Die Stegstrecker setzten ihr Jubiläumsmotto „In dulci jubilo“ auch im Narrenblatt fort, das am kommenden Samstag von der Steckstreckerzunft verkauft wird. Auf rund 20 Seiten ist nachzulesen, in welche Fettnäpfchen die mehr oder weniger bekannten Pfullendorfer so getreten sind, und welche Widrigkeiten ihnen im Alltag begegnet sind. Dass im letzten Jahr nichts geschehen wäre, von dem sich berichten ließe, ist allerdings nicht anzunehmen. Das Pfullendorfer Narrenblättle ist nämlich nicht nur eine Publikation mit Geschichte, sondern Ausgabe für Ausgabe ein Blatt voll bunter Geschichten, die sich überall dort ereignen können, wo Menschen am Werk sind. Natürlich spielt auch die Fasnet selbst eine gewisse Rolle – nicht zuletzt, weil sie, quasi im Doppelpass mit den Menschen, die sie leben, und den Umständen, die ihre Rahmenbedingungen definieren, idealen Nährboden für lustige Begebenheiten aller Art, für Komisches und Skurriles bietet.
Zwischenmenschliches, Skurriles und Lustiges im Narrenblatt
Da wäre beispielsweise die Geschichte einer Pfullendorferin, die an einer der neuen Blitzerstelen am Ortseingang geblitzt wurde. Weil die Frau aber schon wusste, dass ihr Mann vom Knöllchen nur mäßig begeistert sein würde, hat die Frau extra bei der Post ein Postfach angemietet, um den Strafzettel abzufangen. Wer das war, ist im Narrenblatt zu lesen. Dank vieler Hinweise kann die Narrenblattredaktion wieder über Dutzende solcher Geschichten berichten, die beim Leser für Schmunzeln und Lacher sorgen. Geklärt wird auch die Frage was Heinz Kühnlenz, die ehemalige Narrenmutter der Stegstrecker, beim Frauenarzt macht oder wie die „Nippsche Reisemasche“ funktioniert. Viele Missgeschicke sind durch Karikaturen von Peter Kapitza gekonnt in Bilder umgesetzt. Dazu zählt auch die Urlaubsfahrt von Günter Kratzer, bekanntlich Chef von der Narrenblatt Redaktion, der dieses Mal selbst mit einem Malheur in der Zeitung zu finden ist. Kapitza zeichnet seit 1982 Karikaturen im eigenen Stil für das Narrenblatt.
Wie der „Heilige Geist“ in Pfullendorf wirkt
Wie gewohnt wird an der ein oder anderen Stelle auch der moralische Zeigefinger erhoben, etwa wenn es darum geht, den „Hilfssheriff“ zu maßregeln. Wie es um die Sportlichkeit der Montagsmänner vom TV Pfullendorf bestellt ist, wie der Heilige Geist auf junge Pfullendorfer Familienväter wirkt und was es mit der Geschichte „Not macht erfinderisch“ auf sich hat, erfährt der Leser für schlappe 3,10 Euro.

Ausstellung zur Narrenpolizei und zum Narrenblättle
Auf einer Doppelseite werden der Narrenrat der Stegstrecker und der Narrenbolizist, eine Einzelfigur der Fasnet, vorgestellt. Bekanntlich feiert die Narrenfigur in diesem Jahr ihr 125-jähriges Jubiläum. Und nicht nur die: Auch das Pfullendorfer Narrenblättle hat Geburtstag. Seit 125 Jahren erscheint das Blatt fast ausnahmslos. Bis Aschermittwoch ist in der Stadtbücherei in der Steinscheuer während der regulären Öffnungszeiten eine Ausstellung zum Narrenblatt und zur Narrenpolizei zu sehen.