In wenigen Wochen steht der Umzug der Pflegeheimbewohner in ihr neues Domizil an, was binnen eines Tages geschehen soll. Bekanntlich haben sich die Arbeiten an dem markanten Gebäudekomplex wegen Corona und Materialproblemen verzögert und so konstatierte Martin Stadali, Geschäftsführer der Spitalpflege: „Der Umzug kommt zwei Jahre zu spät.“
Spitalpflege rechnet 2025 und 2026 mit Minus
In der Haushaltsklausurtagung des Gemeinderates informierte der seit Dezember 2023 tätige Stadali über die finanzielle Situation der Einrichtung, die bei der stationären Pflege für 2025 mit einem Minus von 200.000 Euro und für 2026 mit 38.000 Euro rechnet. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben wurden in den vergangenen Jahren acht zusätzliche Vollzeitstellen geschaffen, was mit 450.000 Euro zu Buche schlägt. Und die wirtschaftlich notwendige Bettenbelegung von 96,5 Prozent wurde nicht erreicht, wobei die damalige Leitung die Wirtschaftlichkeit des Betriebs nicht überprüft hat. Dies ist nach Angaben des engagierten Geschäftsführers essenziell, vor allem da zusätzliche Kosten stemmen muss, die dem Neubau geschuldet sind. Bekanntlich hat der Spitalfonds für die Finanzierung Kredite aufgenommen, für die jährlich 400.000 Euro Zinsen fällig werden. Zudem müssen die Abschreibungen erwirtschaftet werden, die ab 2026 650.000 Euro betragen.
Essenspreis für Essen auf Rädern ist nicht auskömmlich
Gut entwickelt hat sich die Tagespflege, wo man montags bis freitags zwölf bis 15 Gäste täglich betreut. Beim ambulanten Pflegedienst hat man nach Angaben von Martin Stadali eine kritisch-kleine Größe, wobei er das Angebot als „strategischen Bereich“ behalten und letztlich eine Umsatzrendite von sieben Prozent anstrebt. Entscheidend ist die Optimierung der Touren, denn 40 Prozent ihrer Arbeitszeit würden die Pflegekräfte auf Hin- und Rückfahrten zu den Kunden aufwenden. Ein weiteres Angebot der Spitalpflege, nämlich Essen auf Rädern, wird nach Angaben von Stadali bis zum 30. Juni auf seine Wirtschaftlichkeit hin überprüft und möglicherweise in veränderter Form angeboten oder ganz eingestellt. Derzeit nutzen durchschnittlich 35 Frauen und Männer das Angebot, am Wochenende weniger. Der Preis von 10,45 Euro ist nicht auskömmlich, erklärte der Geschäftsführer, dass die Spitalpflege bei jedem Essen drei Euro draufzahlt. Die Kunden wurden bereits informiert, dass die Spitalpflege diese Dienstleistung auf den Prüfstand stellt.
1200 Quadratmeter große Küche
Man habe viele Vorschläge bezüglich des Essens erwogen, denn bekanntlich verfügt das Pflegeheim über eine 1200 Quadratmeter große Küche. Die Idee, auch die Schulen mit Essen aus dieser Küche zu versorgen, sei wirtschaftlich nicht darstellbar, erklärte Bürgermeister Ralph Gerster. Mit der ZfP, die bekanntlich das Krankenhaus übernommen hat und dort hunderte Mitarbeiter beschäftigen und Patienten betreuen wird, sei man bezüglich des Essens noch im Gespräch, ergänzte Stadali, wobei die ZfP über zwei eigene Großküchen verfüge.