Poker. Die sechsjährige Schwester Maya, wie Bruder und Vater absoluter Fußballfan, antwortet auf die Frage, ob Deutschland das Spiel gewinnen wird mit einem Wort: „Ja“.

Verlängerung und Elfmeterschießen

Michael Rothweiler, SV Großschönach.
Michael Rothweiler, SV Großschönach. | Bild: Volk, Siegfried

Michael Rothweiler, seit etlichen Jahren Vorsitzender des SV Großschönach und viele Jahre aktiv Spieler und heute noch bei der AH aktiv, wünscht sich, dass Deutschland den Platz als Sieger verlässt, allerdings habe Spanien bisher eine „überragende Leistung“ gezeigt. Und deshalb müsse man ehrlicherweise die Iberer als Favorit betrachten, die das Spiel letztlich mit 2:1 für sich entscheiden werden.

Herbert Koeberle vom SV Denkingen.
Herbert Koeberle vom SV Denkingen. | Bild: Volk, Siegfried

Auf das exakt dasselbe Ergebnis, nur mit dem Sieger Deutschland, hofft Herbert Koeberle vom Denkingen, wohlwissend, dass Spanien enorm stark ist.

Robert Taraca vom FC Aramäer.
Robert Taraca vom FC Aramäer. | Bild: Volk, Siegfried

Überzeugt von einem Erfolg der deutschen Elf ist Robert Taraca, fast drei Jahre Vorsitzender der FC Aramäer. Er tippt auf das Ergebnis des „Wunders von Bern“, wo Deutschland 1954 bekanntlich mit 3:2 die Ungarn im Endspiel besiegte und den ersten von bislang vier Weltmeistertiteln holte. Für das 3:2 am heutigen Abend benötigen Rüdiger, Kroos und Co. nach Einschätzung von Taraca allerdings die Verlängerung.

Banker sind zuversichtlich

Die Befragten der gastgebenden Sparkasse blicken dem heutigen Abend optimistisch entgegen. Regionaldirektor Bernd Ruther erwartet nach 90 Minuten ein 3:1 für Deutschland.

Stefanie Kaltenstadler von der Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch.
Stefanie Kaltenstadler von der Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch. | Bild: Volk, Siegfried

Seine Kollegin Stefanie Kaltenstadler tippt ebenfalls auf einen Sieg der deutschen Elf, allerdings erst nach einem torreichen Spiel, und zwar 4:3 nach Verlängerung.

Ruben Riebsamen vom Herdwanger SV.
Ruben Riebsamen vom Herdwanger SV. | Bild: Volk, Siegfried

Auch Ruben Riebsamen vom Herdwanger SV konstatiert, dass beide Teams über starke Offensivkräfte verfügen und es nach der Verlängerung deshalb 2:2 stehen wird. Der Sieger wird dann im Elfmeterschießen ermittelt, wobei sich Deutschland mit 5:4 als die nervenstärkere Mannschaft erweist.

Karl Fritz vom SC Pfullendorf.
Karl Fritz vom SC Pfullendorf. | Bild: Volk, Siegfried

Ebenfalls ein Elfmeterdrama erwartet Karl Fritz, Präsident des SC Pfullendorf. Während der regulären Spielzeit und der 30-minütigen Verlängerung werden beide Teams jeweils zwei Tore erzielt haben, bevor der Ball dann auf den „Punkt“ gelegt wird. Nach fünf oder mehr Schützen werden die Spanier jubeln, tippt der SCP-Präse.

Hoffnung auf Welttorhüter Neuer

Eine klare Ansage gibt es von Patrick Kakus, seit einigen Wochen stellvertretender Vorsitzender beim FC Aramäer: „Deutschland gewinnt 3:1 und zwar in 90 Minuten.“ Der Fußballer sieht zwei entscheidende Faktoren, die den Sieg bringen werden. „Jamal Musiala in der Spitze und Manuel Neuer hält hinten.“

Leo Keller vom TSV Aach-Linz.
Leo Keller vom TSV Aach-Linz. | Bild: Volk, Siegfried

Auf den fünffachen Welttorhüter setzt auch Leo Keller vom TSV Aach-Linz. Spanien werde zwar spielbestimmend sein, und mehr Ballbesitz haben, aber Neuer werde kein Tor kassieren und letztlich Deutschland mit 1:0 den Einzug ins Halbfinale schaffen.

Kicker analysieren die Teams

Spanien ist bisher die stärkste und konstanteste Mannschaft im Turnier, aber unsere Mannschaft wird vor heimischem Publikum über sich hinauswachsen und mit einem Traumtor von Musiala kurz vor Spielende die Spanier mit 2:1 bezwingen.“ Diese klare Analyse stammt von Markus Kempf, lange Jahre erfolgreicher Spieler und Trainer beim SV Denkingen. Gastwirt Antonio D‘Avino vom „Positano“ ist glühender Anhänger der italienischen Nationalelf, die bekanntlich im Achtelfinale gegen die Schweiz verdient ausgeschieden ist. Angesichts der schwachen Auftritte seiner Landsleute wäre es nach Angaben von D‘Avino fast besser gewesen, wenn man sich gar nicht erst für die EM qualifiziert hätte. Heute Abend erwartet er ein schweres Spiel, das erst in der Verlängerung entschieden wird. Nach 90 Minuten tippt er auf ein 2:2 und in den extra 30 Minuten gelingt den Spaniern dann der Siegtreffer.

Warum es kein Public Viewing auf dem Marktplatz gibt

Auf Anfrage des SÜDKURIER erklärt Hauptamtsleiter Simon Klaiber, warum es nach den Gruppenspielen der deutschen Elf keine weiteren Public-Viewing-Events auf dem Marktplatz gibt. Tatsächlich ist es so, dass die großen LED-Leinwände sehr frühzeitig gebucht werden müssen, da es auch nicht sehr viele Unternehmen hier in der Gegend gibt, welche solche großen Leinwände mit der entsprechenden Qualität anbieten. Insgesamt sind die Leinwände bei Europa- oder Weltmeisterschaften immer sehr stark nachgefragt und kurzfristig bekommt man nichts mehr. „Bei den Vorrundenspielen war das für uns problemlos möglich, da hier ja Datum und Uhrzeit schon lange festgestanden haben. Bei den Spielen der K.O.-Phase ist das leider nicht mehr verlässlich planbar“, so Klaiber. Man müsste also für mehrere beziehungsweise alle möglichen Spieloptionen eine LED-Leiwand reservieren und dann kurzfristig entscheiden, zu welchem Termin eines Deutschlandspiels die Leinwand benötigt wird. Für die nicht benötigten Termine müssten wir die Reservierung dann stornieren und trotzdem eine sehr hohe „Stornogebühr“ bezahlen. Das ist daher schlichtweg nicht planbar und steht finanziell auch völlig außer Verhältnis.

Für Public Viewing werden auch Helfer benötigt

Zudem weist Klaiber darauf hin, dass zu einem Public-Viewing noch mehr als eine Leinwand gehört: Security, Technik, Bewirtung, usw. Das habe bei den drei Vorrundenspielen alles ganz toll geklappt, weil man genügend Vorlauf hatte, um alles zu planen und zu organisieren. Das wäre bei weiteren Spielen weitaus komplizierter gewesen: „Dank der Unterstützung des SC Pfullendorf, dem DRK, der Mithilfe der Anwohner, den Mitarbeitern des Abwasserwerks und der Regional Netze Linzgau, der Technischen Betriebe, den Stegstreckern am Sonntag beim Stadtseefest sowie den Stadtwerken Pfullendorf als Exklusivsponsor hatten wir drei tolle Events in Pfullendorf für sehr viele fußballbegeisterte Pfullendorferinnen und Pfullendorfer.“